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Wissenschaft
PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITAET BREMEN - Nr. 059 / 29. Mai 1996 KUB
NEUER STUDIENGANG "TECHNOMATHEMATIK" AN DER UNIVERSTAET BREMEN
- Erste Ausbildung dieser Art in Nordwestdeutschland
- Gute Berufsaussichten fuer Absolventen
- "Zentrum fuer Technomathematik" soll Austausch zwischen Hochschule und Wirtschaft intensivieren
Durch die gewaltige Leistungssteigerung der Computer in den vergangenen Jahrzehnten ist die Rolle der Mathematik in allen Ingenieurwissenschaften noch groesser geworden. Zuvor ungeahnte Anwendungsmoeglichkeiten wurden erschlossen. Ausserdem ist die Mathematik in neue Bereiche - z. B. die Medizin - vorgestossen. Waehrend in der Vergangenheit Probleme experimentell behandelt wurden, wird in der modernen industriellen Praxis ein mathematisches Modell zur Beschreibung des realen Problems entwickelt. Mit dessen Hilfe erfolgen dann die naechsten Arbeitsschritte Steuerung, Simulation und Optimierung. Ein Denkmodell ersetzt also ein materielles Modell - was natuerlich von grossem praktischen und oekonomischen Nutzen ist. Um diesen neuen Aufgaben der Mathematik gerecht zu werden, bedarf es speziell ausgebildeter Fachleute: der Technomathematiker. Sie verfuegen erstens ueber die noetigen anwendungsorientierten Mathematikkenntnisse, sind zweitens erfahren in der Modellbildung und der Handhabung der benutzten Hard- und Software-Instrumente und koennen drittens mit Ingenieuren oder anderen Fachleuten interdisziplinaer zusammenarbeiten.
Im Sinne dieser modernen Mathematikauffassung wurden jetzt an der Universitaet Bremen das "Zentrum fuer Technomathematik" und der Studiengang Technomathematik neu eingerichtet. Zum einen werden damit in Bremen - als erster Universitaet in Nordwestdeutschland - Studierende in Techno-mathematik ausgebildet, zum anderen soll im Zentrum mit Mathematikanwendern aus Industrie und Wissenschaft zusammengearbeitet werden. Durch Kooperationsprojekte, Einbeziehung realer Probleme in die Studierendenausbildung und Service-Angebote (z. B. Weiterbildungsveranstaltungen) wird der Austausch zwischen Hochschule und Wirtschaft intensiviert.
Mit der Technomathematik wendet sich die Universitaet Bremen an zwei Gruppen von Interessierten: an potentielle Studierende und an Mathematikanwender aus Industrie und Wissenschaft. Wer Interesse an Mathematik und ihren Anwendungen hat, wer Probleme mit dem Computer loesen will und wer Spass an einem praxisorientierten und interdisziplinaeren Studium hat, sollte sich im Studiengang Technomathematik einschreiben. Er nimmt im Wintersemester 1996/97 seinen Betrieb auf. Zum Studium gehoeren die drei Saeulen Mathematik (neben den Grundlagen Analysis und Lineare Algebra vor allem Differentialgleichungen und Numerik), technisches Anwendungsfach (wahlweise Elektrotechnik, Geophysik, Produktionstechnik oder Physik) und Informatik. Es beinhaltet grosse praktische Anteile - insbesondere die Modellierungsseminare -, in denen der Bezug zu realen Anwendungsproblemen hergestellt wird.
Den Studiengang Technomathematik gibt es seit etwa 15 Jahren in Deutschland. Er wird in den vergangenen Jahren an immer mehr Universitaeten eingerichtet. Wegen der praktischen und interdisziplinaeren Ausrichtung des Studiums werden fuer die Absolventen dieses innovativen Studiengangs gute Berufsaussichten erwartet.
Wer an der Zusammenarbeit zwischen Hochschulmathematik und ihren Anwendungen interessiert ist, sollte sich an das Zentrum fuer Technomathematik wenden. Ingenieuren und Wissenschaftlern wird die Bearbeitung ihrer Probleme in Kooperationsprojekten angeboten. Neben Grossunternehmen und Instituten ist dabei insbesondere an kleine und mittlere Firmen gedacht. Ein weiteres Ziel ist die Einbeziehung praktischer Probleme in die Ausbildung. Dabei koennen kleinere Aufgaben im Rahmen von Modellierungsseminaren, Betriebspraktika oder Diplomarbeiten von Studierenden bearbeitet werden. Ausserdem will das Zentrum Service-Angebote wie Weiterbildungsveranstaltungen oder Beratung in mathematischen oder numerischen Methoden machen.
Weitere Informationen:
Zentrum fuer Technomathematik c/o, Prof. Dr. Angelika Bunse-Gerstner, Fachbereich 3, Universitaet Bremen, Postfach 33 04 40, 28334 Bremen, 0421 / 218 - 4821 (Prof.Dr. Angelika Bunse-Gerstner) 0421 / 218 - 4811 (Dr. Fabian Wirth) 0421 / 218 - 4821 (Ronald Stoever)
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Energy, Information technology, Materials sciences, Mathematics, Mechanical engineering, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
transregional, national
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German
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