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Deutschland ist seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland. Interkulturelle Kompetenz und die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt sind wichtige Ressourcen, die für Deutschlands weitere Entwicklung noch stärker genutzt werden sollten.
Vor genau 50 Jahren wurde zwischen Italien und Deutschland ein Abkommen getroffen, mit dem die planmäßige Anwerbung von Gastarbeitern für die Bundesrepublik begann. Frauen und Familien zogen nach, Kinder wurden hier geboren. Heute besuchen die zweite und dritte Generation der damals ins Land Gekommenen die hiesigen Kindergärten, Schulen, Universitäten oder machen eine Ausbildung.
Wie gut sind diese nachfolgenden Generationen integriert und wie lässt sich die Integration von (zukünftigen) Einwanderern generell optimieren? Das ist und bleibt ein heißes Eisen, ein umstrittenes Thema. Was bedeutet Integration überhaupt genau, fragen einige, und wer soll sie leisten? Andere stellen in Frage, ob Integration überhaupt gelingen kann. Multi-Kulti ist zur Worthülse verkommen und für manche zum Reizwort geworden. Unstrittig ist, dass Deutschland bereits ein multikulturelles Zuwanderungsland ist, in dem bereits viel und auch erfolgreich Integrationsarbeit geleistet wurde. Dennoch besteht auf diesem Gebiet weiterhin Handlungsbedarf.
Ein Schlüssel dazu ist ein Schulsystem, das Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern halbwegs gleiche Bildungs- und Ausbildungschancen bietet. Zur Eingliederung von Migrationsjugendlichen in den Arbeitsmarkt bietet die Rubrik "Auf einen Blick" interessante Zahlen und Fakten. Zum Beispiel streben vor allem junge Migrantinnen einen guten Schulabschluss an - mehr als deutsche Jugendliche vergleichbarer sozialer Schichten. Das Interesse der Migrantenjugendlichen an einer weiter führenden Schulbildung kann als Ausdruck einer hohen Allgemeinbildungsaspiration gewertet werden. Damit deutet sich eine Aufwärtsmobilität an, die in den Debatten um das Bildungsniveau von Migrantenjugendlichen noch kaum Beachtung gefunden hat.
Interkulturelle Kompetenz gehört mehr denn je zu den Schlüsselqualifikationen, über die BürgerInnen in modernen Gesellschaften im Zeitalter der Globalisierung verfügen müssen. Und um diese ist es zumindest unter den jungen Auszubildenden nicht schlecht bestellt. In einer DJI-Untersuchung wurden Auszubildende verschiedener Herkunftsländer befragt. Im "Interview" berichtet Projektleiterin PD Dr. Iris Bednarz-Braun über die positiven Ergebnisse des Xenos-Projekts: "90% der von uns Befragten werden in interkulturell zusammengesetzten Gruppen ausgebildet. Diese Jugendlichen empfinden die interkulturelle Zusammensetzung und Zusammenarbeit als angenehm. Überrascht hat uns, dass die große Mehrheit von ihnen (83%) viel lieber in interkultureller Gruppenzusammensetzung ausgebildet werden möchte als lediglich unter sich zu bleiben."
Prof. Dr. Rita Süssmuth plädiert im "Blick von außen" für eine Gesellschaft, die sich für MigrantInnen öffnet und für eine Einwanderungspolitik, die Integration auch verstanden wissen will als Entdeckung und Förderung von Humanpotenzial.
Die unter "Literatur" aufgeführten Publikationen und die große Zahl der unter "Links" vorgestellten DJI-Projekte zeigen, dass sich das Deutsche Jugendinstitut seit Jahren mit Aspekten der Migration und Integration aus unterschiedlichsten Blickwinkeln befasst und viele Anregungen für die weitere dringend notwendige Integrationsarbeit zu bieten hat .
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Politics, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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