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06/08/1999 15:15

RUBIN 1/99 erschienen - aktuell zu Dioxinproblematik

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die "Entwarnung unter Vorbehalt" bei Dioxinen ist ein akutelles Thema von RUBIN 1/99, des Wissenschaftsmagazins der Ruhr-Universität Bochum, das soeben erschienen ist. RUBIN enthält verständlich aufbereitet Forschungsergebnisse aus den Natur-, Ingenieur-, Geisteswissenschaften und der Medizin.

    Bochum, 08.06.1999
    Nr. 126

    Dioxine: Entwarnung unter Vorbehalt
    Künstliche Evolution - optimale Strukturen suchen
    RUBIN 1/99 erschienen: Wissenschaft "gut verdaulich"

    Von "Seveso" bis "Futtermittel" - Dioxine machen immer wieder Schlagzeilen. Doch was ist mit der alltäglichen Belastung durch die Nahrungsaufnahme? Erst seit Ende der 80er Jahre macht eine hochsensible Labortechnik Dioxine im Blut überhaupt nachweisbar. Die erste Langzeitstudie präsentieren jetzt Umweltwissenschaftler der RUB (Dr. rer. nat. Jürgen Wittsiepe, Dr. rer. nat. Petra Schrey, Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Ewers, Prof. Dr. med. em. Fidelis Selenka, Prof. Dr. med. Michael Wilhelm, Abteilung für Hygiene, Sozial- und Umweltmedizin). Sie geben Entwarnung, aber unter Vorbehalt - nachzulesen in RUBIN 1/99 - Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum, das soeben erschienen ist. Ein Exemplar erhalten Sie mit separater Post - oder Sie fragen in den nächsten Tagen nach!

    Forschung "zu Markte tragen"

    Editorial: "Von jedem Forscher, gleich welchen Status', muß man erwarten können, daß er über seine Arbeit mit der Öffentlichkeit kommunizieren kann - in einer allgemein verständlichen Weise", so Prof. Dr. Hans Joachim Trampisch, Prorektor für Forschung an der RUB. In diesem Sinne versteht er den diesjährigen "Treffpunkt Forschung" am 13. Juni in der Bochumer City auch als ein "Forschung zu Markte tragen": Der Forscher muß die Diskussion auf dem Marktplatz der Gesellschaft aushalten und sich dem Urteil der Gesellschaft stellen; Forschung muß Widerspruch aushalten und, z.B. mit Blick auf Gentechnologie oder Xenotransplantation, Provokation ganz selbstverständlich akzeptieren.

    Im Kern sind Menschen und Pflanze gleich

    NEWS - Aktuelles kurz berichtet: Treten in nur einem Gen der Mitochondrien - den Kraftwerken kerntragender Zellen - Mutationen auf, kann das für Pflanze und Mensch gleichermaßen Folgen haben. Werden an zwei bestimmten Stellen eines Proteins (ATP-Protein) "falsche" Bausteine eingesetzt, ist die Wirkung zumindest bei "Energiefressern" wie Nerven und Muskeln sowie den Staubgefäßen höherer Pflanzen verheerend: Beim Menschen ist eine Stoffwechselerkrankung (Leigh'sche Erbkrankheit) die Folge, die bereits in der Embryonalphase oder im ersten Lebensjahr zum Tode führt. Zur Sterilität der männlichen Staubgefäße kommt es bei höheren Pflanzen. Dr. Frank Kempken (Allgemeine und Molekulare Botanik) untersucht anhand der Hirse den Effekt, den sich die Pflanzenzüchtung zunutze macht: Durch gezielte Fremdbefruchtung (bzw. Ausschaltung der Selbstbefruchtung) lassen sich die gewünschten Eigenschaften der Eltern-Pflanzen miteinander verbinden. Weitere "News-Punkte" : CD-ROM "Virtuelle Wirbeltiere" (Biologie), Net-Pro: Tool-Set zur Planung und Auslegung von Computernetzen (Integrierte Informationssysteme) sowie "Musterstadt Auschwitz" und "IG Auschwitz" - ein mehrjähriges Forschungs- und Editionsprojekt an der Fakultät für Geschichtswissenschaft (Neuere Geschichte II) mit einer neuen Sichtweise zum Thema Auschwitz.

    Unser Sonnensystem: Nicht einzigartig

    Naturwissenschaften: Sterne sind nicht immer Feuerkugeln. Wenn sie entstehen, geht es eisig zu. Selbst nach 100 000 Jahren ist von Leuchten keine Spur. Infrarot- und Radioastronomie bringen erst jetzt Licht ins Dunkel der Sternentstehung - und Erstaunliches zutage: Eine Scheibe aus Gas und Staub umgibt fast jeden jungen Stern. Astronomen haben sie als Orte der Planetenbildung ausgemacht. Die Ergebnisse am Lehrstuhl von Prof. Dr. Rolf Chini (Astrophysik, Astronomisches Institut, Fakultät für Physik und Astronomie) stellen sie in Frage - die Einzigartigkeit unseres Sonnensystems.

