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Jenaer Informatiker entwickelt Prototyp eines tragbaren Computers für den Klinikbereich
Jena (25.10.99) Kurz vor dem Krankenbett macht die Computertechnik meistens halt. Noch werden die Patientendaten am Bett auf Papier notiert und erst später in den Stations-Computer eingegeben. Schneller und fehlerfreier wären so genannte Handhelds oder PDAs (Personal Digital Assistants). Diese mobilen PCs existieren, müssen aber für den Einsatz am Krankenbett erst angepasst werden. Eine solche Optimierung hat jetzt der Jenaer Informatiker Christian Hinz durchgeführt - und als Ergebnis den Prototypen eines solchen mobilen Klinikcomputers hergestellt.
Der Diplomand am Lehrstuhl für Datenbanken und Informationssysteme der Friedrich-Schiller-Universität hat das von der micom GmbH entwickelte Krankenhaus-Management-System "micom MediCare" für den mobilen Einsatz erweitert. Zunächst untersuchte Hinz die Funktionalität des Systems, das bislang nur Aufgaben in den Zentralen und auf den Stationen von Krankenhäusern erfüllte. Der Informatiker dokumentierte die Ergebnisse und legte in Zusammenarbeit mit Medizinern und Pflegepersonal fest, welche Aufgaben der mobile PC erfüllen muss und welche Funktionen weiterhin dem Stations-PC vorbehalten bleiben sollten. Im Rahmen seiner neunmonatigen, gerade erfolgreich abgeschlossenen industrienahen Diplomarbeit entstand der Prototyp eines mobilen Computers. Verwendet wurde ein Philips Nino 300, der das Betriebssystem Windows CE und die Datenbanksoftware Oracle Lite nutzt.
Mit dem Prototypen ist es möglich, die Vitalwerte eines Patienten unmittelbar am Krankenbett - und somit nur einmal - zu erfassen. Vitalwerte bezeichnen etwa Angaben zur Nahrungsaufnahme, zur gemessenen Temperatur usw. - all das, was von Krankenschwestern üblicherweise mehrmals am Tag gemessen und registriert werden muss. Mit dem neuen Handheld-PC werden diese Angaben erfasst und automatisch mit den zentral gehaltenen Werten auf dem Stations-PC abgeglichen. Dadurch haben dann auch andere Ärzte und Pfleger sehr schnell Zugriff darauf; und vor allem erhalten sie korrekte, nicht mehrmals 'abgeschriebene' Daten. "Das zeichnet die Lösung von Herrn Hinz besonders aus und bürgt für Qualität am Krankenbett", unterstreicht Hinz' Betreuer Prof. Dr. Klaus Küspert.
"Viele zentrale Verwaltungsaufgaben in Kliniken werden durch solche mobilen Computer vereinfacht", erläutert der Jenaer Datenbank-Experte. "Der Prototyp erfüllt die Aufgaben in einer herausragenden Weise", lobt er das Produkt seines Schützlings. "Der vielbeklagte Praxisschock wird ihn auf Grund der intensiven und guten Zusammenarbeit mit der micom nicht ereilen", ist sich Küspert sicher.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Küspert
Institut für Informatik der Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 2
07743 Jena
Tel.: 03641/946360
Fax: 03641/946302
E-Mail: kuespert@informatik.uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Axel Burchardt M. A.
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931041
Fax: 03641/931042
E-Mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Criteria of this press release:
Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Research results
German
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