idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/20/2005 11:39

Dt. Schlaganfall-Gesellschaft: Neue Regel ermöglicht Vorhersage für Schlaganfall nach TIA

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Wann auf den kleinen Schlaganfall ein großer folgt -
    Neue Regel ermöglicht Risikoabschätzung

    Berlin - Nicht immer trifft der Schlaganfall die Menschen aus heiterem Himmel. Viele Patienten erleiden in den Tagen zuvor bereits für kurze Zeit, meistens nur wenige Minuten, eine einseitige Lähmung oder eine Sprachstörung, von der sie sich aber vollkommen erholen. Die Ärzte nennen diesen "kleinen" Schlaganfall auch eine vorübergehende oder transitorische ischämische Attacke, abgekürzt "TIA". Britische Forscher haben jetzt eine einfache Regel entwickelt, mit welcher Ärzte vorhersagen können, wann auf eine TIA mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten sieben Tagen ein Schlaganfall folgt.

    Die Existenz dieser TIA ist in der Bevölkerung kaum bekannt. "Nach einer kürzlich in den USA durchgeführten Umfrage können weniger als 10 Prozent der Bevölkerung die Symptome einer TIA benennen", beklagt Professor Dr. med. Martin Grond, Vorstandsmitglied der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Die genaue Kenntnis der TIA ist aber enorm wichtig, denn viele dieser Menschen müssen ärztlich betreut werden. Denn dann kann unter Umständen sogar der drohende Schlaganfall noch abgewendet werden.

    Bisher wussten aber auch die Ärzte nicht exakt, welche Patienten nach einer TIA besonders gefährdet sind, in den nächsten Tagen einen Schlaganfall zu erleiden. In Zukunft wird dies dank einer einfachen Regel möglich sein, die Mediziner der Oxford-Universität aus England jüngst in der Fachzeitschrift "The Lancet" (2005; 366: 29-36) aufgestellt haben.

    "Professor Peter Rothwell und Mitarbeiter stellen mit dem ABCD-Score leichte Regeln auf, die Ärzten eine schnelle Risikoabschätzung ermöglichen", erläutert Professor Grond. Die Buchstaben beschreiben vier Merkmale. A steht für ein höheres Alter. 60 Jahre oder älter gibt hier einen Punkt. B steht für einen zu hohen (>140/90 mmHg) Blutdruck (ebenfalls 1 Punkt). C bewertet die klinischen Beschwerden wie eine halbseitige Muskelschwäche (2 Punkte) oder eine Sprachstörung ohne Schwäche (1 Punkt). D kennzeichnet schließlich die Dauer der Beschwerden (60 Minuten oder länger: 2 Punkte, 10 bis 50 Minuten: 1 Punkt).

    Maximal sind 6 Punkte möglich. Ein Score von 5 oder 6 Punkten zeigt ein hohes Risiko. Bei jedem dritten Patienten mit einem Score von 6 kommt es innerhalb der nächsten sieben Tage zu einem Schlaganfall. "Wird dieser Hochrisikopatient aber schon im Vorfeld identifiziert, sollte er auf eine Stroke Unit stationär aufgenommen werden. Durch rasche Diagnostik und optimale Behandlung kann dann alles getan werden, um den drohenden Schlaganfall abzuwenden", so Professor Grond. Das bedeutet jedoch keinesfalls Entwarnung für Patienten mit niedrigem Score. Auch bei diesen Patienten sollte rasch eine diagnostische Klärung erfolgen, um eine wirksame Prophylaxe einleiten zu können.

    ANTWORTFAX:

    ___Bitte informieren sie mich regelmäßig über die Aktivitäten der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)

    ___per E-Mail

    ___per Post.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:

    TEL/FAX:

    Kontakt für Rückfragen:

    Pressestelle
    Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
    Silke Jakobi
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel: 0711 8931 163
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org
    Internet: www.dsg-info.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).