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Institut für Medizinrecht beleuchtet im Wintersemester, ob Kranke medizinische Fälle oder Kunden sind
Unter dem Titel "Der Patient: Subjekt oder Objekt des Gesundheitssystems?" veranstaltet das Institut für Medizinrecht an der Universität Mannheim im Wintersemester eine Ringvorlesung. Im ersten Vortrag am Dienstag, 18. Oktober, ab 18.15 Uhr befasst sich der Mannheimer Medizinhistoriker Prof. Dr. med. Axel W. Bauer mit der Frage "Der Patient als Kunde oder Hilfsbedürftiger?"
Das übergreifende Thema der Vortragsreihe ist die ambivalente Rolle des Patienten im deutschen Gesundheitssystem: Zum einen reduziert der moderne Medizinbetrieb Kranke nicht selten zu austauschbaren medizinischen "Fällen", deren Kosten es vor dem Hintergrund der begrenzten Ressourcen zu minimieren gilt. Zum anderen treten viele Patienten inzwischen aber auch selbstbewusst als Kunden auf, die sich über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten informiert haben und nun ihre Ansprüche geltend machen. Der Wille, dem Medizinbetrieb nicht allein nach medizinischen Maßstäben unterworfen zu sein, zeigt sich auch darin, dass immer mehr Patienten bereits vor dem Eintritt eigener Entscheidungsunfähigkeit festlegen, welche medizinischen Maßnahmen im späteren Krankheitsfall ergriffen oder gerade nicht ergriffen werden sollen.
Die Vortragsreihe soll diesen Ambivalenzen nachgehen und exemplarisch wichtige Spannungsfelder in der Beziehung zwischen Patienten und Ärzten und damit zwischen Nachfragern und Anbietern von Gesundheitsleistungen beleuchten. Referenten aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens berichten über ihre Erfahrungen und unterbreiten Vorschläge für zukunftsorientierte Lösungen. Im Anschluss an die Vorträge besteht ausreichend Gelegenheit mit den Referenten zu diskutieren.
Die Vorträge finden jeweils dienstags (an den angegebenen Tagen) ab 18:15 Uhr im Hörsaal O 138 im Ostflügel der Universität Mannheim statt.
Die Termine und Themen im Einzelnen:
25.10.2005
Prof. Dr. med. Axel W. Bauer, Leiter des Querschnittsbereichs Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg
"Der Patient als Kunde oder Hilfsbedürftiger?"
8.11.2005
Prof. Dr. Hans-Martin Pawlowski, Emeritus, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht, Universität Mannheim
"Zu den Aufgaben und Grenzen des Rechts in Fragen der Bioethik"
22.11.2005
Rechtsanwalt Uwe Kriessler, Leiter Administration und Recht, Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
"Werbeverbote und Informationswünsche der Patienten - Erfahrungen der Apotheker"
13.12.2005
Prof. Dr. Heinrich Hanika, Fachhochschule Ludwigshafen
"Medizinische Versorgungszentren und integrierte Versorgung - Der mündige oder überforderte Patient?!"
17.1.2006
Prof. Dr. Jochen Taupitz, Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim
"Die Patientenverfügung - ein wirksames Instrument der Selbstbestimmung?"
7.2.2006
Prof. Dr. Bernd-Rüdiger Kern, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsgeschichte und Arztrecht, Universität Leipzig
"Ärztliche Aufklärung - Bestimmt sich der Umfang nach den Interessen des Patienten?"
Weitere Informationen:
Dr. Marcus Oehlrich
Geschäftsführender Assistent
Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht,
Gesundheitsrecht und Bioethik der Universitäten Heidelberg und Mannheim
Tel. (0621) 181-1935
Fax (0621) 181-3555
Email: marcus.oehlrich@jura.uni-mannheim.de
Internet: www.imgb.de
Criteria of this press release:
Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Psychology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Transfer of Science or Research
German
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