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10/05/1999 16:29

Psychotherapie in der Psychiatrie

Dr. Ellen Katz Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Tübingen

    3. Psychotherapiekongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde
    vom 13.-16. Oktober in Tübingen

    Herr A., 42 Jahre, leidet seit mehreren Monaten daran, daß er keine Freude mehr empfinden kann, häufig bedrückt und deprimiert ist und sich bei der Arbeit als selb-ständiger Handwerksmeister kaum noch konzentrieren kann. Schon durch einfache Arbeiten fühlt er sich überfordert. Seine Frau und seine beiden Kinder erkennen ihn kaum wieder, weil er keinen Spaß mehr an gemeinsamen Aktivitäten hat und sich oft zurückzieht. Gelegentlich hat Herr A. schon daran gedacht, sich das Leben zu neh-men. Medikamente gegen Depressionen haben ihm im Gegensatz zu vielen anderen Patienten nicht ausreichend geholfen.

    Psychotherapie, die speziell auf solche Probleme ausgerichtet ist, kann eine wichtige Hilfe für Menschen wie Herrn A. sein. Es kommt darauf an, damit schon möglichst früh zu beginnen und alle möglichen Hilfestellungen auszuschöpfen, bis eine dauer-hafte Besserung eintritt. Dies ist das Ergebnis neuer wissenschaftlicher Studien, die auf dem 3. Psychotherapiekongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psy-chotherapie und Nervenheilkunde vom 13.-16. Oktober in Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard Buchkremer, dem Direktor der Tübinger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, vorgestellt werden.

    Unter dem Titel "Psychotherapie in der Psychiatrie - Herausforderungen für Wissen-schaft und Praxis" diskutieren Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet neue Er-kenntnisse für die psychotherapeutische Behandlung Bei vielen psychischen Proble-men wie Ängsten, Alkoholabhängigkeit, übergroßen Belastungen, Wahnvorstellun-gen gilt die Psychotherapie als wichtiger Bestandteil der Therapie. Viele Behand-lungsfragen sind jedoch ungeklärt: Was soll in der Therapie besprochen werden, wie lange soll sie dauern, sollten zusätzlich Medikamente gegeben werden, wie können die wissenschaftlichen Ergebnisse in der Praxis umgesetzt werden?. Zu diesen und weiteren Fragen wird vom 13.-16.10. in Tübingen im Kupferbau diskutiert.
    Während allerdings die Forschung zur medikamentösen Behandlung von der Phar-maindustrie und damit indirekt von den Krankenkassen bezahlt wird, ist die For-schung zur Psychotherapie ganz auf die staatliche Forschungsförderung angewiesen. Die öffentlichen Mittel sind aber knapp, viele dringende Fragen bleiben ungeklärt. Die wissenschaftliche Überprüfung der Psychotherapie ist jedoch eine wichtige Auf-gabe, z.B. um zu entscheiden, für welche Leistungen die Krankenkassen aufkommen sollten. Viele Streitigkeiten entstehen wegen des Mangels an guter Forschungsarbeit. Der Tübinger Kongreß soll hier die fachöffentliche Diskussion anregen und weiter-bringen.

    Ansprechpartner für die Presse:
    Universitätsklinikum Tübingen
    Dr. Stefan Klingberg, Wissenschaftliche Organisation
    Osianderstr. 24, 72076 Tübingen
    Tel. 0 70 71/29-8 23 30, Fax 0 70 71/ 29-41 41
    e-mail: stefan.klingberg@med.uni-tuebingen.de

    Informationen zum Kongreß im Internet
    http://www.medizin.uni-tuebingen.de/ukpp/psykongress99


    Liste der H a u p t v o r t r ä g e

    Mittwoch
    13. Oktober 1999
    Perspektiven in der Psychotherapieforschung
    Christoph Mundt, Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg

    Donnerstag,
    14. Oktober 1999
    8.00 Uhr,When has psychotherapy to set in? The role of psychotherapy for depressi-on in a general treatment regimen, Michael Thase, Western Psychiatric Institute, Pittsburgh, USA
    11.30 Uhr, Was ist wissenschaftlich fundierte Psychotherapie?
    Gerhard Buchkremer, Stefan Klingberg, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psy-chotherapie, Tübingen

    Freitag,
    15. Oktober 1999
    8.00 Uhr, Cognitive Therapy of Psychosis, Philippa Garety, University of London, UK
    11.30 Uhr, Psychotherapie unter Routine-Anwendungsbedingungen
    Michael Linden, Psychiatrische Klinik der Freien Universität Berlin

    Samstag,
    16. Oktober 1999
    8.30Uhr, Therapists effects and the process of psychotherapy in alcoholism treat-ment: Finding from Project MATCH ,
    Tom Babor, University of Connecticut Health Center, USA


    S y m p o s i e n

    Mittwoch,
    13. Oktober 1999

    Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen, Vorsitz: H. Saß, Aachen

    Psychotherapie bei Angststörungen, Vorsitz: M. Bassler, Mainz und I. Hand, Ham-burg

    Donnerstag,
    14. Oktober 1999

    Psychotherapie bei Depression, Vorsitz: M. Hautzinger, Tübingen und C. Mundt, Heidelberg

    Psychotherapie in der Forensischen Psychiatrie, Vorsitz: K. Foerster, Tübingen

    Psychotherapie bei Belastungsstörungen, Vorsitz: H.-P. Kapfhammer, München

    Auf dem Weg zu Leitlinien in der Psychotherapieforschung, Vorsitz: M. Berger, Freiburg

    Freitag,
    15. Oktober 1999

    Psychotherapie bei Schizophrenie
    Vorsitz: H. D. Brenner, Bern und S. Klingberg, Tübingen

    Psychotherapie in unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen
    Vorsitz: N.N.

    Psychotherapie bei Zwangsstörungen
    Vorsitz: F. Hohagen, Lübeck und H. Reinecker, Bamberg

    Versorgungsforschung zur Psychotherapie
    Vorsitz: M. Linden, Berlin und J. Margraf, Basel

    Samstag,
    16. Oktober 1999

    Psychotherapie bei Abhängigkeit
    Vorsitz: M. Gastpar, Essen, und K. Mann, Mannheim

    Von der Outcome-Forschung zum Outcome-Monitoring
    Vorsitz: H. Kordy, Stuttgart


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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