idw - Informationsdienst
Wissenschaft
350/97 6. November 1997
Delegationen zahlreicher Partnerhochschulen hatten zu den Gratulanten gehört, als die Universität-Gesamthochschule Essen am vergangenen Freitag zusammen mit den vier anderen Gesamthochschulen Nordrhein-Westfalens im Colosseum ihren 25. Geburtstag feierte. Aber es kamen auch Gäste aus zwei Universitäten, mit denen Vereinbarungen über eine künftige Zusammenarbeit anläßlich des Uni-Jubiläums erst getroffen wurden: Mitten im Trubel des Empfangs, den Ministerpräsident Johannes Rau im Anschluß an den offiziellen Festakt gab, unterzeichneten Rektor Professor Karl Rohe und der Dekan des Fachbereichs Literatur- und Sprachwissenschaften, Professor H. Walter Schmitz, Kooperationsverträge mit den Universitäten Utrecht in den Niederlanden und Saratow in Rußland. Für die neuen Partner signierten Prorektorin Professor Swetlana Muschtakowa und der Leiter des Lehrstuhls Deutsche Philologie, Dr. Anatolij Schapowalow, aus Saratow sowie Prorektor Professor Dr. Wiecher Zwanenburg und der Direktor des Experticecentrums Deutsch, Professor Dr. Wolfgang Herrlitz, aus Utrecht. Im Mittelpunkt beider Partnerschaftsabkommen steht der Austausch von Studenten, im Falle Saratow aber auch der Austausch von Wissenschaftlern beider Universitäten. Die Arbeitspläne dafür sind im Fach Deutsch als Fremd-/Zweitsprache unter Federführung von Professor Rupprecht S. Baur entstanden.
Völlig unbekanntes Neuland betreten die Essener Hochschullehrer und Studenten in Saratow nicht - seit einigen Jahren bereits kooperieren sie mit der Pädagogischen Hochschule, einer von neun Hochschulen und Konservatorien, die neben der Universität das wissenschaftliche und kulturelle Leben in der einst geschlossenen Stadt an der Mittelwolga prägen. In Saratow studierte Juri Gagarin, der erste Astronaut, der 1961 die Erde umkreiste, und auf Saratower Gebiet landeten die russischen Ramkapseln. Kaum ein Besucher durfte die Stadt betreten, und an Reisefreiheit für die Einwohner war gar nicht zu denken.
Nach der Öffnung der Stadt knüpfen die Hochschulen nun gezielt an einem Netz internationaler Beziehungen. Die Universität Essen soll dabei ein wichtiger Partner im Rahmen eines umfangreichen Germanistenprogramms mit dem Austausch von Studenten und Hochschullehrern und der Arbeit an gemeinsamen Projekten werden.
Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Utrecht und Essen ist hingegen auf die Ausbildung von Deutschlehrern konzentriert. Was bisher bereits erfolgreich mit der Hogeschol Holland in Diemen praktiziert worden ist - nämlich Lehramtsstudenten für das Fach Deutsch zu längeren Studienaufenthalten jeweils ins Nachbarland zu entsenden, damit sie dort studieren, Schulpraktika ableisten und den gesamten Lebensraum kennenlernen -, wird auf Utrecht ausgedehnt. Eine Gruppe künftiger niederländischer Deutsch-Lehrer kommt im nächsten Jahr nach Essen, um nach einem Schulpraktikum während des Sommersemesters hier zu studieren. Essener Studenten hingegen bleiben aus Gründen der Studienorganisation zwar nur für drei Monate an der Partner-Universität. Aber auch sie werden bei der Gelegenheit das Nachbarland gut kennenlernen - und vielleicht so angetan sein, daß sie an einen Aufbau der Berufskarriere jenseits der Grenze denken. Denn in Nordrhein-Westfalen haben Deutsch-Lehrer aller Stufen zur Zeit nicht die besten Einstellungschancen. In den Niederlanden hingegen fehlen in jedem Jahr rund 200.
Criteria of this press release:
Social studies
transregional, national
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German
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