idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Elektronische Deichsel koppelt Lastwagen zu einer kompakten Einheit
Elektronische Deichsel fuer Kolonnenfahrten von Nutzfahrzeugen
Lastwagen wie an einer Perlenschnur hintereinander aufgereiht
Stuttgart, im Maerz 1997 - Montag morgens auf der Autobahn: Das Sonntagsfahrverbot ist vorbei und ein Lastwagen nach dem anderen macht sich auf seinen Weg. Muehsam quaelen sich die Brummis Steigungen hoch, zaeh fliesst der Verkehr. Stark unterschiedliche Abstaende zwischen den einzelnen Lastwagen und das wachsende Verkehrsaufkommen auf der linken Spur erschwert zuegige Ueberholmanoever. Fazit: Fluchend wuenscht man sich den Gueterverkehr auf die Schiene.
Aus einzelnen Nutzfahrzeugen einen zug-aehnlichen Verbund auf der Strasse zu machen, war das Ziel von Daimler-Benz-Forschern. Sie entwickelten die sogenannte elektronische Deichsel, die Lastwagen kuenftig - aufgereiht wie an einer Perlenschnur - moeglichst dicht hintereinander herfahren lassen soll. Zuegige Ueberholmanoever fuer Personenkraftwagen bei besser ausgelasteten Strassen sind die Folge. Ausserdem vermindert sich durch den geringeren Luftwiderstand der einzelnen Fahrzeuge ihr Kraftstoffverbrauch und damit die Umweltbelastung.
Das elektronisch angekoppelte Fahrzeug orientiert sich mit Hilfe eines computergesteuerten Bildverarbeitungssystems an dem vorausfahrenden Wagen. Eine Videokamera erfasst ein bestimmtes, Muster am Heck des vorderen Fahrzeuges. Der Computer berechnet daraus Richtung, Entfernung und Relativgschwindigkeit und passt das Folgefahrzeug genau darauf an. Auch das vollautomatische Beschleunigen und Abbremsen bedient sich dieser Videosignale. Wahlweise koennen auch Infrarotlichtquellen das Muster erzeugen, was zwar den Aufwand, aber dafuer auch die Auswertesicherheit erhoeht.
Doch was passiert, wenn das erste Fahrzeug ploetzlich ausbricht oder anderweitig in eine gefaehrliche Situation kommt? Neben den Signalen des Bildverarbeitungssystemes kommen per Funk staendig Informationen ueber den augenblicklichen Fahrzustand vom vorausfahrenden Wagen. Ausserdem verfuegt jedes Fahrzeug ueber eine eigene Spurerkennung. So kann das Folgefahrzeug ohne nennenswerte Verzoegerung auf unvorhergesehene Situationen reagieren.
Ein Pilotprojekt soll in diesem Jahr in ersten praktischen Versuchen mit zwei elektronisch gekoppelten Fahrzeugen zeigen, wie der Mensch mit der neuen Technik zurechtkommt. Gleichzeitig erstellen die Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit dem TUeV Rheinland ein Sicherheitskonzept und klaeren die Rechtssituation fuer eine Markteinfuehrung der elektronischen Deichsel.
Bildunterschrift: Das mit der elektronischen Deichsel angekoppelte, zweite Fahrzeug orientiert sich im Verbund genau am vorausfahrenden Wagen, der am Heck ein bestimmtes Muster traegt. Videokamera und Computer im zweiten Fahrzeug ermitteln daraus Richtung, Entfernung und Relativgeschwindigkeit des vorausfahrenden Wagens.
Info: Daimler-Benz AG, Presse Forschung und Technik (KOM/P) Burkhard Jaerisch Tel.: (0711) 17- 93271, Fax: -94365 e-Mail: 100106.566@compuserve.com Bild und Text: http://www.daimler-benz.com/presse/foto.htm (oder auf Anfrage per Post)
Criteria of this press release:
Information technology
transregional, national
No categories were selected
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).