idw - Informationsdienst
Wissenschaft
"Wieder-Entdecker" der Spanischen Grippe hält Vortrag in Freiburg
Die Spanische Grippe kostete 1918 mehr Menschen das Leben als der Erste Weltkrieg. Das Virus kam damals zunächst als gewöhnliche Grippewelle. Erst im Herbst 1918 kehrte es plötzlich als Killer zurück. Kein anderes Virus und kein Bakterium haben je so viele Menschen binnen so kurzer Zeit ausgelöscht. Für Wissenschafter ist das Virus von 1918 ein wichtiges Forschungsobjekt. Spezialisten fahnden vor allem nach Influenza-Erregern vom Typ A. Die Viren des Typs A müssen heute bereits von H1 bis H16 und von N1 bis N9 durchnummeriert werden - wobei alle Stämme stetig mutieren und neue Varianten bilden. Auch H5N1 - das derzeit als Vogelgrippe in aller Munde ist - verwandelt sein Gen-Arsenal. Dank winziger Veränderungen haftet es besser an menschlichen Zellen, kann sich schneller in ihnen vermehren oder entgeht leichter dem Immunsystem. Manche Varianten widerstehen sogar einer frühzeitigen Therapie, da sie gegen gängige Grippe-Medikamente resistent sind. Eine entscheidende Frage treibt die Experten noch immer um: Was macht manche dieser Erreger für den Menschen so gefährlich?
Professor Dr. Adolfo Garcia-Sastre von der Mount Sinai School of Medicine in New York gilt als einer der führenden Wissenschaftler im Bereich Virologie und beschäftigt sich intensiv mit Struktur und Funktionsweise von Viren. Er war maßgeblich an der Erforschung des Grippevirus von 1918 beteiligt.
Im Rahmen des Kolloquiums des Sonderforschungsbereichs 620 (SFB) der Universität Freiburg wird Professor Garcia-Sastre
am Mittwoch, den 01.03.2006, um 17.15 Uhr
im Hörsaal der Medizinischen Mikrobiologie und Hygiene,
Haus C EG,
Hermann-Herder-Str. 11, Freiburg
in seinem englisch-sprachigen Vortrag "Reconstruction and characterization of the 1918 pandemic influenza virus" ausführlich über Struktur und Funktionsweisen des Supervirus von 1918 referieren. Im Anschluss wird Professor Garcia-Sastre im Rahmen eines Informations-Forums gemeinsam mit Professor Dr. Peter Stäheli, Virologe am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Freiburg, Fragen aus dem Plenum beantworten.
Der Sonderforschungsbereich 620 (SFB 620) gilt als richtungweisendes Netzwerk wissenschaftlicher Excellenz in Forschung und Lehre und stellt innerhalb der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg einen zentralen Bestandteil des Forschungsschwerpunktes "Immunologie und Infektiologie" dar. Er erforscht seit 2002 als erster SFB in Deutschland die Thematik "Immundefizienz" und bedient sich dabei eines stark interdisziplinären und fachbereichsübergreifenden Ansatzes. Er fördert durch seine Interdisziplinarität den Dialog und die Vernetzung von Grundlagenforschung mit anwendungsorientierter und klinischer Forschung.
Kontakt:
Magnus M. Gees, M.A.
SFB 620 - Immundefizienz: Klinik und Tiermodelle
Personalhaus 2, Breisacher Str. 60
79106 Freiburg
Tel. 0761 - 270-1883
Fax 0761 - 270 1883
Mobil 0178 - 477 47 68
E-Mail. gees@medizin.ukl.uni-freiburg.de
www.sfb620.uni-freiburg.de
http://www.pr.uni-freiburg.de/admin/pm_docs/index.php?mode=addedit
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
regional
Miscellaneous scientific news/publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).