idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Deutscher Hochschulverband
Pressemitteilung
Nr. 14/1999
Bonn, den 28. Juli 1999
Deutscher Hochschulverband fordert: Offenes Visier statt Nebelkerzen
Schiedermair: "Politik und Hochschulrektorenkonferenz tarnen ihr Versagen in der Hochschulpolitik"
Bonn - "Wer wochenlang mit einer Diffamierungskampagne gegen Hochschullehrer von den wirklichen Problemen der Hochschulen ablenken will, darf sich nicht wundern, wenn er Widerspruch erfährt", erklärte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Dr. Hartmut Schiedermair, heute in einem Pressegespräch in Bonn. Den Urhebern dieser Kampagne gehe es gar nicht um die Kündbarkeit der "schwarzen Schafe", die es wie in jedem anderen Beruf auch bei Professoren gebe. Professoren, die ihre Dienstpflichten nicht erfüllten, könnten schon heute entlassen werden, auch wenn der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz in Unkenntnis des geltenden Dienstrechts immer wieder das Gegenteil beteuere.
Es gehe bei dieser Nebelkerzenkampagne in Wahrheit darum, das eigene Versagen in der Hochschulpolitik zu verschleiern, die unerträglich gewordene Unterfinanzierung der Universitäten zu tarnen und den Boden für Gehaltskürzungen von Professoren zu bereiten. Professoren hätten im Schnitt eine 50- bis 60-Stunden-Woche. Während sich in den letzten zwanzig Jahren die Zahl der Studierenden beinahe verdoppelt habe, sei die Zahl der Professorenstellen in etwa gleich geblieben.
Schiedermair weiter: "Die Kritiker der Professoren sollten sich einmal fragen, wem sie es zu verdanken haben, daß in Deutschland immer noch hochqualifizierte Hochschulabsolventen dem Berufsmarkt zur Verfügung gestellt werden. Ist dies nicht allein ein Verdienst der Hochschullehrer, die eben nicht mit Stechuhrmentalität ihren Dienst versehen?"
"Wir sind dieses Ablenkungsmanöver endgültig leid. Die Zeit der vornehmen Zurückhaltung ist vorbei", so Schiedermair abschließend. "Der Politik sei nur eines ins Stammbuch geschrieben: Die Professoren sind immer noch bereit, sich für die Studierenden und die Gesellschaft auch jenseits einer 40-Stunden-Woche einzusetzen. Sie sind aber nicht länger bereit, zu den Sündenböcken einer verfehlten Hochschulpolitik gemacht zu werden."
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy
German
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