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Wissenschaft
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) fördert den Aufbau eines deutschen Forschungs- und Ausbildungsschwerpunktes "Ökologie tropischer Küstenregionen" am Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) an der Universität Bremen. Einer Anschubfinanzierung von 10,7 Millionen DM im Jahre 1995 folgte vor wenigen Tagen die Bewilligung von weiteren knapp 8 Mill. DM für die Jahre 1999-2002. Im Mittelpunkt steht das deutsch-brasilianische Verbundprojekt "Mangrove Dynamics and Management" (MADAM) zur Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen für den Schutz und die Nutzung tropischer Küstenökosysteme.
Die amphibischen Wälder der Mangrove bedecken als Übergangszone zwischen Wasser und Land weite Teile der tropischen Lagunen und Flußmündungsgebiete. Mangroven schützen die Küsten vor Erosion, puffern die Wirkung tropischer Stürme und fördern als Sedimentationsfalle die Verlandung. Zahlreiche Fisch- und Krebsarten benötigen die Schlammtümpel und Wurzelgeflechte der Mangrovenregion als Aufwuchsgebiet, bevor sie später im offenen Meer befischt werden. Das Arbeitsgebiet von MADAM liegt im Norden Brasiliens südlich der Amazonasmündung bei der Stadt Bragança und beherbergt 110 km2 recht wenig geschädigte, prachtvolle Mangrove, die sich als bis zu 20 km breiter Saum an der Küste und der Flußmündung hinzieht. Das Gebiet ist verkehrsmäßig recht gut erschlossen und wird durch die örtliche Fischerbevölkerung intensiv genutzt. Etwa 70 deutsche Wissenschaftler und Techniker und brasilianische Kollegen der Bundesuniversität von Pará sowie zahlreiche Studenten aus beiden Ländern arbeiten gemeinsam in der Beantwortung grundsätzlicher Fragen der Ökologie und Sozioökonomie der großen Mangrovengebiete. Es sollen Lösungen für die Probleme der nachhaltigen Nutzung des Systems unter Wahrung des nötigen effektiven Umweltschutzes erarbeitet und angeboten werden. MADAM stellt eine Art Puzzle dar, in dem die Beantwortung miteinander verzahnter Fragen aus verschiedenen Disziplinen zu einem geschlossenen Bild führen sollen. Der Mensch mit seiner Sozioökonomie steht in der Mitte.
Partner der Bremer Wissenschaftler ist die Bundesuniversität Pará in Belém. Ebenso wie der Bundesforschungsminister und das Land Bremen trägt auch der brasilianische Forschungsrat zur Finanzierung des langfristig angelegten Vorhabens bei.
Deutsche und brasilianische Diplomanden und Doktoranden arbeiten in Belém und Bragança unter der gemeinsamen Obhut brasilianischer und deutscher Wissenschaftler und gehen dann nach Bremen, um ihre Examensarbeiten zu schreiben. Außerdem lehren deutsche Wissenschaftler an der Universität von Para. So entsteht Forschungskapazität gleichzeitig in Brasilien und in Bremen.
03.08.1999
Auskünfte erteilt:
Prof. Dr. Ulrich Saint-Paul
Zentrum für Marine Tropenökologie
Fahrenheitstr. 1
28359 Bremen
Tel. 0421-23 800 22
Fax 0421-22 08 330
email: uspaul@zmt.uni-bremen.de
http://www.zmt.uni-bremen.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Oceanology / climate, Social studies
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German
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