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Wissenschaft
Nr. 046 / 29. April 1998 / sho
Meilenstein in Kooperation zwischen Karlsruhe und Sofia
Erste Diplome an deutschsprachiger Fakultaet verliehen
Eine in ihrer Art einzigartige Zusammenarbeit zwischen der Universitaet Karlsruhe und der Technischen Universitaet Sofia/Bulgarien erreichte ein wichtiges Etappenziel: Die ersten Absolventen des Maschinenbaustudiums erhielten ihre Diplom-Urkunden an der ,Fakultaet fuer deutsche Ingenieur- und Betriebswirtschaftsausbildung" (FDIBA), die 1990 in Sofia ins Leben gerufen wurde.
Bei der feierlichen Verleihung der Diplome an der TU Sofia betonten Vertreter der beiden Partneruniversitaeten gemeinsam mit dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Sofia, Dr. Peter Metzger, sowie dem Oberbuergermeister der Stadt Sofia, Stefan Sofianski, die unschaetzbare Bedeutung dieses Projektes sowohl fuer die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen als auch fuer den Aufbau enger wirtschaftlicher Beziehungen zwischen Bulgarien und Deutschland sowie dem gesamten deutschsprachigen Raum.
Die hohe Qualifikation der Absolventen zeigt sich unter anderem daran, dass sie alle bereits vor Beendigung des Studiums Arbeitsvertraege in der Tasche hatten, auf deren Grundlage sie - was ein erklaertes Projektziel ist - unmittelbar nach Verleihung der Diplome ihre Arbeit bei deutschen oder bulgarischen Unternehmen in Bulgarien aufnehmen. Sie erhalten neben dem Diplom der TU Sofia ein Zertifikat der Universitaet Karlsruhe, das die absolute Gleichwertigkeit mit einem an der Fridericiana erworbenen Diplom bestaetigt.
Die Gewaehr dafuer bietet die Art der Ausbildung an der FDIBA, die exakt nach Karlsruher Muster vorgenommen wird. Nach einem Vorstudienjahr wird eine Maschinenbauausbildung begonnen, die - auf erklaerten Wunsch der TU Sofia hin - eine 100prozentige Kopie des Karlsruher Modells darstellt, sowohl was Pruefungsordnung als auch Umfang der Lehrveranstaltungen und Lehrinhalte betrifft. Sogar die Ausruestung der verschiedenen Laboratorien wurde nach dem Karlsruher Standard vorgenommen.
Alle Vorlesungen werden in deutscher Sprache gehalten; die meisten von bulgarischen Dozenten, die in regelmaessigen Abstaenden nach Karlsruhe kommen, zum einen, um sich ueber die neuen Entwicklungen in Forschung und Lehre an den jeweiligen Instituten zu informieren, zum anderen, um ihre deutschen Sprachkenntnisse aufzufrischen. Regelmaessig besuchen auch Karlsruher Dozenten die FDIBA, um in nahezu allen Faechern Gastvorlesungen zu halten sowie mit viel persoenlichem Engagement den weiteren Aufbau der FDIBA zu unterstuetzen. Dadurch wird nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine sehr starke menschliche Bruecke zwischen Sofia und Karlsruhe geschlagen wird.
Auch die bulgarischen Studierenden (30 bis 40 Studienanfaenger pro Jahr) haben mehrfach Gelegenheit, nach Deutschland zu kommen: Sie absolvieren nach dem Vordiplom ein dreimonatiges Praktikum bei deutschen Unternehmen, um vor Ort Arbeitsweise und sonstige Gepflogenheiten kennenzulernen. Die jeweils besten Studierenden eines Jahrganges duerfen darueber hinaus ihre Diplomarbeit in Karlsruhe anfertigen, was fuer sie eine sehr grosse Motivation bedeutet. Viele der Studierenden erhalten auch die Moeglichkeit, waehrend einer 14taegigen Rundreise ganz Deutschland in technisch-kultureller Hinsicht zu ,erfahren". Nach Abschluss des Maschinenbaustudiums, teilweise auch schon vorher, koennen die Studierenden an einer betriebswirtschaftlichen Zusatzausbildung teilnehmen, die von der TU Braunschweig begleitet wird.
Gefoerdert wird dieses erfolgreiche Projekt durch den Deutschen Akademische Austauschdienst (DAAD), der vor kurzem seine Unterstuetzung fuer weitere fuenf Jahre zugesagt hat.
Naehere Informationen:
Dipl.-Ing. Dipl. Wi.-Ing. Bernhard Steckel, Institut fuer Foerdertechnik und Logistiksysteme, Tel. 608-4715, Fax: 661534, e-mail: bernhard.steckel@mach.uni-karlsruhe.de
Criteria of this press release:
Mechanical engineering
transregional, national
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German
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