    Künstliche Evolution: Optimale Strukturen suchen

    Die Natur beherrscht es meisterhaft, aus der Fülle aller Möglichkeiten Neues zu entwerfen und dabei den Kompromiß zu finden zwischen Komplexität und Einschränkung. Die biologische Evolution ist das Rezept, nach dem Dr. Bernhard Sendhoff Strukturen über eine Fitneßlandschaft wabern läßt. Eine Bergkuppe erreichen heißt hier, mit evolutionären Algorithmen die optimale Lösung finden. Das Prinzip hat große Perspektiven. Allein am Lehrstuhl von Prof. Dr. Werner von Seelen (Theoretische Biologie, Institut für Neuroinformatik) geht es u.a. um Fuzzy-Systeme für Fahrerassistenzsysteme, Physikalische Strukturen zur Strömungsoptimierung, Granulare Transportsysteme für Verkehrsleitsysteme, Mischdichtemodelle zur medizinischen Prognose oder neuronale Systeme zur Überwachung von Fahrzeugkomponenten.

    Versorgt mit Theater, wie mit Wasser oder Gas?

    Geisteswissenschaften: Unter den Institutionen des kulturellen Lebens in Deutschland ist das "Stadttheater" eine der merkwürdigsten. Warum nehmen Kommunen das Theaterwesen in die eigene, kostspielige Regie und versorgen ihre Bevölkerung mit dieser Art von Kultur, als handele es sich um Wasser, Gas oder Sicherheit vor Feuersbrunst? Ihre seit Jahrzehnten anhaltende Krise macht diese Einrichtung zum Objekt einer sozialgeschichtlich ausgerichteten Literaturwissenschaft. Am Beispiel des Bochumer Schauspielhauses untersucht Prof. Dr. Uwe-K. Ketelsen (Neugermanistik/Sozial- und Kulturgeschichte der Literatur, Fakultät für Philologie) "Das Stadttheater: Aufstieg und Niedergang des Bildungstheaters".

    "Eins oder keins" - wirkt so Familienpolitik

    Das getrennt lebende, nicht (mehr) verheiratete Paar, das sich ein gewissermaßen zweihäusig aufwachsendes mobiles Kind teilt - sieht der Züricher Soziologe Hoffmann-Nowotny als die Familienform, die den vielfältigen Optionen der modernen "individualisierten" Gesellschaften des Westens optimal angepaßt sein wird. Eine Bestandsaufnahme unternimmt Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier (Soziologie, insbes. Stadt- und Reginalsoziologie, Fakultät für Sozialwissenschaft) im Rahmen der international vergleichenden Studie "Family Policies and Family Life in Europe". Das Ergebnis: Ein deutscher Sonderweg, sowohl im Familienleben als auch in der Familienpolitik.

    "Smart Structures": Weniger Schwingungen - weniger Lärm

    Ingenieurwissenschaften: Keine schlechten Straßen und kein Fahrtwind sollen den Fahrkomfort mehr schmälern. Auch im Automobilbau setzt man auf neuartige Materialien, die, ausgestattet mit Sensoren und Aktoren, flexibel auf die Umwelt reagieren. "Smarte" oder "intelligente" Werkstoffe erkennen lärm- und verschleißfördernde Schwingungen und reagieren sehr schnell mit gezielten Gegenschwingungen. Wie Werkstoffe das zustande bringen, beschreiben Dipl.-Ing. Michael Märtens, Prof. Dr.-Ing. Heinz Waller (Arbeitsgruppe Numerische Methoden in der Mechanik und Simulationstechnik, Fakultät für Bauingenieurwesen).

    Bis zur Weißglußt erhitzt und immer noch fest

    Die Ziele sind hoch gesteckt: Mit der gleichen Brennstoffmenge im Kraftwerk mehr Strom erzeugen oder mit dem Düsenflugzeug weiter fliegen. Zu erreichen sind sie nur durch höhere Wirkungsgrade der Turbinen. Wenn die Möglichkeiten der Konstruktion ausgereizt sind, bleibt nur, die Temperatur im heißesten Teil der Turbine zu erhöhen. Werkstoffe sind gefragt, die selbst bis zur Weißglut erhitzt, mechanischen Belastungen standhalten. Prof. Dr.-Ing. Gunther Eggeler, Lehrstuhl Werkstoffwissenschaft, Institut für Werkstoffe, Fakultät für Maschinenbau macht deutlich, was in Hochtemperaturwerkstoffen steckt.

    Wenn die Seele auf die Bandscheibe drückt

    Medizin: Der gefürchtete Bandscheibenvorfall führt viel zu oft zu chronischen Beschwerden. Aktuelle Studien machen jetzt neben somatischen Faktoren insbesondere die Psyche dafür verantwortlich. Mit Risikodiagnostik und verhaltenstherapeutischen Angeboten zeichnen sich erstaunliche Erfolge ab. Damit diese einem breiten Patientenspektrum zugute kommen können, wird in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Monika Hasenbring (Abteilung für Medizinische Psychologie) derzeit eine PC-gesteuerten Screening-Diagnostik mit dem Telemetrischen Patienten-Diagnose-System (TPDS) entwickelt. Das TPDS basiert auf spezifischen Expertensystemen. Der behandelnde Arzt erhält in kürzester Zeit ein Risikoprofil seines Patienten mit entsprechenden Empfehlungen für weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen.

    "Gesammelte Werke"

    Als Beilage auch diesmal wieder dabei die "gesammelten" Promotionen und Habilitationen (Abschlußzeitraum: erstes Halbjahr 1999). Sie bieten einen Überblick über vor kurzem abgeschlossene Forschungsprojekte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der RUB.

    Bezug

    RUBIN ist erhältlich in den Universitätsbuchhandlungen Brockmeyer und Schaten sowie in der Pressestelle der RUB zum Preis von DM 5,-. Auch im Internet darf wieder geblättert werden: http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin.htm


    More information:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rubin.htm


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Language / literature, Law, Materials sciences, Mechanical engineering, Oceanology / climate, Politics
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

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