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Wissenschaft
Einweihungsfeier am Mittwoch, 30. November 2005
Mit der Gründung der Arbeitsstelle Gender Studies der Justus-Liebig-Universität Gießen, in der zurzeit über 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen sowie die Frauenbeauftragten der Universität und der Fachhochschule engagiert sind, ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer dauerhaften Verankerung der Frauen- und Geschlechterforschung in Gießen geleistet.
Zur offiziellen Eröffnungsfeier
der Arbeitsstelle Gender Studies der Justus-Liebig-Universität Gießen
am 30. November 2005 ab 17.15 Uhr
im Gästehaus der Universität, Rathenaustraße 24a,
laden die Verantwortlichen die Vertreter der Medien herzlich ein.
Die von der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz geleitete Einrichtung ist aus einem vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und der JLU geförderten Projekt der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauenforschung zur "Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung" hervorgegangen. Zum 1. Januar 2005 ist das Projekt durch Beschluss des JLU-Präsidiums in eine Arbeitsstelle umgewandelt worden, die nach dem Ende der Förderung durch das HMWK - zunächst bis 2008 - durch die Universität weiterfinanziert wird.
Programm
17.15 Uhr: Musikalische Eröffnung
Dorothee Becker (Gesang), Duisburg
17.20 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Institut für Politikwissenschaft, Leiterin der Arbeitsstelle Gender Studies an der JLU Gießen
17.30 Uhr: Grußworte
Prof. Dr. Stefan Hormuth, Präsident der JLU Gießen
Prof. Dr. Klaus Fritzsche, Dekan des FB 03 - Sozial- und Kulturwissenschaften der JLU Gießen, Marion Oberschelp, Frauenbeauftragte der JLU Gießen
18.10 Uhr: Festvortrag: "Christine de Pizans Stadt der Frauen (1405): Eine geschlechterpolitische Utopie für das 21. Jahrhundert?"
Prof. Dr. Margarethe Zimmermann, Professorin für Vergleichende Literaturwissenschaft und Romanistik am Frankreich-Zentrum der TU Berlin
19.00 Uhr: Büffet
Musikalische Begleitung Dorothee Becker (Gesang, Piano)
20.00 Uhr: Lesung von Texten von Christine de Pizan
Petra Soltau, Stadttheater Gießen
Zum Festvortrag
Mit ihrem vor genau 600 Jahren erschienenen Buch von der Stadt der Frauen entwirft die Franko-Italienerin Christine de Pizan, damals bereits eine Autorin von europäischem Rang, die erste feministische Utopie. In seinen Übersetzungen in zahlreiche Sprachen ist dieses Buch mittlerweile zu einem Klassiker der Weltliteratur geworden. Aber gibt es einen Zusammenhang zwischen der Stadt der Frauen und den Geschlechter-Debatten des 21. Jahrhunderts? Christine de Pizan entwirft mit ihrer ausschließlich Frauen zugänglichen imaginären Stadt in der Nachfolge des Amazonenreichs einen Gedächtnisraum, ein frühes Archiv weiblicher Kultur, das bis heute in zahlreiche Gebiete - Politik, Geschichte, Literatur, Kunst, Philosophie - hineinwirkt. Vor allem aber regt das ungebrochen subversive Potenzial der Stadt der Frauen noch immer dazu an, das gegenwärtige Verhältnis der Geschlechter in unserer Gesellschaft zu reflektieren, radikal in Frage zu stellen - und daran zu arbeiten, Christine des Pizans Utopie endlich Realität werden zu lassen.
Prof. Dr. Margarete Zimmermann lehrt Vergleichende und Französische Literaturwissenschaft am Frankreich-Zentrum der TU Berlin. Sie ist Trägerin des Margherita von Brentano-Preises (1996) der Freien Universität Berlin, ferner Mitherausgeberin der Reihe "Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung", Mitbegründerin und Mitherausgeberin des interdisziplinären Jahrbuchs für Frauen- und Geschlechterforschung "Querelles" sowie Mitherausgeberin der Zeitschrift für vergleichende Frankreichforschung "Lendemains". Von 1998-2000 war sie Präsidentin der Internationalen "Christine de Pizan-Gesellschaft". Verfasserin zahlreicher Publikationen vor allem zu Christine de Pizan, zu den Geschlechterdebatten der Frühen Neuzeit und zu einer kulturwissenschaftlichen Genderforschung.
Kontaktadresse:
Sabine Mehlmann, Lea Rosenberg
Arbeitsstelle Gender Studies
der Justus-Liebig-Universität Gießen
Karl-Glöckner-Str. 21H
35394 Gießen
Telefon: 0641/99-23140/-23141
E-Mail: genderstudies@sowi.uni-giessen.de
www.uni-giessen.de/genderstudies
Criteria of this press release:
interdisciplinary
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
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