idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ernst Theodor Rietschel über seine Pläne als neuer Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft hat es schwerer als andere Forschungsorganisationen, qualifizierte Wissenschaftler anzuwerben. Das sagt der neu gewählte Leibniz-Präsident Ernst Theodor Rietschel im Interview mit dem Verbundjournal, der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift des Forschungsverbundes Berlin. Als Grund nennt der Chemiker aus Borstel den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst.
Nach den neuen Regeln, die seit kurzem für die Berliner Leibniz-Institute gelten, sind übertarifliche Anreize unterhalb der W-Besoldung nicht möglich. Andere Organisationen können Ausnahmen geltend machen. "Für uns ist das nicht akzeptabel", sagt Rietschel dazu. "Es muss auf jeden Fall eine Chancengleichheit zwischen den Forschungsorganisationen gewährleistet sein." Er sieht derzeit eine "Wettbewerbsverzerrung zu Ungunsten von Leibniz" und fügt hinzu: "Alle sprechen davon, wie wichtig die Mobilität von Wissenschaftlern ist - wie sollen wir denn gute Leute aus anderen Forschungsorganisationen zum Wechseln bewegen, wenn die dafür wie Berufsanfänger behandelt werden?"
Im Interview spricht Rietschel auch über seine Pläne für die kommenden Jahre. Demnach will er als Leibniz-Präsident wieder stärker auf den Bund zugehen "und auf unsere einzigartigen Kompetenzfelder aufmerksam machen, die für ganz Deutschland von Bedeutung sind." Dazu zählen nach Angaben Rietschels vor allem die Geisteswissenschaften, die Wirtschaftswissenschaften und die Raumwissenschaften. "Aber auch die Meeresforschung und die Lebenswissenschaften sind bei uns von herausragender Bedeutung."
Bei seinen Gesprächen mit dem Bundesforschungsministerium will Ernst Rietschel auch darauf drängen, die sieben Forschungsmuseen an das BMBF anzubinden. "Sie leisten hervorragende Arbeit", sagt Rietschel, "werden aber vom Kulturstaatsminister gefördert - mit der Folge, dass sie nicht die dringend nötigen Mittelsteigerungen aus dem Pakt für Innovation erhalten." Die Leibniz-Gemeinschaft plädiere seit langem dafür, die Museen in die Zuständigkeit des Bundesforschungsministeriums zu überführen.
Das vollständige Interview lesen Sie hier: http://www.fv-berlin.de/pdf/vj-rietschel.pdf
Das Verbundjournal ist die Zeitschrift des Forschungsverbundes Berlin e.V. Sie kann als PDF-File heruntergeladen (www.fv-berlin.de/images/verbundjournal/verbund64.pdf) oder kostenlos von uns angefordert werden (Mails bitte an zens@fv-berlin.de). Der Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB) ist Träger von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Forschungsinstituten in Berlin, die alle wissenschaftlich eigenständig sind, aber im Rahmen einer einheitlichen Rechtspersönlichkeit gemeinsame Interessen wahrnehmen. Alle Institute des FVB gehören zur Leibniz-Gemeinschaft.
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).