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11/24/2005 13:09

Hochschulrektorenkonferenz fordert "Hochschulpakt 2020" - Maßnahmenkatalog zur Bewältigung des Studierendenandrangs

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Angesichts des zu erwartenden dramatischen Anstiegs der Studierendenzahlen hat das Plenum der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) am 23. November in Bremen einen "Hochschulpakt 2020" vorgeschlagen. Staat und Hochschulen sollen durch ein abgestimmtes Maßnahmenpaket dafür sorgen, dass die Qualität der Ausbildung trotz der hohen Zahlen gesichert werden kann. "Die Hochschulen werden sonst in einer Notwehrreaktion mit Zulassungsbeschränkungen in noch einschneidenderer Weise als bisher reagieren müssen", erklärte Professor Dr. Burkhard Rauhut, der derzeit als vom Präsidium ernannter Vertreter des Präsidenten die Geschäfte der HRK führt. Er stellte den Plenarbeschluss der Presse am Tag nach dem Plenum in Berlin vor.

    In der kürzlich veröffentlichten Prognose der Kultusministerkonferenz wird ein Anstieg der Studierendenzahlen auf bis zu 2,67 Millionen im Jahr 2014 vorhergesagt. Das wäre ein Zuwachs gegenüber heute von mehr als einer halben Million. Dieses hohe Niveau wird danach voraussichtlich über mehrere Jahre anhalten.

    Rauhut betonte: "Die Hochschulen sind überzeugt, ein bundesweiter Hochschulpakt ist die einzige Chance, dass die deutsche Hochschulbildung im internationalen Wettbewerb nicht weiter zurückfällt." Die HRK sei bereit, mit der Gesamtheit der Bundesländer unter Einbeziehung des Bundes in einen Aushandlungsprozess einzutreten. Die Sorge der Hochschulen sei groß, dass die angestrebten Qualitätsstandards vor allem mit Blick auf die notwendige intensivere Betreuung in der neuen Studienstruktur mit Bachelor und Master nicht gewährleistet werden können. "Der Bologna-Prozess bietet keine Reserve zur Bewältigung des Studierendenandranges", stellte Rauhut klar.

    Als einen zentralen Punkt der vorgeschlagenen Vereinbarung nennt das Plenum in seinem Beschluss die Aufstockung des Lehrpersonals durch vorgezogen besetzte unbefristete Stellen. "Rund 8.000 ab 2015 frei werdende Professorenstellen müssen sofort besetzt werden", erläuterte Rauhut. Damit werde für den Zeitraum erhöhter Studierendenzahlen eine doppelte Besetzung von Professuren möglich gemacht. Zudem müssten in einem ersten Schritt die ursprünglichen Haushaltsansätze für den Hochschulbau zunächst wieder hergestellt werden: "Derzeit geben Bund und Länder nur 1,9 Milliarden Euro für den Hochschulbau aus, obwohl der Wissenschaftsrat für 2005 ein Volumen von 2,7 Milliarden Euro gefordert hat. Das ist sogar ein Rückgang von 300 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2002."

    Ihrerseits erklärte die HRK die Bereitschaft der Hochschulen, die Aktivitäten zur Beratung und Betreuung bei Studienwahl, Studium und Berufseintritt zu intensivieren. Rauhut dazu: "In diesem Bereich hat sich die Zusammenarbeit mit anderen wichtigen Akteuren wie Schulen, der Bundesagentur für Arbeit und der Elternschaft bewährt. Es gibt gute Modelle, aber es muss noch mehr geschehen. Die Hochschulen werden verstärkt um diese Kooperationen werben. Es darf aber nicht übersehen werden, dass auch hier der Staat bei der Finanzierung gefragt ist."

    Die Hochschulen wollen im Rahmen eines "Hochschulpaktes 2020" auch maßgeblich daran mitwirken, dass ein Angebot an Teilzeitstudien entwickelt wird, damit die knappen Ressourcen für die Lehre besser eingesetzt werden. Schätzungsweise studieren derzeit 600.000 Studierende de facto in Teilzeit, es fehlt aber an institutionalisierten Studienangeboten.

    (Text der Empfehlung in der Anlage)


    More information:

    http://www.hrk.de/de/beschluesse/109_2922.php?datum=205.+Plenum+am+23.+November+...


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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