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03/19/1997 00:00

Über 5000 Computer lösten gemeinsam den schwierigsten Entschlüsselungs-Wettbewerb aller Zeiten

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Ueber 5000 Computer loesten gemeinsam den schwierigsten Entschluesselungs-Wettbewerb aller Zeiten

    Universitaet leistete zweitgroessten Beitrag

    Die Universitaet Karlsruhe beteiligte sich am weltweit bislang schwierigsten Entschluesselungswettbewerb. Diesen hatte die US-Firma RSA Data Security, Inc. ausge- schrieben. Aufgabe war es, eine mit einer Schluessellaenge von 48 Bit kodierte Nach- richt zu entschluesseln. Das heisst: es bestanden theoretisch 248 Moeglichkeiten, was etwa dem Alter der Erde in Stunden entspricht. Der Code konnte durch die Kombi- nation der Rechenleistung von Computern, die ueber das Internet zusammengeschal- tet waren, geknackt werden: Bis zu 5.500 Computer vom PC bis hin zum Hochlei- stungsrechner arbeiteten phasenweise zum gleichen Zeitpunkt an dem Problem. Ins- gesamt waren rund 10.000 Computer beteiligt. Nach 162 Billionen Versuchen war am 13. Tag die richtige Loesung gefunden.

    Geleistet wurde dies von einer Gruppe von Freiwilligen aus der ganzen Welt, die sich spontan zum "Distributed Internet Crack" zusammengeschlossen hatte. Das Pro- jekt geht auf eine Initiative von Germano Caronni, Mitarbeiter der Eidgenoessischen Technischen Hochschule in Zuerich, zurueck. Schon bald hatte das Projekt Hunderte von Teilnehmern, darunter Mitglieder von Universitaeten, Firmen und Privatpersonen.

    Verschluesselungsverfahren sind im Internet, im Home-Banking und bei EC-Karten im Einsatz. Der Erfolg des Internet-Teams demonstriert, dass derartige Systeme leicht durchbrochen werden koennen, wenn die Schluessellaenge zu kurz ist. Ein Schlues- sel von 128 bit ist dagegen einem derartigen Angriff nicht zugaenglich.

    7,8 Prozent der insgesamt getesten Schluessel ueberprueften die Rechner der Universitaet Karlsruhe. Damit lag die Universitaet nach der ETH Zuerich auf Platz 2. Den drittgroessten Beitrag erbrachte die Universitaet Stuttgart mit 3,7%. Im Einsatz waren sowohl private PC von Studierenden als auch institutseigene Rechner verschiedener Fakultaeten sowie Ausbildungs- und Hochleistungsparallelrechner des Rechenzentrums. Da die Ausbildungsrechner unter Varianten des Betriebssystems UNIX laufen, konnte ein einzelner Teilnehmer die Rechnungen starten, ohne seinen Arbeitsplatz verlassen zu muessen.

    Naehere Informationen: Thomas Koenig, Tel.: (0721) 608 3759 Thomas.Koenig@ciw.uni-karlsruhe.de


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