idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/02/2006 09:00

HIV/AIDS in Deutschland weiter auf erhöhtem Niveau

Susanne Glasmacher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    Gemeinsame Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

    Die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen ist nach dem soeben im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts veröffentlichten HIV/AIDS-Halbjahresbericht im Jahr 2005 um 13 Prozent gestiegen (von 2.210 im Jahr 2004 auf 2.490 Neuinfektionen im Jahr 2005). Im ersten Halbjahr 2005 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch 20 Prozent betragen. Gleichwohl liegt die Zahl der HIV-Neudiagnosen mit umgerechnet 3,02 pro 100.000 Einwohner weiter auf erhöhtem Niveau - im Jahr 2001 waren 1,75 Neudiagnosen pro 100.000 Einwohner registriert worden. Nach einer Phase nachlassenden Schutzes ist jetzt allerdings bei sexuell aktiven Menschen nach der neuen Repräsentativerhebung "Aids im öffentlichen Bewusstsein 2005" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wieder ein Anstieg der Kondomnutzung zu beobachten. Auch die Kondomabsatzzahlen steigen wieder an.

    "Das schafft Ansporn für die weitere Präventionsarbeit, denn trotz guter Behandlungsmöglichkeiten ist AIDS nach wie vor eine unheilbare, tödliche Krankheit. Schützen können nur Aufklärung und Prävention", erklärt Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit. Die Bundesregierung hat mit ihrer am 13. Juli 2005 beschlossenen HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie eine neue Initiative ergriffen für mehr Zusammenarbeit in Deutschland, in Europa und weltweit. Aufklärung und Prävention, Solidarität und Antidiskriminierung und Unterstützung von Forschung sind die Hauptfelder dieses Engagements. So hat zum Beispiel das Robert Koch-Institut mit Hilfe neuer, vom Bundesgesundheitsministerium finanziell unterstützter Studien begonnen, Änderungen im Risikoverhalten genauer zu erfassen. "Wir brauchen differenzierte Datenanalysen sowie zielgruppengenaue Aufklärungskonzepte", unterstreichen Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts, und Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

    Die aktuellen Untersuchungsergebnisse der BZgA zeigen, dass die AIDS-Aufklärung nach wie vor den weit überwiegenden Teil der Bevölkerung erreicht. Die umfangreiche Berichterstattung im vergangenen Jahr über steigende HIV-Neuinfektionszahlen hat möglicherweise einen weiteren Impuls in der Bevölkerung gesetzt, sich besser zu schützen. So verhüten die unter 45-jährigen Alleinlebenden weiterhin auf hohem Niveau. Auch zu Beginn einer neuen Beziehung werden wieder vermehrt Kondome benutzt. Lag der Anteil der Kondomnutzung in dieser Gruppe im Jahr 2004 noch bei 70 Prozent, so stieg er im vergangenen Jahr auf 75 Prozent an. Gleichwohl müssen die Präventionsbemühungen in Deutschland intensiv fortgesetzt werden, denn noch immer benutzt mehr als ein Viertel der Alleinlebenden unter 45 Jahren keine Kondome.

    Die Zahl der neudiagnostizierten HIV-Infektionen hat in den letzten Jahren am stärksten in der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) zugenommen - im letzten Jahr nochmals von 1.078 (2004) auf 1.237 (2005). Auch bei Personen mit Angabe eines heterosexuellen Übertragungsrisikos hat die Zahl der neudiagnostizierten HIV-Infektionen von 276 im Vorjahr auf 344 im Jahr 2005 zugenommen. Anteilsmäßig fällt der Anstieg in dieser Gruppe sogar stärker aus als bei den MSM.


    Weitere Informationen: http://www.rki.de & http://www.bzga.de

    *****************************************
    Herausgeber:
    Robert Koch-Institut
    Nordufer 20
    D-13353 Berlin
    www.rki.de

    Pressestelle:
    Susanne Glasmacher
    (Pressesprecherin)
    Günther Dettweiler
    (stellv. Pressesprecher)
    Claudia Eitner
    Heidi Wothe

    Kontakt:
    Tel.: 01888.754-2239, -2562 und -2286
    Fax: 01888.754 2265
    E-Mail: presse@rki.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).