idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/22/2006 13:07

Mehr Durchblick und Vernetzung mit "ArcheoInf": Bochum und Dortmund planen übergreifendes Informationssystem

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Einen gewichtigen Partner auf dem Weg, ein Leistungszentrum für Feldarchäologie aufzubauen, begrüßen die Universitäten Bochum und Dortmund sowie die FH Bochum: Das Deutsche Archäologische Institut, Berlin, ist dem Netzwerk "ArcheoInf" beigetreten. Ziel ist, sich mit einem gemeinsamen Antrag im Wettbewerb "Leistungszentren für Forschungsinformation" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) durchzusetzen. "Mit dieser Partnerschaft verstärken wir unser fachübergreifendes Team enorm", sagt Prof. Dr. Johannes Bergemann vom Institut für Archäologische Wissenschaften der RUB, der das Projekt federführend koordiniert. "Wir sind zuversichtlich, eines der Leistungszentren ins Ruhrgebiet zu holen."

    Bochum, 22.02.2006
    Nr. 70

    Ein gewichtiger Partner im Boot
    Mehr Durchblick und Vernetzung mit "ArcheoInf"
    Bochum und Dortmund planen übergreifendes Informationssystem

    Einen gewichtigen Partner auf dem Weg, ein Leistungszentrum für Feldarchäologie aufzubauen, begrüßen die Universitäten Bochum und Dortmund sowie die FH Bochum: Das Deutsche Archäologische Institut, Berlin, ist dem Netzwerk "ArcheoInf" beigetreten. Ziel ist, sich mit einem gemeinsamen Antrag im Wettbewerb "Leistungszentren für Forschungsinformation" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) durchzusetzen. "Mit dieser Partnerschaft verstärken wir unser fachübergreifendes Team enorm", sagt Prof. Dr. Johannes Bergemann vom Institut für Archäologische Wissenschaften der RUB, der das Projekt federführend koordiniert. "Wir sind zuversichtlich, eines der Leistungszentren ins Ruhrgebiet zu holen."

    "Open Access" auch in den Geisteswissenschaften

    Im Projekt "ArcheoInf" soll ein semantisches Netz ("semantic Web") entstehen, das für alle Archäologen zugänglich ist. Erstmals würde damit die so genannte Open-Access-Initiative der Naturwissenschaften auch auf die Geisteswissenschaften übertragen werden: "ArcheoInf" soll aktuelle Forschungsergebnisse mit existierendem Wissen verknüpfen, zum Beispiel mit Daten aus anderen Projekten oder aus Sekundärpublikationen, die mit einem laufenden Feldforschungsprojekt inhaltlich zusammenhängen.

    Aktuelle Projekte und Daten

    "Das Ergebnis wird ein Werkzeug sein, ein integriertes Informationsangebot, das archäologische Feldprojekte von ihrer Konzeption über die Durchführung und wissenschaftliche Auswertung bis zur Veröffentlichung begleiten kann", sagt Prof. Bergemann. Das Deutsche Archäologische Institut ist die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Geisteswissenschaften in Deutschland und bringt als Partner eine Reihe aktueller archäologischer Projekte in die Kooperation ein, z.B. das Grabungsprojekt in der hellenistischen Metropole Pergamon in der Türkei, die Erforschung der antiken Großstadt Baalbek im Bekaa-Tal im Libanon, genau wie die der saudi-arabischen Karawanenstadt Tayma. Die Forschungen an den Palästen der römischen Kaiser auf dem Palatin in Rom sollen genauso integriert werden wie die an keltischen Fürstensitzen in Süddeutschland, der Schweiz, Frankreich und Tschechien - die Daten dieser laufenden Forschungsarbeiten können so unmittelbar in die Entwicklung von "ArcheoInf" einfließen.

    Insellösungen überwinden

    Frühzeitig haben Archäologen ihre Feldforschungen digital verwaltet. Das Problem sind heute die nicht kompatiblen Informationssysteme, die zum Beispiel die projektübergreifende Daten- und Ergebnisrecherche und die langfristige Bereitstellung der Daten erschweren. Hier setzt das Bochum-Dortmunder Projekt an: Exemplarisch wollen die Partner die Software-Insellösungen überwinden, um die nachhaltige Publikation solcher Feldforschungsdaten für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit zu ermöglichen. Ein Mediatorenkonzept und die Entwicklung einer fachspezifischen Systematik und Ordnung gewährleisten dabei die Autonomie der beteiligten Feldforschungsprojekte und ihrer Datensammlungen. Zugleich sollen die grundlegenden archäologischen Kategorien des Fundkontextes und des Raumes über eine graphische Benutzungsoberfläche (GIS) dargestellt werden. Das Konzept vernetzt somit zugleich Geographie, Ökologie, Geomorphologie, Klima, Flora und Fauna historischer Räume mit den archäologischen Daten.

    Der Wettbewerb

    Bereits im Oktober 2005 konnte sich "ArcheoInf" erfolgreich beim ersten Durchgang des Wettbewerbs "Leistungszentren für Forschungsinformation" der DFG (Bibliotheksreferat) durchsetzen. Vier aus über 20 eingereichten Projektvorschlägen unterstützt die DFG in der ersten Runde. Bis Ende Februar 2006 haben die Wettbewerber Zeit, ein überzeugendes Konzept zu erarbeiten. Die DFG wird daraus maximal zwei "Hauptprojekte" auswählen und für fünf Jahre fördern. Das Bochum-Dortmunder ArcheoInf-Konsortuim hat soeben seinen Antrag eingereicht.

    Die Projektpartner

    Die Projektpartner in Bochum und Dortmund sind: das Institut für Archäologische Wissenschaften der RUB (Prof. Dr. Johannes Bergemann), der Lehrstuhl für Softwaretechnologie der Universität Dortmund (Prof. Dr. Ernst-Erich Doberkat), der Fachbereich für Vermessungswesen und Geoinformatik der FH Bochum (Prof. Dr. Alfred Mischke, Prof. Dr.-Ing. Franz-Josef Lohmar), die Universitätsbibliothek Bochum (Dr. Erdmute Lapp), die Universitätsbibliothek Dortmund (Marlene Nagelsmeier-Linke) und das Deutsche Bergbaumuseum Bochum, dass Projekte in Deutschland, Österreich, Georgien, Jordanien und im Iran betreut. Weitere archäologische Projektpartner in Berlin, Marburg und Tübingen arbeiten zudem an unterschiedlichen Projekten in Griechenland, Italien und der Türkei. Bereits im Dezember 2005 traf sich dieser exklusive Teilnehmerkreis zu einer Tagung an der RUB, wo sich die Projektpartner auf die zukünftige Kooperation einigten.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Johannes Bergemann, Institut für Archäologische Wissenschaften der RUB, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Tel. 0234/32-23893, E-Mail: johannes.bergemann@rub.de, Internet: http://www.archeoinf.de


    Images

    Criteria of this press release:
    History / archaeology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).