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Wissenschaft
Berliner Medienwissenschaftlerin stellt Ergebnisse ihrer Erfurter Promotion in der Ringvorlesung am Dienstag (22.11.) vor
Am 2. April 2005 starb Papst Johannes Paul II, nach der katholischen Glaubenslehre Oberhaupt und Repräsentant der katholischen Kirche und Nachfolger des Apostels Petrus. Die Nachricht des Todes des Pontifex verbreitete sich binnen Minuten und erreichte Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt, die zuvor per Fernsehübertragung den Todeskampf des schwer kranken Karol Wojtyla verfolgt hatten. Der Tod des Papstes Johannes Paul II. war ein Medienereignis "globalen Zuschnitts". Zeitungen weltweit widmeten dieser Nachricht ihre Titelgeschichten. In Sonderauflagen wurde der Person Karol Wojtyla gedacht. Fernseh- und Radiostationen hatten zuvor ihre Korrespondenten nach Rom gesandt und berichteten live, als sich die Trauernden zum Gebet auf dem Petersplatz versammelten und ihren Emotionen vor laufenden Kameras freien Lauf ließen.
"Die Berichterstattung zum Tod des Papstes verdeutlichte, dass Massenmedien einen besonderen - auch emotionalen - Wirklichkeitsbezug herstellen", so Dr. Katrin Döveling, Medienwissenschaftlerin vom John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin. "Die sich binnen Minuten verbreitete Nachricht zeigte einem globalem Publikum auch eindrucksvoll die verbindende Funktion massenmedial verbreiteter Emotionen, sie erzeugte ein Gefühl, das Menschen auf der ganzen Welt zu einer Trauergemeinde verband". In der Ringvorlesung am Dienstag, dem 22. November um 18.15 Uhr in der Brunnenkirche, stellt Katrin Döveling Ergebnisse ihrer an der Universität Erfurt erfolgreich abgeschlossenen Promotionsarbeit vor. Nach einer Konkretisierung des Forschungsthemas "Emotionen", will sie in dem Vortrag eine Perspektive für die Erforschung emotionaler Kommunikation in die Sozial- und Kommunikationsforschung aufzeigen.
Wie erscheint Religion, im speziellen die katholische Kirche in der Darstellung der Trauer um Johannes Paul II.? Welche Bedeutung kommt hierbei der medialen Darstellung der Figur des Papstes Johannes Paul II. in der Vermittlung des Gemeinschaftlichen im Religiösen zu? Welche Konsequenzen ergeben sich dadurch für religiöse Angebote und religiöse Nachfrage? Und speziell: Welche Bedeutung hat die Emotionalisierung in der medialen Darstellung des Religiösen und welche Folgen ergeben sich hieraus für religiöse Vergemeinschaftungen? Diese und weitere Fragestellungen will Döveling in ihrem Vortrag diskutieren.
Dr. Katrin Döveling, geboren 1970, ist wissenschaftliche Assistentin am John F. Kennedy-Institut für Nordamerika Studien der Freien Universität Berlin. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Erfurt und Ilmenau tätig. Ihre an der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt erstellte Promotionsarbeit ist inzwischen unter dem Titel: "Emotionen - Medien - Gemeinschaft. Eine kommunikationssoziologische Analyse" im Verlag für Sozialwissenschaften publiziert.
Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. vom Interdisziplinären Forum Religion der Universität veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.15 Uhr in der Brunnenkirche (Fischersand) in insgesamt 14 Veranstaltungen Vorträge ausgewiesener Experten der Universität wie auch prominenter Fachleute von außerhalb.
Achtung nächster Termine der Reihe:
Dienstag, 29.11.2005, 18.15 Uhr, "Religion im Kinderfernsehen"
Dr. Matthias Huff, Redaktionsleiter KI.KA / Sebastian Deburtin, Redaktionsleiter Fiktion, Erfurt
http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/religion_medien.ht...
Criteria of this press release:
Media and communication sciences, Philosophy / ethics, Religion, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
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