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Wissenschaft
Bauleiter Karsten Mohr, HOCHTIEF, uebergab am Montag, 19.Januar 1998, um 16.30 Uhr die Schluessel des Neubaus des Forschungsinstituts fuer Diskrete Mathematik an Ministerpraesident Dr. h.c. Johannes Rau, Professor Klaus Borchard, den Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universitaet, und an Professor Paul Mikat, den Praesidenten der Nordrhein-Westfaelischen Akademie der Wissenschaften, die eine Arbeitsstelle am Forschungsinstitut unterhaelt.
Nachdem der Direktor des Instituts, Professor Bernhard Korte, mehrere ehrenvolle Rufe in die USA abgelehnt hatte, hatte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen 1993 den Neubau fuer die Diskrete Mathematik beschlossen, um den sehr erfolgreichen und vielfach ausgezeichneten Arbeiten der Bonner Wissenschaftler einen angemessenen Rahmen zu geben. Die Stadt Bonn hatte dafuer eines der schoensten Grundstuecke, direkt hinter dem Hofgarten zur Verfuegung gestellt. Erstmals im nordrhein-westfaelischen Hochschulbau wurde ein neues Modell probiert: Das Gebaeude wurde von einem Generalunternehmer, der HOCHTIEF AG, zu einem Festpreis gekauft, der allerdings niedriger als die Richtwerte des Hochschulbaufoerderungsprogramms war, nach denen normale Hochschulbauten gebaut werden. Und, erstaunlich: Der Preis wurde eingehalten bei einer doch wesentlich hoeheren Qualitaet in Bauausfuehrung und Aesthetik. Professor Korte wurde bei diesem Kaufmodell unmittelbar als Beauftragter des Landes taetig. Korte: "Die letzten 4 Jahre waren fuer mich extrem zeit- und nervenaufreibend. Neben meinem sehr fordernden Beruf musste ich auch noch Bauexperte werden. Ich weiss nur nicht, was ich mit diesem vielen zusaetzlichen Wissen in Zukunft anfangen soll." Besonderes Lob hat Korte fuer den Bautraeger: "Ohne die ausgezeichnete Bauleitung und die Projektabwicklung durch HOCHTIEF haetten wir das nun vorliegende Ergebnis nicht erreicht. Die Zusammenarbeit war immer fair und freundschaftlich." Bauleiter Karsten Mohr stoehnt: "Es war ein schwieriges Bauwerk und ein schwieriger Bauherr, der jede Schraube und jedes Detail am Bau kannte und den wir Tag und Nacht auf der Baustelle angetroffen haben. Aber es hat auch viel Spass gemacht." Und Klaus Stoever, Niederlassungsleiter HOCHTIEF, ergaenzt: "Solche hohen Ansprueche an Qualitaet und Aesthetik haben wir noch bei keinem Bauherrn angetroffen. Aber ein derartig schoenes Gebaeude haben wir auch noch nie bauen duerfen."
Die Architektur des Gebaeudes reflektiert auch das Selbstverstaendnis des Instituts und seiner Arbeiten. Kein verschlossener Elfenbeinturm, sondern transparente Wissenschaft. Korte, der ein Faible fuer Konstruktivismus und Bauhaus hat: "Ich gestalte gern. Mathematik ist nichts als aesthetisches Gestalten. Genau wie in der Mathematik haben wir hier ein Minimalkonzept verfolgt: Kein modischer Schnickschnack, rechte Winkel, stringente Bauweise, Durchsichtigkeit."
Denselben Anspruch an Transparenz und Aesthetik verfolgt Korte auch im Arithmeum, dessen Entstehung der Bund aus den Ausgleichsmittel fuer die Wissenschaftsstadt Bonn in Hoehe von 5 Mio. DM gefoerdert hat. Die weltweit einmalige Sammlung von 1000 Exponaten zur Geschichte des maschinellen Rechnens wird hier zusammen mit Exponaten modernster Chip-Technologie, Arbeitsergebnissen der Bonner Mathematiker aus ihrer Kooperation mit der IBM in Deutschland und den USA, ab dem Sommer zu sehen sein. Wesentlichen Anteil an dieser einzigartigen Sammlung hat der Bonner Elektrokonzern Kloeckner-Moeller, mit welchem das Institut seit Jahren eng und erfolgreich kooperiert. Annegret Kehrbaum, Kuratorin der Sammlung: "Kloeckner-Moeller hat nicht nur Ingenieure und Fachwissen zur Verfuegung gestellt, um die Funktionsweisen saemtlicher mechanischer Rechenmaschinen zu untersuchen und zu dokumentieren, sondern uns auch bei der Wiederherstellung und Rekonstruktion verloren gegangener Objekte grosszuegig unterstuetzt. So verdanken wir Kloeckner-Moeller u.a. die einzigartige Hollerith-Maschine, die in vier Jahren in mehreren Werkstaetten des Unternehmens entstand."
Das Richtfest des neuen Gebaeudes hatte noch der verstorbene Staatssekretaer Konow mitgefeiert, der in seiner Eigenschaft als Beauftragter fuer die Wissenschaftsstadt Bonn die Diskrete Mathematik sehr gefoerdert und begleitet hat. Korte: "Ich hatte mehrere Rufe an andere deutsche Universitaeten und in die USA. Ohne Gerhard Konow waere ich nicht mehr in Bonn. Er hat unsere Arbeiten besonders gefoerdert und begleitet. Es ist nur schade, dass er unsere weitere Entwicklung und die Fertigstellung unseres Neubaus, fuer den er sich sehr eingesetzt hatte, nicht mehr erleben konnte". Am 16. Maerz 1998 wird die Ministerin fuer Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Anke Brunn, zur Namensgebung des Hoersaals des Forschungsinstituts fuer Diskrete Mathematik nach Bonn kommen. Er soll "Gerhard Konow Hoersaal" heissen.
Criteria of this press release:
Information technology, Mathematics, Physics / astronomy
transregional, national
Research projects
German
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