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08/30/1999 11:37

Therapiekonzepte im Disput: III. Münchner Nuklearmedizin-Symposium

Heike Jordan Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.

    "Wo Nuklearmediziner, Onkologen und Radioonkologen sich treffen"
    17./18. September 1999, Universitätsfrauenklinik der LMU, Hörsaal I
    Pressegespräch am Freitag, 17.09.99, um 12.15 Uhr

    Rund 200 Mediziner und Naturwissenschaftler verschiedener Fachbereiche werden sich am 17. und 18. September 1999 in der Universitätsfrauenklinik der LMU an der Diskussion beteiligen, wenn zum III. Mal das Münchner "Nuklearmedizin meets..."-Symposium stattfindet. Dieses Mal werden die beiden Veranstalter, Prof. Dr. Klaus Hahn, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Prof. Dr. Markus Schwaiger, Direktor der Nuklearmedizinischen Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der TU München, nuklearmedizinische Therapieverfahren vor- und zur Diskussion stellen. Dabei wird die seit Jahrzehnten etablierte Schilddrüsentherapie ebenso ein Thema sein wie aktuelle Forschungsansätze in der Krebstherapie. Wie bereits in den Vorjahren haben namhafte Referenten aus ganz Europa und den USA ihr Kommen zugesagt.
    Am Freitag, 17. September 1999, 10.15-13.00 Uhr, werden zunächst einige Übersichtsvorträge in das Thema einführen. Zur Sprache kommen dabei auch Kosten-Nutzen-Erwägungen und Strahlenschutzfragen. Der Freitagnachmittag (14.00-17.30 Uhr) ist der nuklearmedizinischen Therapieplanung gewidmet. Hochaktuell ist unter anderem das Sentinel Lymphnode- oder "Wächterlymphknoten"-Konzept, mit dem bei Brust- und Schwarzem Hautkrebs mit Hilfe eines minimalen Eingriffs festgestellt werden kann, ob der Krebs bereits Töchtergeschwülste in den Lymphknoten gebildet hat oder nicht. Auf diese Weise kann beispielsweise zahlreichen Frauen mit Brustkrebs das mit starken Nebenwirkungen verbundene "Ausräumen" aller Lymphknoten der Achselhöhle erspart werden.
    Die direkte nuklearmedizinische Therapie von Krebserkrankungen - die Radioimmun- oder Radiopeptid-Therapie - beherrscht dann die Tagesordnung am Sonnabend, 18. September 1999 (ab 9.00 Uhr). Aus der Synthese von molekularbiologischem und nuklearmedizinischen Wissen haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Ansätze entwickelt, um radioaktive Substanzen (Radionuklide) direkt an oder in die Krebszellen zu bringen und diese mit ihrer Strahlung zu zerstören. Voraussetzung dafür ist, dass diese Radionuklide an "Carrier" gekoppelt werden, die hochspezifisch die entarteten Zellen der jeweiligen Tumorerkrankung aufspüren können.
    So kommen etwa bei Glioblastomen (Hirntumore) Antikörper zum Einsatz, die bestimmte Strukturen auf der Oberfläche der Krebszellen erkennen. Da anderen Körperzellen diese Oberflächenmerkmale fehlen, bleiben sie von dem Antikörper-Radionuklidkomplex "unbehelligt". Dieses Verfahren, Krebszellen mit Hilfe von Antikörpern ganz gezielt aufzuspüren und zu zerstören, birgt natürlich insbesondere bei Hirntumoren große Chancen, da das restlose operative Entfernen eines Tumors oft mit einem großen Risisko verbunden ist. Inzwischen werden daher unter anderem im Klinikum Großhadern, München, Patienten mit einer sehr schlechten Prognose mit diesem Verfahren behandelt.
    Ab 16.30 Uhr steht dann der Blutkrebs (Leukämie) im Mittelpunkt. Auch bei diesen Erkrankungen, bei denen es ja keine fest umrissene und eventuell operable Tumormasse gibt, sondern nur viele, durch den Körper strömende, entartete Zellen, bietet die Radioimmuntherapie ganz neue Möglichkeiten der Behandlung. So stellt Prof. Dr. David A. Scheinberg (New York) in seinem Referat um 17.10 Uhr ein neues Verfahren vor, das vor kurzem erstmals mit Erfolg an Patienten angewandt wurde: die Radioimmuntherapie mit alpha-Strahlern. Hierbei kommen im Gegensatz zu den bisher bekannten Ansätzen nicht beta-Strahler zum Einsatz, die im menschlichen Gewebe eine Reichweite von wenigen Millimetern haben und somit den Vorteil, dass in einer Tumormasse auch Krebszellen zerstört werden, die nicht direkt von einem Antikörper-Radionuklid-Komplex gebunden worden sind (etwa weil sie die tumorspezifischen Oberflächenstrukturen nicht ausgebildet haben). Die Reichweite der alpha-Strahler beschränkt sich dagegen tatsächlich auf wenige Zellschichten, so dass benachbarte, gesunde Zellen nicht geschädigt werden können.

    Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, an allen wissenschaftlichen Veranstaltungen kostenlos teilzunehmen. Um Ihnen einen Überblick über die Themen der Tagung zu geben, möchten wir Sie am Freitag, 17. September, 12.15-13.00 Uhr, zu einem Pressegespräch mit Prof. Dr. Klaus Hahn und weiteren Referenten einladen.
    Weitere Informationen bekommen Sie außerdem bei der Pressereferentin der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), Frau Heike Jordan (Tel. 0551/376447, Fax 376453, e-mail: info@nuklearmedizin.de) oder auf der Homepage der DGN im Internet (http://www.nuklearmedizin.de).

    Mit freundlichen Grüßen,

    Heike Jordan
    Pressereferentin


    More information:

    http://www.nuklearmedizin.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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