idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin sieht in Mindestmengen keinen Garant für Qualität
Wiesbaden - Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) betont, dass es keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen der Anzahl behandelter Fälle und der Qualität einer Behandlung gibt. Die Fachgesellschaft verleiht damit ihrer kritischen Haltung gegenüber Regelungen ärztlicher Leistungen durch verbindliche Mindestmengen in der Inneren Medizin Nachdruck. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte sich kürzlich in Berlin gegenüber der Mindestmengenregelung kritischer als noch vor einem halben Jahr geäußert.
Mindestmengen regeln, dass Krankenhäuser bestimmte ärztliche Leistungen nur dann anbieten dürfen, wenn sie eine jährlich geforderte Anzahl entsprechender Fälle nachweisen können. Vorgeschriebene Mindestmengen gehen häufig über die in der Weiterbildungsordnung für Ärzte festgelegten Richtzahlen hinaus. "Es ist jedoch gar nicht erweisen, dass 'viel' hier gleichbedeutend mit 'gut' ist", sagt Professor Dr. med. Hans-Peter Schuster, Generalssekretär der DGIM. Eine hohe Zahl durchgeführter Eingriffe sei nicht gleichbedeutend mit hoher Qualität. Vielmehr komme es sogar vor, dass hohe Fallzahlen das Niveau senken. Auch kleinere Behandlungszahlen hätten nicht selten ausgezeichnete Ergebnisse zur Folge.
Die DGIM fordert, die Auswirkungen ausgewählter Mindestmengen in der Inneren Medizin auf die medizinische Versorgung zunächst durch umfassende wissenschaftliche Studien zu prüfen. Erst wenn der Nachweis erbracht sei, dass mit der Fallzahl die Qualität steige, sei eine breite Anwendung der Mindestmengenregelung in Betracht zu ziehen.
In Deutschland gelten seit dem 1. Januar 2004 für verschiedene Indikationen Mindestmengen. Dazu gehören unter anderem Eingriffe an Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse, Leber-, Nieren- und Knochenmarktransplantationen sowie künstliche Kniegelenke.
ANTWORTFORMULAR:
___Bitte informieren Sie mich regelmäßig über die Aktivitäten der DGIM
___per E-Mail
___per Post.
NAME:
MEDIUM:
ADRESSE:
TEL/FAX:
Pressekontakt für Rückfragen:
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)
Pressestelle
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
D-70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31 552
Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: info@medizinkommunikation.org
http://www.dgim.de Homepage der DGIM
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
transregional, national
Science policy, Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).