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Wissenschaft
Wissenschaftsrat verabschiedet Stellungnahmen zu vier Museen und einer weiteren Einrichtung der Blauen Liste sowie zu zwei Anträgen auf Neuaufnahme
Im Rahmen der Bewertung aller 82 Einrichtungen der Blauen Liste in den Jahren 1995 bis 2000 hat der Wissenschaftsrat insgesamt acht Stellungnahmen verabschiedet. Für vier Museen und ein Institut wird die Fortsetzung der gemeinsamen Finanzierung durch Bund und Länder im Rahmen der Blauen Liste empfohlen. Zur Forschung in den Museen der Blauen Liste werden zusätzlich auch "Allgemeine Gesichtspunkte" vorgelegt. Darüber hinaus empfiehlt der Wissenschaftsrat die Aufnahme des Instituts für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim, in die Blaue Liste.
Das Deutsche Bergbaumuseum (DBM) in Bochum ist eine leistungsfähige Einrichtung, die gute, zum Teil international angesehene Forschung zur Geschichte und Technik des Bergbaus betreibt; das DBM führt anspruchsvolle archäologische Untersuchungen in Deutschland, Mittel- und Osteuropa sowie dem Nahen und Mittleren Osten durch. Außerdem erbringt das DBM wichtige Serviceleistungen für die Wissenschaft und die Denkmalpflege.
Das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven ist die einzige Einrichtung in Deutschland, die umfassend und epochenübergreifend Zeugnisse zur deutschen Schiffahrtsgeschichte sammelt und Grundlagenforschung auf diesem Gebiet betreibt. Darüber hinaus nimmt das DSM erfolgreich die Aufgabe wahr, die Forschungs- und Sammlungstätigkeit der anderen schiffahrtshistorisch ausgerichteten Institutionen in Deutschland zu koordinieren.
Das Germanische Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg spielt bei der Erforschung der Geschichte und Kultur des deutschen Sprachraums und dessen musealer Darstellung eine wichtige Rolle, die in vergleichbarer Breite von keiner anderen Einrichtung wahrgenommen wird. In der Forschung wird produktiv und mit hoher Qualität gearbeitet.
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) in Mainz nimmt durch seine Forschung zur Vor- und Frühgeschichte der Alten Welt und durch die umfassenden Restaurierungsarbeiten seiner Werkstätten national und international eine herausragende Stellung ein. Seine Forschung genießt weltweit einen guten Ruf.
In seiner Stellungnahme zur Forschung in den Museen der Blauen Liste - Allgemeine Gesichtspunkte - gibt der Wissenschaftsrat übergreifende Empfehlungen für alle sieben Museen der Blauen Liste. Er empfieht, klare Schwerpunkte für stringente Forschungsprogramme festzulegen, den jeweiligen Forschungsetat vom Museumsetat zu trennen und ein Konzept für ein Sammlungserfassungssystem zu erarbeiten, das von allen Museen eingesetzt werden sollte. Die wissenschaftlichen Leistungen der Museen, vor allem die Veröffentlichungen in referierten Fachzeitschriften und die Einwerbung von Drittmittelprojekten, sollen weiter gesteigert werden. - Zu den Museen der Blauen Liste zählen außer den genannten vier noch das Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg (FIS) in Frankfurt/Main, das Zoologische Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig (ZFMK) in Bonn sowie das Deutsche Museum (DM) in München. Stellungnahmen zum FIS und zum ZFMK wurden bereits im vorigen Jahr verabschiedet; die Beratungen zum DM sind noch nicht abgeschlossen.
Das Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle/Saale hat auf seinen Arbeitsgebieten - Pflanzenbiochemie, Pflanzenhormonforschung und Naturstoffchemie sowie Streß- und Entwicklungsbiologie der Pflanzen - eine herausragende Bedeutung und genießt internationale Anerkennung. Es nimmt wichtige überregionale Aufgaben für die deutsche biochemische Pflanzenforschung wahr.
Das Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster ist die führende Einrichtung für Arterioskleroseforschung in Deutschland und nimmt im internationalen Vergleich einen der vorderen Plätze ein. Es zeichnet sich durch Publikationen in bedeutenden internationalen Fachzeitschriften und hohe Drittmitteleinwerbung aus. Aus diesen Gründen hat der Wissenschaftsrat die Aufnahme des Instituts in die Blaue Liste empfohlen.
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim hat sich zu einer der führenden Einrichtungen der anwendungsbezogenen empirischen Wirtschaftsforschung entwickelt. Es konzentriert sich auf mikroökonomische und mikroökonometrische Fragestellungen sowie auf international vergleichende Untersuchungen im europäischen Kontext. In nahezu allen Projektbereichen wird sehr gute, zum Teil ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit geleistet, die eine Aufnahme in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung rechtfertigt.
Hinweis: Die vollständigen Texte der Stellungnahmen können in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates schriftlich oder per E-Mail (post@wissenschaftsrat.de) angefordert werden:
- Institut für Pflanzenbiochemie (IPB), Halle/Saale (Drs. 4080/99)
- Stellungnahme zur Forschung in den Museen der Blauen Listen - Allgemeine Gesichtspunkte - (Drs. 4082/99)
- Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM), Mainz (Drs. 4083/99)
- Deutsches Bergbau-Museum (DBM), Bochum (Drs. 4084/99)
- Deutsches Schiffahrtsmuseum (DSM), Bremerhaven (Drs. 4085/99)
- Germanisches Nationalmuseum (GNM), Nürnberg (Drs. 4086/99)
- Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster (Drs. 4087/99)
- Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim (Drs. 4088/99)
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Scientific Publications
German
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