idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/20/2005 10:17

Armut erhöht das Sterberisiko

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    TU-Wissenschaftler untersuchten, welche Faktoren die Gesundheit bestimmen

    Gibt es einen Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit in Deutschland? Dieser Frage gingen TU-Wissenschaftler in dem von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt "Objektive und subjektive Gesundheit in Deutschland" nach. Anhand von Daten des Lebenserwartungssurveys des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung konnten Sterberisiken von 3497 Männern und 3200 Frauen zwischen 31 und 69 Jahren analysiert werden. Diese wurden 1984 unter anderem zu ihrer sozioökonomischen Lage und zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt. Bis zum Jahr 1998 waren von diesen Befragten 616 Männer und 285 Frauen verstorben.

    Die Datenauswertung unter Leitung von Prof. Dr. Ulrike Maschewsky-Schneider am Institut für Gesundheitswesen, Fachgebiet Gesundheitssoziologie ergab, dass das Risiko, innerhalb dieses Zeitraumes zu sterben, bei Männern und Frauen aus unteren sozialen Schichten mehr als doppelt so hoch war wie für die Befragten aus höheren sozialen Schichten.

    Statistische Auswertungen zeigen, dass die geringere Lebenserwartung in den unteren sozialen Schichten teilweise durch ungünstigeres Gesundheitsverhalten (höherer Zigaretten- und Alkoholkonsum, öfter Übergewicht, geringe sportliche Aktivität, seltenere Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen, unregelmäßiges Frühstück) erklärt werden kann. "Das Sterberisiko ist aber auch unabhängig vom Gesundheitsverhalten in den unteren sozialen Schichten deutlich erhöht", sagt Stephan Müters, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. Das bedeutet, dass über das Gesundheitsverhalten hinaus Faktoren der materiellen und persönlichen Lebenssituation (zum Beispiel im Beruf, Arbeitslosigkeit) einen Einfluss auf das Sterberisiko haben.
    Die Ergebnisse haben für die aktuelle Gesundheitspolitik in der Gesundheitsförderung und Prävention einen hohen Stellenwert. Sie zeigen, dass Präventionsmaßnahmen besonders auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen auszurichten sind. Um dies erfolgreich zu tun, muss nicht nur am Verhalten, sondern immer auch an der Lebenslage der Menschen angesetzt werden.

    Weitere Schwerpunkte des Projektes waren die Vorhersagekraft der subjektiven
    Gesundheitseinschätzung auf das Sterberisiko, der Einfluss des Rauchverhaltens auf die subjektive Gesundheit sowie Fragen wie "Macht Arbeitslosigkeit krank?".

    Ergebnisse des Forschungsprojektes finden Sie im Internet unter:
    >http://www.ifg-gs.tu-berlin.de/projekte/osgd/index.html>;

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dipl.-Soz.wiss. Stephan Müters, Institut für Gesundheitswissenschaften Gesundheitssoziologie, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin, Telefon: 030/314-79431, E-Mail: mueters@ifg.tu-berlin.de


    More information:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2005/pi166.htm
    http://www.ifg-gs.tu-berlin.de/projekte/osgd/index.html


    Images

    Criteria of this press release:
    Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).