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Konkrete Beispiele der Verknüpfung von Gender Mainstreaming und Hochschulreform dokumentiert der Tagungsband "Zweckbündnis statt Zwangsehe : Gender Mainstreaming und Hochschulreform" von Anke Burkhardt und Karsten König. Er bietet Erfahrungsberichte aus dem In- und Ausland, beleuchtet die Gender Mainstreaming-Praxis in verschiedenen Organisationstypen und fragt nach den Anwendungsmöglichkeiten im Hochschulbereich.
Die Verbindung von Hochschulreform und Gleichstellungsfortschritt stellt ein hochschulpolitisches Ziel dar, über dessen Realisierungwege die Meinungen nach wie vor weit auseinander gehen. Gegenwärtig gilt "Gender Mainstreaming" als die erfolgversprechendste Strategie. Der Begriff droht jedoch, zur inhaltsleeren Reformfloskel zu verkommen: "Die Gender Mainstreaming-Rhetorik befindet sich im Mainstream; meist ohne Konsequenzen für die Organisation oder für die Handelnden", wie es eine Gleichstellungsbeauftragte formuliert.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes gehen der Frage nach, wie die ursprünglich für Politik und Verwaltung konzipierte Strategie in der Expertenorganisation Hochschule umgesetzt werden kann. An Hand nationaler und internationaler Erfahrungen staatlicher Behörden auf Bundes- und Landesebene sowie gesellschaftlicher Organisationen einerseits und vielversprechenden Anwendungsbeispielen aus der Hochschulpraxis andererseits werden Ansatzpunkte für Gender Mainstreaming im aktuellen Hochschulreformprozess herausgearbeitet. Dabei gilt das Hauptaugenmerk der Studienstrukturreform im Zuge des Bologna-Prozesses, der Akkreditierung von neuen Studiengängen sowie der Modernisierung der Hochschulsteuerung. Vieles deutet darauf hin, dass zum "Erfolgsrezept" verbindliche Rahmenvorgaben von Seiten der Leitung kombiniert mit einem möglichst großen Ausgestaltungsfreiraum der Akteurinnen und Akteure vor Ort sowie ein transparentes Controlling und ein Anreizsystem gehören.
Damit richtet sich der Band vor allem an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Landes- und Hochschulverwaltungen, sowie alle Angehörigen der Hochschulen, die auf Hochschulreform nicht nur reagieren wollen, sondern Hochschule gestalten und verändern möchten.
Zu den Beiträgen gehören unter anderem:
Anke Burkhardt: Gender Mainstreaming: Spagat zwischen "Paralleluniversum" und
"Systemstandard". Anmerkungen zu Tagungsintention und -verlauf
Isolde Hofmann: Gender Mainstreaming in Sachsen-Anhalt
Isabel Beuter: Neue Tendenzen der europäischen Gleichstellungspolitik und die
"European Platform of Women Scientists"
Irene Pimminger: Grundsätzliche Überlegungen und praktische Erfahrungen zur
Implementierung von Gender Mainstreaming
Brigitte Lohkamp: Wie kommt Gender Mainstreaming in die Hochschulen? Der nordrhein-westfälische Weg
Christoph Behrens: Erfolgsdeterminanten der Umsetzung von Gender Mainstreaming
in der Landesverwaltung
Larissa Klinzing: Gender Mainstreaming im Prozess der Organisationsentwicklung
Heidrun Jahn: Gleichstellungspolitische Ansätze im Akkreditierungsverfahren
Elisabeth Maurer: Gender Mainstreaming als Bestandteil der institutionalisierten Qualitätssicherung an der Universität Zürich
Mechthild Koreuber: Zentrale Vorgabe - dezentrale Vielfalt: Gleichstellung als verbindliches Element von Studienreform
Marion Kamphans/Nicole Auferkorte: Das "Dortmunder Modell" - Implementierung von Gender(Mainstreaming) in Studium und Lehre
Renate Gahn: Gender Mainstreaming im Reformprozess der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Der Sammelband umfasst 250 Seiten und 31 Beiträge, sowie ein Verzeichnis relevanter Internetquellen. Er ist im Lemmens Verlag Bonn erschienen und über den Buchhandel erhältlich:
Anke Burkhardt / Karsten König (Hrsg.):
Zweckbündnis statt Zwangsehe: Gender Mainstreaming und Hochschulreform.
ISBN 3-932306-73-2, Preis: 32,00 Euro
Lemmens Verlag
E-Mail: info@lemmens.de
Internet: http://www.lemmens.de
Inhaltliche Fragen beantworten Anke Burkhardt (anke.burkhardt@hof.uni-halle.de) und Karsten König (karsten.koenig@hof.uni-halle.de)
Das vollständige Inhaltsverzeichnis ist unter der folgenden Adresse abrufbar.
http://www.hof.uni-halle.de/cms/download.php?id=72
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Scientific Publications
German
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