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10/05/1999 15:17

Rätsel um die Residenz in Würzburg

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Würzburger Residenz wurde gelegentlich schon als "Schloss über allen Schlössern" bezeichnet und gilt seit ihrer Entstehung als einer der bedeutendsten Schlossbauten ihrer Epoche. Dennoch gibt dieses Bauwerk den Fachleuten immer noch Rätsel auf. Diese sollen nun in einem kunsthistorischen Projekt an der Universität Würzburg angegangen werden.

    Die Residenz genießt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, wenn nicht sogar weltweit einen hohen Bekanntheitsgrad. Dies gilt sowohl für ihre architektonische Erscheinung als auch für ihre Ausstattung, deren berühmtesten Bestandteil die Fresken des italienischen Malers Giovanni Battista Tiepolo bilden.

    Doch ungeachtet des Ruhmes und Ranges der Würzburger Residenz gibt das Bauwerk samt seiner inneren Ausgestaltung eine Menge Rätsel auf. Dazu der Würzburger Kunsthistoriker Prof. Dr. Stefan Kummer: "Nach wie vor ist ungeklärt, wie der langjährige und langwierige Entwurfsprozess, an dem mehrere Architekten und Bauherren beteiligt waren, vonstatten ging, wer die entscheidenden Ideen beisteuerte und welche Rolle insbesondere Balthasar Neumann dabei spielte. Wenig weiß man auch darüber, wer für die Ausstattung im Einzelnen verantwortlich war und wie deren Geschichte insgesamt sich gestaltete. Ebenso sind die bauplastische Ausstattung und ihr Programm weitgehend unerforscht, und selbst die Ausmalung der Räume wirft in ikonographischer Hinsicht noch viele Fragen auf."

    Seit Richard Sedlmaier und Rudolf Pfister vor 76 Jahren ihr grundlegendes Werk über die Residenz vorgelegt haben, ist eine Fülle neuer, bisher allerdings nur unvollständig erfasster und nur sporadisch ausgewerteter Schrift- und Bildquellen bekannt geworden, die mehr Licht in die komplizierte Entstehung des Bauwerks und seiner Ausstattung zu bringen versprechen. Ein auf drei Jahre angelegtes und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt am Institut für Kunstgeschichte der Universität Würzburg hat sich zum Ziel gesetzt, diese schwierigen Fragen zu klären. Der Arbeitsgruppe gehören neben dem Lehrstuhlinhaber Prof. Kummer die Wissenschaftlerinnen Dr. Verena Friedrich und Dr. Michaela Neubert an.

    Bei den Forschungen sind zunächst die Schrift- und Bildquellen möglichst vollständig zu erfassen sowie der plastische und malerische Schmuck aufzunehmen und zu dokumentieren. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von den ersten Planungsüberlegungen im Jahr 1719 bis zum Tode des Fürstbischofs Adam Friedrich von Seinsheim, des Vollenders der Residenz, im Jahr 1779. Der Umstand, dass der größte Teil der Quellen in Würzburg aufbewahrt wird, begünstigt die Forschungen. Dennoch sind auch Archiv- und Museumsbesuche zum Beispiel in Wien, Berlin und Paris notwendig.

    An die Erfassung, Sichtung und Ordnung des Quellenmaterials, also an die eigentliche Grundlagenforschung, schließt sich die umfassende Analyse und Auswertung der Schrift- und Bildquellen an. Dies soll die Grundlage für eine ausführliche Darstellung der Entstehungsgeschichte der Residenz und ihrer Ausstattung bilden. Als Erscheinungsdatum für das auf zwei Bände berechnete Werk wurde das Jahr 2003, das 250. Todesjahr Balthasar Neumanns, ins Auge gefasst.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Stefan Kummer, T (0931) 888-5575, Fax (0931) 888-4617, E-Mail:
    stefan.kummer@mail.uni-wuerzburg.de


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    Criteria of this press release:
    Art / design, Construction / architecture, History / archaeology, Music / theatre
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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