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Wissenschaft
Jena. (8.10.98) Neuer Studentenrekord an der Universität Jena: 14.561 Kommilitonen, rund 1.000 mehr als im Vorjahr, trugen sich zum Semesterstart in die Matrikelbücher ein. Dabei fehlen noch die "Nachrücker" aus den Numerus-Clausus-Fächern, erfahrungsgemäß weitere 200 Studierende. "Angesichts allgemein eher Studentenzahlen verläuft die Jenaer Entwicklung deutlich gegen den Bundestrend", bemerkt der zuständige Dezernent PD Dr. Peter Hallpap.
Offensichtlich habe die Attraktivität eines Studiums an der Friedrich-Schiller-Universität nicht zuletzt durch Bestnoten bei den jüngsten großen Uni-Rankings in "Stern" und "Spiegel" erheblich zugenommen, nennt Hallpap einen der mutmaßlichen Gründe. Vor zehn Jahren studierten gerade einmal 6.000 junge Menschen in der Saalestadt.
Eine Massenuniversität sei die Jenaer Hochschule aber beileibe noch nicht. "Wir können den derzeitigen Ansturm noch ohne spürbare Qualitätsverluste in der Lehre verkraften", so Hallpap weiter. Das liege einerseits am kontinuierlichen und planvollen Ausbau der Universität; pünktlich vor Semesterstart wurde der dritte große Gebäudekomplex auf dem Neuen Campus in der Stadtmitte eingeweiht. Andererseits verzeichneten die Jenaer auch eine sichtliche Trendwende in der Studienfachwahl.
So gibt es erfreuliche Zuwächse von insgesamt 27% in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen, während etwa das Massenfach Jura in der Nachfrage einen Einbruch erlebte. Bei 35% weniger Erstsemestern ging die Gesamtzahl der Recht-Studenten sogar leicht auf 2.307 zurück. "Hier fruchten offenbar die Warnungen des Juristen-Fakultätentages, der eine Juristenschwemme befürchtet", erläutert Hallpap. Ungebrochen ist hingegen der Zuwachs in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Lehramts- und Magisterstudiengängen (+22% bzw. +20%) sowie in den Wirtschaftswissenschaften (+12%).
Dem stärksten Ansturm sah sich die Jenaer Medienwissenschaft ausgesetzt, die allerdings wegen einer Numerus-clausus-Beschränkung nur jeden fünften der 769 Bewerber (+43%) aufnehmen konnte. Auch die Biochemie (+32%) und Ernährungswissenschaft (+27%) erfreute sich wachsender Beliebtheit. Schließlich meldete die Dortmunder Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) einen "Jena-Boom" bei zwei zulassungsbeschränkten Disziplinen: 189 junge Leute (+30%) hatten sich die Saalestadt für ein Biologie-Studium ausgesucht und 457 (+20%) für Medizin; allerdings konnte nicht ihnen allen dieser Studienwunsch erfüllt werden.
Ein Ende des Zuwachses ist für den statistikbegeisterten Dezernenten allerdings noch nicht in Sicht. Der Anteil der Abiturienten eines Schüler-Jahrgangs liegt in Thüringen noch unter dem westdeutschen Durchschnitt. "Wahrscheinlich werden wir erst in zwei, drei Jahren ein Plateau erreichen", prognostiziert er, "dann aber sicher jenseits der 15.000er-Marke."
Die Immatrikulationsfeier findet dieses Jahr am 22. Oktober um 10.30 Uhr wieder im Volkshaus statt; den Festvortrag hält der Astrophysiker Prof. Dr. Thomas Henning über "Studieren im Zeichen der Minerva - Zwischen Romantik und Utopie".
Friedrich-Schiller-Universität
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German
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