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Internationale Tagung am Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen
Herkömmliche Politikberatung ist ins Gerede gekommen. Vor einiger Zeit wurde die argumentative Wende zur Gesellschaftsberatung ausgerufen. Aber hat "die Gesellschaft" eine Adresse, wie erreicht man sie? Welche Medien nutzen Berater, um Einfluss zu nehmen, welche Medien nutzen gut informierte und handlungsfähige Bürger, um Expertise zu bekommen und eigene Expertise zu vermitteln? Werden alte Medien (Printmedien, TV und Rundfunk) und neue Medien (Internet) unterschiedlich genutzt? Können kollaboratives Wissensmanagement und neue Formate (Wiki, Blogs) dem gut informierten Bürger nützlich sein und einen deliberativen Politikstil fördern? Das Zentrum für Medien und Interaktitivät (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen, das sich interdisziplinär und praxisnah mit "Interaktivität" und ihren verschiedenen Facetten beschäftigt, stellt bei einer internationalen Tagung die Frage nach dem möglichen Beitrag interaktiver Medien in der Politik- und Gesellschaftsberatung - und danach, warum deren Potenzial oft nicht ausgeschöpft wird. "Von der Politik- zur Gesellschaftsberatung? Medien öffentlicher Konsultation" heißt die zweitägige Veranstaltung, die am 20. und 21. Oktober im Margarete-Bieber-Saal (Ludwigstraße 34, 35390 Gießen) stattfindet.
Die zweitägige Konferenz richtet sich an Interessentinnen und Interessenten aus Wissenschaft, Politikberatung und Politik. Im Mittelpunkt steht der Wandel der Politikberatung. Beratungsanmaßung (Stichwort "Hunziger") und Fehlberatung ("Dosenmaut") haben ein Gewerbe, das in Deutschland vielen ohnehin suspekt ist, in Verruf gebracht. Nun sollen ihm mehr Transparenz, Professionalisierung und Ethik-Regeln aufhelfen. Aber ist das herkömmliche Modell politischer Beratung überhaupt adäquat? Die Medien, die bereits in der traditionellen Politikberatung eine entscheidende Rolle spielten, Inhalte an "die Gesellschaft" zu adressieren, werden im Zentrum der Betrachtung stehen. Thematisiert werden insbesondere die Unterschiede in der Nutzung der "alten Medien" TV, Rundfunk und Printmedien und des neuen Mediums Internet. Daneben soll das Potenzial des Internets, mit neuen Formaten wie "Wiki" oder "Blogs", als zuverlässiges Informationsmedium für die politisch interessierte Bevölkerung im Sinne einer erhöhten bürgergesellschaftlichen Handlungsfähigkeit untersucht werden.
Neben zwei Vorträgen (Keynotes) von Frank Fischer von der Rutgers University und Dirk Baecker von der Universität Witten-Herdecke gliedert sich die Konferenz in vier Themenbereiche (Panels): "Deliberative Politik - Norm und Praxis", "Politikberatung in/via Medien", "Einsatzmöglichkeiten "neuer Medien" in der Gesellschaftsberatung" sowie "Nach der Räterepublik: Wer berät Angela Merkel?". Den Teilnehmern steht eine virtuelle Ausstellung "Die Kunst der Konsultation - Konsultation als Kunst" offen, in der exemplarische Formate aus dem künstlerischen und performativen Bereich demonstriert werden. Eine Anmeldung ist über die Internetseite des ZMI unter http://www.zmi.uni-giessen.de noch bis 15. Oktober 2005 möglich. Auf der Website sind detailliertere Informationen und ein Ablaufplan der Veranstaltung zu finden. Eine Anmeldegebühr wird nicht erhoben, da die Kosten für die Tagung maßgeblich durch die Hans-Böckler-Stiftung getragen werden.
Kontakt:
Prof. Dr. Claus Leggewie
Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI)
Ludwigstr. 34
35390 Gießen
Tel.: 0641/99-16350
Fax: 0641/99-16359
e-Mail: konferenz@zmi.uni-giessen.de
Criteria of this press release:
Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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