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Gute Resonanz beim ersten Open-House im Bereich Druck, Verpackung und Kommunikation an der Stuttgarter Hochschule für Druck und Medien (HDM)
Am 8. Juni 1999 um 16.00 Uhr war es soweit: Das erste Open-House im Bereich Druck, Verpackung und Kommunikation an der Stuttgarter Hochschule für Druck und Medien begann. Rund 350 Gäste - ehemalige Absolventen, Studenten, Freunde und Förderer der Hochschule, aber auch Personalberater auf der Suche nach qualifizierten Nachwuchskräften - fanden zur Hochschule, um sich über die Ingenieurausbildung und Perspektiven der Branche zu informieren. Die HDM wollte mit dieser Veranstaltung die Kontakte zur Praxis weiter ausbauen.
Rektor Professor Dr. Uwe Schlegel zeigte in seiner Begrüßung die Perspektiven für die Hochschule auf. Sie soll mit der Stuttgarter Hochschule für Bibliothekswesen (HBI) zu einer großen Medienhochschule zusammengeschlossen werden. Daraus ergäben sich zahlreiche Chancen, so Schlegel. Die HDM werde um etwa 30 Professoren und rund 600 Studenten verstärkt, aber auch neue Studiengängen seien geplant - Studiengänge für Medienautoren und Informationsdesign sowie ein Master-Studiengang sollen eingerichtet werden. Ab 1. September 2001 könne die "Medienhochschule" voraussichtlich ihren Betrieb aufnehmen. Darüber hinaus plane die HDM, ihre gegenwärtigen Studiengänge so umzuorganisieren, so daß Master- und Bachelor-Abschlüsse möglich seien und besser qualifiziertes Personal für Führungsaufgaben in der Industrie zur Verfügung gestellt werden könne.
"Alles fließt und jeder schwimmt" war Thema des Festvortrags von Thomas E.J. Meichle von der Werbeagentur RTS Rieger Team, Stuttgart. Er beschrieb die Hürden, die eine Agentur überwinden müsse, um die "richtige" Druckerei zu finden. Er erwarte "auf der anderen Seite" keine verkannten Künstler oder Besserwisser. Bessermacher seien angesagt. Kompetenzgerangel gehört für Meichle in die Politik. Weder müsse die Agentur der Druckerei etwas beweisen, noch umgekehrt.
Axel Ritz, Dekan für Druck, Verpackung und Kommunikationstechnik, ging auf die Situation in den Studiengängen ein. Für Ritz spiegeln sich die Strukturänderungen in der Wirtschaft auch in der Hochschule wieder. Im Studiengang Drucktechnik sei das Erscheinungsbild neu: Der digitale Druck bleibe nicht in der Vorstufe stehen. Außerdem wurde die Zahl der Informatikvorlesungen verdoppelt, um der technischen Weiterentwicklung Rechnung zu tragen. Im Offset-Druck habe man von Film auf Computer-to-Plate umgestellt. Ritz bedauert, daß die Hochschule dem Markt zu wenig Absolventen bieten könne. Seiner Meinung nach hat das Selbstverständnis der graphischen Industrie gelitten. Daher müsse die Werbung für die Druckindustrie im Verein mit Verbänden und Zulieferern verstärkt werden. Wenn das Selbstverständnis stimme, stiegen die Bewerberzahlen und somit die Zahl der Absolventen für den Markt, argumentiert Ritz. Beim Studiengang Kommunikationstechnik, der zwischen dem Druck und den elektronischen Medien angesiedelt ist, sei zur Zeit noch nicht absehbar, wohin der Weg führe. Themen seien Netzwerke und Rechnernetze, Datenbanken und Datenbankapplikationen. Im Herbst 1999 gingen die ersten Studenten ins praktische Semester. Von der Akzeptanz der Branche hänge die weitere Entwicklung ab. Dabei ginge es nicht um die Inhalte, sondern um das "Handwerkzeug" für die Umsetzung, erklärte Studiengangsleiter Professor Ulrich Reiser. In der Verpackungstechnik hieße das Thema der Zukunft Gestaltung der Produkthüllen. In der Oberflächenveredlung sei der Stuttgarter Studiengang "einsame Spitze", die Nachfrage nach Absolventen groß.
Reges Treiben herrschte in den technischen Abteilungen. Je Frage war erlaubt, alle Maschinen und Geräte durften berührt werden. Die Gäste konnten sich über den deutsch-chinesischen Studiengang Drucktechnik und die Aktivitäten des China-Projektes informieren. Bänder mit chinesischen Schriftzeichen machten es einfach, die Abteilung zu finden. In der Endphase sollen sich im deutsch-chinesischen Doppelstudiengang 80 Studenten tummeln - 40 Deutsche und 40 Chinesen. Mit diesem Studiengang wolle man interkulturelle Fachleute ausbilden, erklärt Professor Eberhard Wüst. Absolventen seien jetzt schon gefragt. In der benachbarten Siebdruck-Abteilung konnten die Besucher dann selbst Hand anlegen und chinesische Schriftzeichen auf Taschen drucken. Ein Zimmer weiter überzeugten sich ehemalige Absolventen anhand einer Ausstellung davon, wie es um die Druckverarbeitung steht. Im Offset-Bereich stellte Professor Dr. Thomas Hoffmann-Wahlbeck die digitale Montage und die Computer-to-Plate-Anlage vor, die durch die Übergabe eines Trendsetters und eines Plattenentwicklers vervollständigt wurde. Die ersten Platten wurden bereits gedruckt. Im Verpackungslabor waren kleine Schachteln zu bestaunen, die Studenten in Projektarbeit eigens für die Veranstaltung geschaffen hatten. Gefüllt mit Feuerzeugen oder Süßigkeiten verschwanden sie in den Taschen der Besucher. Um Linux - ein frei verfügbares Betriebssystem, das sich, so Professor Dr. Martin Goik, aufgrund seiner Stabilität und Flexibilität hervorragend für Server-Anwendungen eigne - ging es im Bereich Kommunikationstechnik. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Druck stellte eine Datenbank mit Diplomarbeiten vor.
Professor Axel Ritz freute sich über die erfolgreiche Veranstaltung. Die HDM wollte ein Forum für den Dialog in der Branche bieten. Und dies sei gelungen, so Ritz. Er hoffe nun, daß sich die Veranstaltung etabliere. Denn alle Gäste schätzen die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, Kontakte aufzufrischen oder neue zu knüpfen und sich über den Stand der Ausbildung an der HDM zu informieren.
Die nächste Veranstaltung findet im 16. November 1999 statt.
Kontakt:
Professor Axel Ritz
Fachhochschule Stuttgart
Hochschule für Druck und Medien
Dekan für Druck, Verpackung und Kommunikationstechnik
Nobelstr. 10
70569 Stuttgart
Telefon: 0711/ 685-6633 oder 685-2888
Telefax: 0711/ 685-6612
E-Mail: ritz@hdm-stuttgart.de
Criteria of this press release:
Information technology, Language / literature, Mechanical engineering, Media and communication sciences
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
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