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Wissenschaft
Jenaer Vorsitzender fordert: Neue Ausbildungsformen mit eigenem Profil füllen
Jena (24.06.) "Die Geisteswissenschaften sind flexibel und reformfähig genug, um auf die sich verändernden Anforderungen zu reagieren", sagt der Vorsitzende des Philosophischen Fakultätentages Prof. Dr. Reinhold R. Grimm. "Wir werden hier in Jena entscheidende Weichen stellen", ist der Jenaer Romanist sicher. Auf dem heute (24.06.) erstmals an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beginnenden Fakultätentag, an dem bis Samstag (26.06.) Vertreter von 45 geisteswissenschaftlichen Bereichen aller deutschen Universitäten teilnehmen, soll die bundesweite Einführung von Bakkalaureus-Studiengängen diskutiert werden.
Damit modifizieren die Geisteswissenschaftler ihre bisherige Haltung zu den neuen Bakkalauereus/Magister-Studiengängen. "Auch wir werden der zunehmenden Internationalisierung der Wissenschaft und der größeren Vielfalt der Be-rufsbilder Rechnung tragen", so Grimm, "aber ohne dabei unser wissenschaftliches Profil aufs Spiel zu setzten."
In Zukunft soll ein gestuftes System aufeinander folgende Studienabschlüsse ermöglichen - vom Bakkalaureus über einen neu definierten Magister bis hin zur Promotion. Damit wollen die geisteswissenschaftlichen Disziplinen ihren Studenten die Chance eröffnen, von einer kurzen soliden Grundausbildung bis hin zu einer intensiven Spezialisierung nach ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten zu studieren.
"Dies berücksichtigt die persönlichen Vorstellungen und die veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes, auf dem Geisteswissenschaftler ein breites Betätigungsfeld ausfüllen können", versichert Grimm. Dafür bedarf es allerdings auch des Dialogs mit der Politik. Diese hat sich in der Vergangenheit nicht immer gesprächsbereit gezeigt, kritisiert der Vorsitzende des Fakultätentages. Er erwartet in Zukunft einen sachlicheren und aufgeschlossenen Dialog zwischen Wissenschaft und Politik. "Wir", so Grimm, "sind jederzeit gesprächsbereit."
Daß die Geisteswissenschaftler reformfähig sind, zeige sich auch bei einem anderen Thema: der Habilitation. Sie wird zwar auf dem Weg zur Professur die Regel bleiben, aber in Zukunft sollen auch andere Qualifikationen akzeptiert werde. "Damit kann ein größerer Austausch zwischen verschiedenen 'Universitätskulturen' gefördert werden", tritt Prof. Grimm dem neuen Trend trotz vorhandener Skepsis aufgeschlossen gegenüber.
Insgesamt ist sich der Jenaer Vorsitzende des Fakultätentages sicher, daß die Geisteswissenschaften die Vorgaben der Politik erfüllen und die "neuen Freiräume zum Nutzen ihrer Studierenden sinnvoll nützen werden".
Kontakt: Professor Dr. Reinhold R. Grimm
Tel.: 03641 - 944601
Fax: 03641 - 944610
E-Mail: x7grre@rz.uni-jena.de
Criteria of this press release:
Art / design, History / archaeology, Language / literature, Music / theatre, Philosophy / ethics, Religion
transregional, national
Studies and teaching
German
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