idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/17/1998 00:00

10. Europäische Tagung im Maschinellen Lernen

Dipl.-Ing. Mario Steinebach Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Technische Universität Chemnitz

    Von pfiffigen Informationsagenten und erkannten Fingerabdrücken

    150 Experten der Künstlichen Intelligenz aus aller Welt treffen sich Chemnitz

    Lernen, Lernen, nochmals Lernen - wer kennt nicht diesen Spruch aus seiner Schulzeit. Doch nach dem ersten Zeugnis hört das Lernen nicht auf, denn der Mensch erwirbt ein Leben lang Kenntnisse und Fertigkeiten. Während die Art und Weise dieses Lernprozesses noch lange nicht in allen Einzelheiten geklärt ist, versuchen Wissenschaftler auf der ganzen Welt, Teile solcher Vorgänge bereits auf dem Computer nachzubilden.

    Auch an der Chemnitzer Uni beschäftigen sich Forscher der Professur Künstliche Intelligenz seit mehr als einem Jahrzehnt mit diesem Metier. Auf mehreren nationalen oder internationalen Tagungen der letzten Zeit trugen die Chemnitzer Wissenschaftler um Prof. Dr. Werner Dilger ihre Forschungsergebnisse vor. Sie knüpften Kontakte zu zahlreichen anderen Unis und Firmen. Das zahlte sich aus: Schon im Sommer 1996 bat man die Wissenschaftler, das Fachgruppentreffen Maschinelles Lernen der Gesellschaft für Informatik zu organisieren.

    Und jetzt wurden sie sogar ausgewählt, die 10. Europäische Konferenz im Maschinellen Lernen auszurichten. Vom 21. bis 24. April 1998 findet die bedeutendste europäische Konferenz auf diesem Forschungsgebiet im Chemnitzer Dorint-Parkhotel statt. Besonders erfreulich: Sie wird zum ersten Mal in Deutschland ausgetragen - und auch gleich noch als Jubiläumskonferenz. Rund 150 Wissenschaftler aus der ganzen Welt werden dazu in Chemnitz erwartet. Denn trotz des "europäischen" Namens lassen es sich auch Forscher aus Amerika, Ostasien und Australien nicht entgehen, hier ihre neuesten Forschungsergebnisse vorzutragen und die ihrer Kollegen kennenzulernen. Wie schon in den vergangenen Jahren, so ist auch diesmal mit einer wachsenden Zahl osteuropäischer Teilnehmer zu rechnen - für sie ist gerade Chemnitz aufgrund seiner geographischen Lage ein idealer Austragungsort.

    Wie wichtig das Maschinelle Lernen inzwischen geworden ist, zeigen ein paar Schlagworte. So nehmen Expertensysteme immer mehr an Bedeutung zu. Solche Systeme können selbständig Daten aus eng umrissenen Wissensgebieten sammeln, ordnen, verarbeiten - und vor allem miteinander kombinieren und bewerten. Auch Bilderkennungsverfahren werden immer wichtiger, ob es nun um das automatische Identifizieren von Personen oder um die Auswertung von Fingerabdrücken geht. Hierhin gehören ebenfalls die Neuronalen Netze, die bereits ähnlich wie ein einfaches Nervensystem funktionieren und Daten selbständig miteinander verknüpfen sowie Muster erkennen können, die also bereits, wenn auch in engen Grenzen, lernfähig sind. Und in der Robotik ist die Zeit gleichfalls nicht stehengeblieben: Heutige Roboter sind um ein vielfaches flexibler, als man vor einigen Jahren auch nur zu hoffen wagte. Doch die Zukunft steht erst noch bevor, das Data Mining, ein Begriff für verschiedene Verfahren, die verborgene Zusammenhänge aus großen Datenmengen filtern, ist ein Beispiel dafür.

    Klar, daß solche neuen Fähigkeiten die herkömmlichen Fachgrenzen sprengen. Folgerichtig arbeiten die Chemnitzer Forscher denn auch mit Kollegen aus dem Maschinenbau und aus der Philosophischen Fakultät zusammen. Dabei geht es einerseits um die Arbeitsvorbereitung bei der Planung der Produktion, andererseits um neue Ideen für sogenannte "Informationsagenten", pfiffige, lernfähige Programme, die selbständig Informationen aus dem Internet besorgen und für den Anwender bereitstellen.

    Das Forschertreffen dürfte auch der Region Chemnitz nützen. Schon heute haben sich hier einige kleine High-Tech-Unternehmen angesiedelt, die teilweise bereits die Chancen der neuen maschinellen Lernverfahren und des Data Mining erkannt haben. Für diese Firmen dürfte die Konferenz eine wichtige Informationsquelle und Kontaktbörse sein.

    Weitere Informationen erhalten Sie im Internet http://www.tu-chemnitzde/informatik/ecml98 oder über Dipl.-Inf. Jens Zeidler, Fakultät für Informatik, Telefon (03 71) 5 31-13 92.


    Images

    Criteria of this press release:
    Information technology, Mathematics, Physics / astronomy, Psychology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).