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Jena. (23.06.99) Die Ehrensenatorwürde verleiht die Friedrich-Schiller-Universität Jena diesen Freitag (25.06.) an Dr. Horst Skoludek (72), den langjährigen Vorstandssprecher von Carl Zeiss Oberkochen. Damit wird er für das besondere Engagement geehrt, mit dem er sich nach der politischen Wende 1989/90 für die Belange der traditionsreichen thüringischen Universität eingesetzt hat. Nach Prof. Dietfried Jorke und Dr. Lothar Späth ist er erst der dritte Ehrensenator in der 450jährigen Jenaer Universitätsgeschichte.
Skoludek, 1927 im schlesischen Penzig geboren, gehörte 1948/49 zur ersten Studentengeneration an der Jenaer Universität nach dem Zweiten Weltkrieg. Als ihm jedoch Funktionäre der damaligen Sowjetischen Besatzungszone nahelegten, seine wissenschaftliche Laufbahn im Uranbergbau Wismut/Aue fortzusetzen, verließ er Thüringen und beendete sein Studium der Mineralogie, Physik und Physikalischen Chemie in Frankfurt am Main. Dort promovierte er auch 1960 zum Dr. phil. nat. - bereits neben einer freiberuflichen Tätigkeit als Vertreter für US-amerikanische Optik-Unternehmen. 1961 wechselte Horst Skoludek zu den Stiftungsbetrieben Carl Zeiss Oberkochen und wurde 1969 als jüngstes Mitglied in den Vorstand berufen. Die Aufgabe des Vorstandssprechers, die er wenig später übernahm, bekleidete er bis zu seinem Berufsende 1992.
Den Jenaern nicht gram, kehrte der Topmanager kurz nach der Wende 1989/90 in die Saalestadt zurück: um den im internationalen Wettbewerb kaum überlebensfähigen VEB Carl Zeiss zu reorganisieren und wettbewerbsfähig zu machen, und ebenso um an die Türen seiner ,alten' Universität zu pochen. Skoludek öffnete den Blick gen Westen für internationale Forschungs- und Industriekontakte, bahnte als unermüdlicher Vermittler Kooperationen an und begeisterte institutionelle und industrielle Förderer und Sponsoren dafür, sich in Jena zu engagieren. Zu den ersten Donatoren zählte - wen wundert's - die Zeiss-Gruppe; mit namhaften Geldbeträgen 1991 und 1992 schuf das Unternehmen einen Sockel für die Wissenschaftsförderung an der Jenaer Universität. Erste Kontakte zu Entscheidungsträgern bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft, beim Stifterverband und im Bundeswissenschaftsministerium beruhten auf Skoludeks Vermittlung.
Ein wertvolles Instrument, um Drittmittel einzuwerben, erwuchs schließlich in der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Friedrich-Schiller-Universität e. V., die Horst Skoludek am 26. April 1991 mit aus der Taufe hob. Inzwischen erwirtschaftete die nunmehr über 400 Mitglieder starke Fördergesellschaft über eine Million Mark. Von Beginn an leitet und begleitet Horst Skoludek ihre Geschicke als Vorsitzender des Verwaltungsrats. "Jena ist zu meiner zweiten Heimat geworden", bekennt er heute. "Die Ehrensenatorwürde betrachte ich als eine große Auszeichnung. In meinen Augen dokumentiert sie aber auch die alte Verbundenheit zwischen der Alma mater Jenensis und der Carl Zeiss Stiftung." So schließt sich der Kreis: Bereits im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert konnte die Universität auf die Unterstützung durch die Jena Weltfirmen bauen.
Die Feierstunde findet am Freitag, dem 25. Juni, um 14 Uhr in der Aula der Universität Jena statt.
Friedrich-Schiller-Universität
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