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Am 21. Juli beginnt der Abriss der Gärtnerplatzbrücke über die Fulda in Kassel - sie soll durch eine neue ultrahochfeste Betonbrücke ersetzt werden (s. Pressemitteilung 110 a/05 unter http://www.uni-kassel.de/presse/pm/PM110.pdf). Dieses weltweit neue Material wurde in der Universität Kassel maßgeblich mitentwickelt und ist etwa zehnmal so fest wie herkömmlicher Beton und erreicht damit die Festigkeit von Stahl. Er ist dabei aber wesentlich leichter und kostengünstiger. Mit dem an der Kasseler Universität entwickelten Material kann so filigran wie in jedem Stahlbau gearbeitet werden.
Kassel. Am 21. Juli beginnt der Abriss der Gärtnerplatzbrücke über die Fulda in Kassel - sie soll durch eine neue ultrahochfeste Betonbrücke ersetzt werden (s. Pressemitteilung 110 a/05 unter http://www.uni-kassel.de/presse/pm/PM110.pdf). Dieses weltweit neue Material wurde in der Universität Kassel maßgeblich mitentwickelt und ist etwa zehnmal so fest wie herkömmlicher Beton und erreicht damit die Festigkeit von Stahl. Er ist dabei aber wesentlich leichter und kostengünstiger. Mit dem an der Kasseler Universität entwickelten Material kann so filigran wie in jedem Stahlbau gearbeitet werden.
Er ermöglicht viel weiter gespannte Brücken, höhere Hochhäuser und vor allem die Einsparung von Ressourcen. Im Unterschied zu Beton und Stahl ist er außerordentlich korrosionsbeständig. Bauschäden können so vermieden und die Nutzungsdauer wesentlich verlängert werden. Der ultrahochfeste Beton wurde vor rund 40 Jahren als Labormaterial in Dänemark erfunden. Eine erste Anwendung war 1996 eine Brücke in Kanada, jedoch noch nicht mit Materialien, die hinsichtlich ihres Preises konkurrenzfähig waren.
Prof. Dr.-Ing. Michael Schmidt, Leiter des Fachgebiets Werkstoffe des Bauwesens im Fachbereich Bauingenieurwesen der Universität Kassel, hat mit seinem Team diese Materialien weiter entwickelt und kann jetzt mit örtlich verfügbarem Zement und Basaltmehl den preisgünstigen Beton herstellen. Eine erste Anwendung wurde im Jahr 2004 mit einer 12 m langen Brücke über die Nieste bei Kassel vollzogen. Die planerischen Grundlagen für die sichere Bemessung und Konstruktion wurden von Prof. Dr.-Ing. E. Fehling, Leiter des Fachgebietes Massivbau geschaffen.
Die Gärtnerplatzbrücke jedoch ist eine große Brücke mit 138 m Länge, 4,50 m Breite. Sie wird sehr filigran und ästhetisch wirken. Die Deckenplatte aus ultrahochfestem Beton ist nur 8,5 cm dick, das ist etwa ein Viertel einer üblichen Betonkonstruktion. Zudem werden erstmals auf der ganzen Welt tragende Betonteile ausschließlich miteinander verklebt. Die Arbeitsgruppe von Prof. Schmidt hat dabei auch unter anderem auf Nanotechnologien zurückgegriffen zur Entwicklung von Baustoffen. Es wurden Festkörper so dicht gepackt, dass eine hohe Dichtigkeit des Materials erreicht wurde und keine Korrosion mehr möglich ist. Das ergibt eine hohe Dichtigkeit und Druckfestigkeit wie bei Stahl, ist aber sehr viel günstiger und 50 Prozent preiswerter als dieser und korrodiert nicht.
Die künftige Gärtnerplatzbrücke wird insgesamt nicht schwerer sein als die jetzige Holzbrücke, die jedoch verfault ist und abgerissen werden muss. Nach dem Abriss im Juli und der Baustellen-Einrichtung soll der Umbau der Pfeiler, die erhalten bleiben, vonstatten gehen und im Sommer Lager- und die Stahlkonstruktion aufgelegt werden. Bei gutem Wetter wird im August das weitere Bauverfahren mit dem Einbau der Längsträger aus hochfestem Beton und der Montage der Deckenplatten, die mit Epoxyharz verklebt werden, umgesetzt. Allerdings ist dies von guten Wettervoraussetzungen abhängig, so dass es auch zu einem Bau des Brückenüberbaues erst im kommenden Jahr kommen kann.
Annette Ulbricht
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Info
Universität Kassel
Prof. Dr. Michael Schmidt
Fachbereich Bauingenieurwesen
tel (0561) 804 2602
e-mail m.schmidt@uni-kassel.de
Criteria of this press release:
Construction / architecture
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
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