idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/01/2005 09:24

Fast schmerzfrei nach der Operation aufwachen

Helena Reinhardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jenaer Projekt zum Qualitätsvergleich in der Schmerztherapie stellt Ergebnisse in Berlin vor

    (Jena) Dass Krankenhaus und Schmerzen zusammen gehören, ist inzwischen längst überholt: Mit den Möglichkeiten der modernen Schmerztherapie muss heute kein Patient mehr unnötige Schmerzen ertragen, auch nicht nach einer Operation. Dennoch ist die postoperative Schmerzversorgung in deutschen Krankenhäusern oftmals nach wie vor unbefriedigend und vom Idealbild einer "schmerzfreien" Klinik weit entfernt.

    Wie sich dieser Zustand im Interesse der Patienten verbessern lässt, ist Gegenstand eines Projektes am Universitätsklinikum Jena (UKJ), das heute (01.12.), zusammen mit zwei weiteren vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) geförderten Projekten, in Berlin vorgestellt wird. Insgesamt werden in dem Förderschwerpunkt "Benchmarking" bundesweit zehn Modellvorhaben vom BMGS gefördert.

    Die Jenaer Schmerztherapeuten stellen dabei das von ihnen entwickelte Instrument für einen klinikübergreifenden Vergleich der Schmerztherapie vor. Basis für den Vergleich sind in Patientenbefragungen erhobene Daten zum Schmerzempfinden nach einem operativen Eingriff. "Der speziell dafür entwickelte Fragebogen enthält Fragen zur Stärke der Schmerzen, aber auch zu ihren Auswirkungen - ob diese beispielsweise die Patienten in der Nacht geweckt haben oder beim Husten und tiefen Einatmen behindern", erläutert PD Dr. Winfried Meißner, Leiter des Projektes am Universitätsklinikum Jena. "Auf diese Weise erhalten wir ganz unmittelbar Rückmeldungen über die Ergebnisse des jeweils angewandten Schmerzmanagements." Mit Hilfe dieser Daten lassen sich dann gezielt Verbesserungen vornehmen, um die Schmerzsituation frisch Operierter weiter zu verbessern. "Komplette Schmerzfreiheit ist zwar unrealistisch", so Sibylle Zwacka, Krankenschwester und Mitinitiatorin, "aber niemand sollte in der Klinik unter Schmerzen leiden müssen." Daher können sich die Krankenhäuser und Stationen im Benchmarking des Jenaer Projektes online untereinander vergleichen und so die Qualität der eigenen Bemühungen in der Schmerztherapie besser einordnen und weiter ausbauen.

    Bisher nehmen an der seit einem Jahr laufenden Datenerfassung deutschlandweit sechs Krankenhäuser teil. Doch die Ausweitung des erfolgreichen Projektes ist geplant: "Unser Ziel ist es natürlich, auf lange Sicht alle deutschen Krankenhäuser zu erfassen", so Meißner. "Nahziel ist allerdings, in anderthalb Jahren 100 Kliniken zur Teilnahme an diesem freiwilligen Qualitätsvergleich zum Nutzen der Patienten zu gewinnen." Eine der Voraussetzungen dafür ist die Fortführung des Modellvorhabens auch nach dem Auslaufen der 320.000 Euro-Förderung durch das BMGS. Dies ist jetzt gesichert, wie Meißner mitteilen kann: "Unsere Fachgesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, wird das Benchmarking-Projekt übernehmen und weiterführen. Geplant ist auch eine enge Zusammenarbeit mit den chirurgischen Kollegen und der Pflege. Wir können also unsere Bemühungen um einen möglichst schmerzfreien Klinikaufenthalt weiter fortsetzen."

    Ansprechpartner:
    PD Dr. Winfried Meißner
    Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
    Tel.: 03641/9323353
    E-Mail: winfried.meissner@med.uni-jena.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).