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Wissenschaft
Berliner Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) untersuchte 27 Binnenwasserstraßen und innerstädtische Kanäle
Zur Charakterisierung typischer Fischartengemeinschaften untersuchten die Fischökologen des Berliner Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) zwischen 1995 und 1997 insgesamt 27 Binnenwasserstraßen und innerstädtische Kanäle des nordostdeutschen Tieflands. Die Befischungen wurden 1998 fortgesetzt und werden regelmäßig aktualisiert.
In Zusammenarbeit mit dem Fischereiamt Berlin wird eine Broschüre "Fische und Fischerei in Berlin" erarbeitet, die voraussichtlich im kommenden Jahr erscheint und u.a. eine detaillierte Zusammenfassung der Fischbestandsentwicklung in Berlin gibt.
Die Gewässer wurden im Frühjahr, Sommer und Herbst mehrmals u.a. mit Stellnetzen, Reusen, Zug- und Schleppnetzen befischt. Die untersuchten Wasserstraßen repräsentieren unterschiedliche Stadien anthropogener Beeinträchtigung von relativ naturnahen, regulierten Fließgewässern bis hin zu urbanen Gewässern und künstlichen Kanälen.
Überraschend ist die hohe Anzahl von Fischarten in den Gewässern. Insgesamt wurden
132 391 Fische aus 32 Arten gefangen. Acht Fischarten, darunter Plötze, Barsch und Aal, besiedeln die Gewässer besonders häufig. Sie leben in mehr als 90 Prozent der Wasserstraßen, wo sie zusammen rund 90 Prozent des Gesamtfangs bildeten. Die acht Fischarten wurden von den Wissenschaftlern als Leitfischarten der typischen Fischlebensgemeinschaften der Bundeswasserstraßen definiert.
Bestätigt hat sich die Vermutung, daß in urbanen Wasserstraßen Artenzahl und
Diversität der Flossentiere geringer sind als im weniger besiedelten Umland. Dennoch ist die Fischartenzahl im innerstädtischen Bereich erstaunlich hoch. In den Berliner Kanälen wurden bis zu 25 Fischarten festgestellt, im Umland bis zu 30.
Treten Barsch und Plötze häufig auf, spricht dies für eine anthropogene Beeinträchtigung des Gewässers. Bei der Untersuchung des IGB bildeten Barsche und Plötzen zusammen 62 Prozent des Gesamtfangs. In den einzelnen Wasserstraßen schwankte ihr Anteil zwischen 31 und 91 Prozent. Steigende Plötzenzahlen korrelieren positiv mit der Eutrophierung. In Wasserstraßen, in denen das Ufer künstlich befestigt ist, verringert sich die Strukturvielfalt des Lebensraumes. An diesen Stellen ermittelten die Fischökologen eine abnehmende Artenzahl, sinkende Artendiversität sowie verringerte Häufigkeit.
Ansprechpartner im IGB: Dr. Christian Wolter, Tel.: 030/64190563; e-mail wolter@igb-berlin.de
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Information technology, Oceanology / climate, Zoology / agricultural and forest sciences
regional
Research results
German
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