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06/16/2005 09:31

DGIM: Akademische Lehrkrankenhäuser für klinische Forschung nutzen

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin fordert: Potenzial akademischer Lehrkrankenhäuser für klinische Forschung nutzen

    Wiesbaden - Im internationalen Vergleich droht die klinische Forschung in Deutschland zunehmend ins Hintertreffen zu geraten. Dies kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in einem aktuellen Positionspapier. Darin benennt sie jetzt die Ursachen: Nur in wenigen Einrichtungen sind die organisatorischen Bedingungen zur Durchführung anspruchsvoller Studien optimal. Beste Voraussetzungen hingegen böten akademische Lehrkrankenhäuser, deren Potenzial zukünftig stärker genutzt werden sollte.

    Die Gründe für die Defizite in der klinischen Forschung in Deutschland sind vielfältig: In den Einrichtungen bleibt Ärzten bei knapp kalkulierten Stellenplänen keine Zeit dafür, sich klinischen Studien zu widmen. Ausbildungsmöglichkeiten, um Personal für spezielle Aufgaben vorzubereiten, sind rar. Außerdem ist die Mitarbeit an klinischen Studien für junge Ärzte kaum interessant, da sie für eine spätere Karriere im nichtuniversitären Bereich unerheblich ist. Schließlich sind die administrativen Rahmenbedingungen - Drittmittelverwaltung und Ethikkommission - in der Regel nicht vorhanden. Insofern, resümiert die DGIM, haben pharmazeutische und medizintechnische Industrie als wesentliche Geldgeber wenig Interesse, große Summen für klinische Studien in diese Infrastruktur zu investieren.

    Akademische Lehrkrankenhäuser hätten Potenzial, die klinische Forschung in Deutschland zu verbessern, so die DGIM. Schließlich handele es sich bei den Chefärzten in Lehrkrankenhäusern häufig um hoch qualifizierte, universitär ausgebildete Mediziner, die über Erfahrung in der grundlagenwissenschaftlichen Forschung verfügen. Zudem versorgen Lehrkrankenhäuser viele Patienten mit inneren Erkrankungen, die in diesem Maße in Universitätskliniken nicht vertreten sind. Die Nähe zu den "Mutter"-Universitäten und die Promotionsvergabe biete gute Voraussetzungen, um Nachwuchs für die klinisch-wissenschaftlichen Aufgaben zu sichern. Angesichts des breiten Aufgabenspektrums von Lehrkrankenhäusern könnte auch die Versorgungsforschung als weiterer Baustein der klinischen Forschung betrieben werden.

    Die DGIM schlägt deshalb verschiedene Ansätze vor: Um Infrastrukturprobleme - wie etwa Drittmittelverwaltung und Genehmigungsabläufe - zu beseitigen, sollten Studienzentren, Institute für klinische Forschung und Netzwerke gegründet werden. Optimal wären hier Verbundprojekte zwischen Universitätsklinika und akademischen Lehrkrankenhäusern. Um die notwendige technische Ausrüstung sicher zu stellen, bietet sich nach Ansicht der DGIM die Gründung von überregionalen Kompetenzzentren in akademischen Lehrkrankenhäusern an. Zudem sollte in der Weiterbildungsordnung die Möglichkeit einer klinisch wissenschaftlichen Tätigkeit implementiert werden. Mit den Kostenträgern - einschließlich gesetzlicher Krankenkassen, Bundesländern und Kommunen - ist zu klären, wie nicht industriegeförderte Studien finanziert werden könnten.

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    _ Ich interessiere mich speziell für Themen der Inneren Medizin.

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    Kontakt für Rückfragen:

    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
    Pressestelle
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Tel: 0711 89 31 552
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.dgim.de Homepage der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Science policy, Transfer of Science or Research
    German


     

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