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Können motorische Lernprozesse durch Übungen im Klartraum angeregt werden? - Das Institut für Sport und Sportwissenschaft setzt seine Erfolgsserie bei Ehrungen für herausragende Nachwuchswissenschaftler fort - Daniel Erlacher gewinnt den Wissenschaftspreis der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft
Daniel Erlacher vom Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg hat auf der 17. Sportwissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft in Leipzig den ersten Platz im Nachwuchswettbewerb gewonnen. Mit der Präsentation seines Dissertationsprojektes "Motorisches Lernen im luziden Traum" konnte sich Daniel Erlacher gegenüber 15 Konkurrentinnen und Konkurrenten durchsetzen. Der Preis wurde ihm im Rahmen eines Festaktes von dem Präsidenten der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft Prof. Bernd Strauß übergeben.
Daniel Erlacher befasst sich in seinen Forschungen mit der Möglichkeit, Bewegungen im nächtlichen Traum zu erlernen. Im Zentrum steht die Frage, ob motorische Lernprozesse durch Übungen im so genannten Klartraum oder luziden Traum angeregt werden können. Das Üben im luziden Traum ist vergleichbar mit dem mentalen Training, das in der Sportpraxis häufig Einsatz findet. Während beim mentalen Training der Sportler seine Technik verbessert, indem er sich den Bewegungsablauf im Wachen vorstellt und gedanklich trainiert, findet das Training im luziden Traum während des REM-Schlafes (Rapid Eye Movement) statt. Luzide Träume bzw. Klarträume zeichnen sich dadurch aus, dass sich der Träumende seines Zustands bewusst ist und durch diese Erkenntnis Einfluss auf das Traumgeschehen nehmen kann.
Bisher gab es lediglich anekdotische Berichte, dass Bewegungen im luziden Traum trainierbar sind und dass sich in der Folge auch Verbesserungen im Wachzustand einstellen. Mit seinen Untersuchungen konnte Daniel Erlacher diese anekdotischen Beobachtungen untermauern. Beispielsweise erreichten Versuchsteilnehmer, die eine Zielwurfaufgabe im luziden Traum übten, am nächsten Morgen eine höhere Trefferleistung. Die innovativen und spannenden Experimente haben insgesamt die außergewöhnlichen Hypothesen von Daniel Erlacher weitgehend bestätigt.
Daniel Erlacher setzt mit seiner Auszeichnung die Erfolgsserie der Heidelberger Arbeitsgruppe "Bewegung und Training" fort, die von Prof. Klaus Roth geleitet wird. Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe konnten mit Themen aus den Bereichen des motorischen Lernens und der motorischen Entwicklung bereits in den Jahren 1996, 2000 und 2002 den hoch angesehenen Wissenschaftspreis des Deutschen Sportbundes gewinnen.
Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Klaus Roth
Institut für Sport und Sportwissenschaft
Universität Heidelberg
Tel. 06221 544642 oder -3, Fax 544346
Klaus.Roth@issw.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse
Criteria of this press release:
Sport science
transregional, national
Personnel announcements, Research results
German
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