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09/03/1999 11:47

Lateinamerika-Institut: Interesse an Lateinamerika nimmt wieder zu

Dr. Thomas Pleil Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    In den vergangen drei Jahren hat das Zentralinstitut für Lateinamerika-Studien (ZILAS) an der Katholischen Universität Eichstätt seine Stellung international weiter gefestigt. Dies ist besonders durch die Forschungstätigkeit seiner Mitglieder, die Organisation mehrerer hochkarätiger internationaler Kongresse und zwölf Veröffentlichungen seit 1996 in der jetzt 35 Werke umfassenden institutseigenen Reihe "americana eystettensia" gelungen. Hierzu wurden in erheblichem Umfang Drittmittel, besonders der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), eingeworben. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichten Tätigkeitsbericht des Instituts für die Jahre 1996 bis 1998 hervor. In der Öffentlichkeit nimmt das Interesse an Lateinamerika inzwischen wieder zu.

    In der Forschung des ZILAS nimmt vor allem ein Projekt zur Erschließung der zeitgenössischen Literaturen der lateinamerikanischen Länder eine besondere Stellung ein. 1996 fand hierzu ein Kongress zur Literatur Venezuelas statt, in diesem Jahr einer zu Chile. Vorausgegangene Tagungen hatten sich der Literaturen Mexikos, Argentinien, Perus und Kolumbiens gewidmet. "In dieser Konsequenz ist dies sicherlich ohne Beispiel", betont Projektleiter Professor Karl Kohut, der momentan gleichzeitig geschäftsführender Direktor des Instituts ist. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt am ZILAS ist die historische Forschung, für die der Lehrstuhlinhaber für die Geschichte Lateinamerikas, Prof. Hans-Joachim König, verantwortlich ist. Er untersucht besonders die Staaten- und Nationenbildung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Idee der Universalmonarchie in der Zeit Karls des Fünften. In Zusammenarbeit mit der Konrad Adenauer-Stiftung wird am ZILAS zu Brasiliens Weg ins Informationszeitalter geforscht.

    Doch auch Studierende der KUE profitieren vom ZILAS: "Der Studentenaustausch mit Lateinamerika ist sehr intensiv", freut sich Kohut, der auf inzwischen elf Partneruniversitäten in Lateinamerika verweisen kann. Ewa 20 Studierende der KUE nutzten im vergangenen Jahr die sich daraus ergebende Möglichkeit eines Auslandsaufenthalts in Lateinamerika. Besonders Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Ingolstadt seien an diesem Angebot interessiert. Mitarbeiter des Lateinamerika-Instituts betreuen zudem an der Ingolstädter Fakultät das Wahlpflichtfach "Interkulturelle Kommunikation", so dass das ZILAS auch eine wichtige Brückenfunktion zwischen den Standorten der Hochschule einnimmt. Für Studierende in Eichstätt besteht außerdem die Möglichkeit, den Magistergrad in "Geschichte Lateinamerikas" oder in "Hispanistik/Lateinamerikanistik" zu erwerben und in diesen Gebieten zu promovieren.

    In Politik und Bevölkerung wächst nach Beobachtung Kohuts langsam wieder das Interesse an Lateinamerika. Nachdem in den sechziger und siebziger Jahren besonders ideologische Fragen intensiv diskutiert worden waren, galten die achtziger Jahre als "verlorenes Jahrzehnt", in dem zwar in mehreren Ländern Diktaturen durch Demokratien abgelöst wurden, aber sich die damit verbundenen Hoffnungen eines wirtschaftlichen Aufschwungs nicht erfüllt haben. In Deutschland hat in dieser Zeit das Interesse an Lateinamerika abgenommen. Doch inzwischen sieht ZILAS-Direktor Kohut gute Chancen für intensivere wirtschaftliche, politische und kulturelle Beziehungen zu Lateinamerika. Er verweist in diesem Zusammenhang besonders auf die Reisen des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber nach Brasilien, Argentinien und Chile in den letzten Jahren "Von den auf politischer Ebene getroffenen Vereinbarungen zu engerer Kooperation kann auch ein Lateinamerika-Institut profitieren", erläutert Kohut. Dass das Interesse der Bevölkerung an lateinamerikanischer Kultur sehr groß ist, zeigte sich besonders durch die 1997 vom ZILAS organisierte Ausstellung "Die Bücher der Maya, Mixteken und Azteken": Die Ausstellung wanderte von Eichstätt nach München, Erlangen-Nürnberg und wurde 1998 schließlich auch in Heidelberg gezeigt.


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    Criteria of this press release:
    Language / literature, Social studies
    transregional, national
    Organisational matters, Research projects
    German


     

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