idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/11/2006 12:04

DGIM kritisiert geplantes Arzneimittelgesetz: Patientenwohl gefährdet

Medizin - Kommunikation Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin kritisiert geplantes Arzneimittelgesetz: Patientenwohl gefährdet

    Wiesbaden - Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) kritisiert die im Entwurf des "Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetzes" (AVWG) enthaltenen Eingriffe in die ärztliche Verordnungsfreiheit. Der Entwurf vom 15. Dezember 2005 sieht Strafen für Ärzte vor, die bei der Behandlung ihrer Patienten über einen bestimmten Betrag hinaus Arzneimittel verordnen - auch wenn dies medizinisch angezeigt ist. Ärzte müssten ohne Druck von Seiten des Staates ihre Therapiefreiheit zum Wohle des kranken Menschen ausüben können, fordert die DGIM in einer aktuellen Stellungnahme gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher Internisten (BDI).

    Ziel des AVWG ist es, die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) für Arzneimittel zu senken. Der Entwurf sieht neben Schwerpunkten wie Preisstops für Arzneimittel oder dem Verbot bestimmter Rabatte für Apotheken eine "Stärkung der ärztlichen Verantwortung für die Verordnung von Arzneimitteln" vor. Dahinter verbirgt sich eine "Bonus-Malus-Regelung": Überschreitet der Arzt eine Kostengrenze, muss er - je nach Höhe der Überschreitung - bis zur Hälfte der entstandenen Kosten selbst tragen. Umgekehrt steht dem Arzt ein Bonus zu, wenn er preisgünstiger verordnet. Diese "Tagestherapiekosten" sollen künftig für häufig verordnete "indikationsstarke" Medikamente gelten. "Die Androhung von Strafe bei Überschreiten einer bestimmten Kostengrenze gefährden die Unabhängigkeit der Ärzte und die medizinische Versorgung der Patienten", so Professor Dr. med. Werner Seeger, Vorsitzender der DGIM. Patienten hätten jedoch Anspruch auf ärztliche Behandlung nach anerkanntem Erkenntnisstand und dem medizinischen Fortschritt entsprechend.

    Laut AVWG ermöglichten die staatlichen Vorgaben, die Arzneimittelversorgung besser als bisher an dem tatsächlichen medizinischen Versorgungsbedarf der Patienten auszurichten. Die DGIM bezeichnet dies als unhaltbar. Die Fachgesellschaft befürchtet vielmehr, dass sich in der Folge die Qualität der Versorgung vor allem im hausärztlichen Bereich verschlechtern wird, da dort die meisten Medikamente verordnet werden.

    Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) will mit dem AVWG jährlich mehr als eine Milliarde Euro einsparen. Das Gesetz soll zum 1. April 2006 in Kraft treten.

    ANTWORTFORMULAR:

    ___Bitte informieren Sie mich regelmäßig über die Aktivitäten der DGIM
    ___per E-Mail
    ___per Post.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:

    TEL/FAX:

    Pressekontakt für Rückfragen:
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
    Pressestelle
    Anna Julia Voormann
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Tel: 0711 89 31 552
    Fax: 0711 89 31 167
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org


    More information:

    http://www.dgim.de Homepage der DGIM


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Science policy, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).