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04/18/2006 14:30

Entspannende Klänge stärken Schwangere und das ungeborene Kind

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Studie der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg untersucht Einfluss von Musiktherapie auf das Wohlbefinden von Risikoschwangeren / Tag der offenen Tür am 6. Mai 2006 stellt ganzheitliches Versorgungskonzept vor

    Musik kann wunderbar entspannend sein. Selbst ungeborene Kinder reagieren schon auf Klänge außerhalb des Mutterleibs. Beide Erkenntnisse werden in der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Christof Sohn) auf eine ganz neue Weise verbunden: Musiktherapie hilft Risikoschwangeren, für eine gewisse Zeit völlige Entspannung zu erreichen.

    Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie wird nun untersucht, inwiefern eine musiktherapeutische Behandlung das körperliche und psychische Wohlbefinden von Risikoschwangeren, bei denen oft eine Frühgeburt droht, verbessert. Die Studie soll bis September 2006 rund 50 Frauen einschließen. Mit Hilfe von zwei Fragebögen beantworten die beteiligten Patientinnen Fragen nach Stressempfinden und Schwangerschaftsverlauf sowie nach der Wirkung der Klänge.

    In der Geburtshilfeabteilung der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg gilt die Musiktherapie als Teil des ganzheitlichen Konzeptes, das Hochleistungsmedizin mit sanften Methoden verbindet und den Patientinnen vor allem Geborgenheit vermitteln will. Die werdenden Mütter honorieren die Anstrengungen: Die Zahl der Geburten an der Klinik stieg im Jahr 2005 um fast 20 Prozent auf 1291.

    Vertrauen in den eigenen Körper stärken

    "In einer belastenden Situation, in der die Frauen mehrere Wochen liegend in der Klinik verbringen und sich Sorgen um die Entwicklung ihres Babys machen, erleben sie durch die Musiktherapie positive Gefühle, die das Vertrauen in den eigenen Körper stärken können", betont Diplom-Psychologin Dr. Heike Stammer, die die Studie in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Oberarzt Dr. Holger Maul leitet.

    Eine richtige Klangwolke, so Musiktherapeutin Carole Lelong, hülle die Patientinnen ein, wenn sie für sie die "Körpertambura" spiele. Nach sanfter Einstimmung in die Entspannung durch die Therapeutin verführt das Saiteninstrument auf dem Bauch der Schwangeren mit seinen vier unterschiedlichen hohen Tönen zu erholsamen Reisen in Bilder- und Gedankenwelten.

    Auch das ungeborene Baby reagiert auf die Verbindung von Tönen und Vibrationen. Die Mütter spüren, wie das Kind lebhafter oder auch ruhiger wird, und oft berichten sie von einem Rückgang der Gebärmutterkontraktionen. "Ich fühle richtig, wie Körper und Psyche entspannen, auch die Gebärmutterkontraktionen lassen jedes Mal nach", sagt eine 39jährige Heidelbergerin, die wegen vorzeitiger Wehentätigkeit schon fünf Wochen lang in der Heidelberger Universitäts-Frauenklinik liegt. "Die Musiktherapie ist unheimlich hilfreich, sie dürfte ruhig jeden Tag stattfinden." Ermöglicht wird die Therapiestudie durch die Unterstützung des Vereins "Leben mit Krebs".

    Ganzheitliche und individuelle Betreuung in enger Zusammenarbeit mit der Neugeborenenstation

    Dass die Musiktherapie eine Reduzierung der medikamentösen Wehenhemmer in der Klinik ermöglicht, ist nicht zu erwarten. Oberarzt Dr. Holger Maul sieht jedoch eine hohe psychologische Komponente, wenn vorzeitige Wehentätigkeit eintritt. Bei der Betreuung der Risikoschwangeren zählt für ihn deshalb der ganzheitliche Aspekt.

    Die Abteilung Neonatologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg unter Leitung von Professor Dr. Otwin Linderkamp führt die auf jede Familie zugeschnittene individualisierte Geburtshilfe nahtlos weiter. So ist das "Känguruhen" ein wichtiger Aspekt bei der Betreuung von Frühgeborenen. Die Winzlinge werden so oft wie möglich mit bloßer Haut auf die nackte Brust von Mutter oder Vater gelegt, wo sie Herzschlag, Atem und Geruch der Eltern wahrnehmen. Die menschliche Nähe ist eine große Macht: "Känguruh"-Kinder zeigen eine bessere Atmung, eine bessere Gewichtszunahme und eine stärkere Zufriedenheit.

    Geburtshilfe lädt zum Tag der offenen Tür am 6. Mai 2006 ein

    Wer sich über individuelle Betreuung, ganzheitliche Geburtshilfe und modernste Medizintechnik für eine sanfte und sichere Geburt informieren möchte, der ist am Tag der offenen Tür der Sektion Geburtshilfe der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg richtig. Unter dem Motto "Sanft und Sicher" informieren Experten in Kursen, Vorträgen, Demonstrationen und Führungen über das umfassende Angebot der Geburtshilfe und der Elternschule.

    Eine Saftbar, Kaffee und Kuchen sowie ein buntes Kinderprogramm runden den Tag ab.

    Der Tag der offenen Tür findet statt am 6. Mai 2006 von 10.00 bis 16.00 Uhr, Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Voßstraße 9, Heidelberg-Bergheim.

    Kontakt:
    Dr. Holger Maul
    Oberarzt der Sektion Geburtshilfe
    Tel. (Sekretariat): 06221 / 56 79 01
    E-Mail: Holger.Maul@med.uni-heidelberg.de

    Dr. Heike Stammer
    Diplom-Psychologin
    Abteilung Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe
    Tel.: 06221 / 56 53 16
    E-Mail: Heike.Stammer@med.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Images

    Musiktherapeutin Carole Lelong spielt für eine Patientin die "Körpertambura".
    Musiktherapeutin Carole Lelong spielt für eine Patientin die "Körpertambura".
    Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
    None


    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Research results
    German


     

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