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05/05/2006 09:56

Bestrahlungsplanung in der Onkologie: Herausforderung für Physiker, Mediziner und EDV-Spezialisten

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    40. Treffen des Arbeitskreises "Computer in der Radioonkologie" der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik

    Der älteste Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik "Computer in der Radioonkologie" trifft sich in diesem Jahr zum zehnten Mal in Freiburg, an der Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätsklinikums. Das insgesamt 40. Treffen des Arbeitskreises, am 8. und 9. Mai 2006, bietet interessierten EDV-Anwendern in der Radioonkologie ein Forum, bei dem sie sich über die Neuerungen in den zahlreichen Sparten der Computernutzung in diesem medizinischen Bereich informieren und Erfahrungen und Expertenwissen austauschen können. In diesem Jahr steht die Nutzung von Computern in der Bestrahlungsplanung im Mittelpunkt der Tagung.

    Die Radioonkologie, also der Einsatz ionisierender Strahlen in der Behandlung von Krebserkrankungen, gehört neben der Chirurgie und der Chemotherapie zu den drei wichtigsten Verfahren in der Behandlung von Krebspatienten. Rund 60 Prozent aller Tumorpatienten werden entweder ausschließlich oder in Kombination mit anderen Therapieansätzen strahlentherapeutisch behandelt. Alleine am Universitätsklinikum Freiburg erhalten im Jahr mehr als 2.800 Patienten eine Strahlentherapie.

    Ionisierende Strahlen schädigen die Erbsubstanz (DNA) der Zellen und induzieren damit Veränderungen innerhalb der Zellen bis hin zum Zelltod. Ziel der Strahlentherapie ist es, selektiv Tumorgewebe zu vernichten und dabei das umgebende gesunde Gewebe weitestgehend zu schonen. Die Wirkung der Strahlen hängt von vielen Parametern ab, solchen des Patienten als auch des Gerätes, mit dem bestrahlt wird. Jede einzelne Strahlenbehandlung muss daher sorgsam geplant und berechnet werden.

    Ohne Hochleistungscomputer ist die Planung der Strahlentherapie nicht denkbar, denn nur mit Hilfe von Computern ist es möglich, die Vielzahl der Parameter zu berücksichtigen. Aus diesem Grund gehört die Bestrahlungsplanung in der Onkologie zu den ältesten Einsatzgebieten elektronischer Datenverarbeitung in der Medizin. Sie kann auf eine fast vierzigjährige Entwicklung zurückblicken und ein Ende der stetigen Weiterentwicklung ist nicht in Sicht.

    Mediziner, Physiker und EDV-Spezialisten arbeiten in der Strahlenheilkunde eng zusammen. Damit die Strahlen exakt positioniert die optimale Dosis auf den Tumor bringen, wird vor der Behandlung am Computer ein räumliches Modell des einzelnen Patienten erzeugt. Der Computer steuert dabei sowohl die Herstellung der Bilddaten als auch deren Berechnung. An dem Computermodell kann dann die Verteilung der Therapiestrahlen simuliert und auch optimiert werden. Da ein einzelnes bildgebendes Verfahren, wie etwa die Computertomographie (CT), oftmals nicht ausreicht, um den Tumor eindeutig in seiner exakten Ausdehnung im Normalgewebe zu lokalisieren, werden die Bilddatensätze mehrerer bildgebender Verfahren im Computer übereinander gelegt und die unterschiedlichen Informationen auf diese Weise zusammengeführt. Erst dann kann der Arzt ein zuverlässiges Zielvolumen für die Bestrahlung festlegen.

    Auch der eigentliche Bestrahlungsplan wird mit Hilfe des Computers erstellt. Dafür konditioniert der Physiker den Planungsrechner zunächst, indem er ihm die ermittelten Strahleigenschaften der Bestrahlungsgeräte eingibt. Anschließend plant er die Dosisverteilung, indem er Strahlenart, Strahlenergie, die Strahlführung, Feldform und Feldgewichtung für die Bestrahlung jedes einzelnen Patienten optimiert.

    Beim diesjährigen Treffen des Arbeitskreises "Computer in der Radioonkologie", am 8. und 9. Mai 2006 im Lehrgebäude der Medizinischen Fakultät, Elsässer Straße 2 m in Freiburg, werden neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der physikalischen Bestrahlungsplanung vorgestellt und diskutiert. Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich eingeladen, sich bei dem Treffen zu informieren.

    Kontakt:

    Dr. Norbert Hodapp
    Klinik für Strahlenheilkunde
    Tel. 0761 / 270-3880 oder 270-9480
    Fax 0761 / 270-9553
    Email hodapp@mst1.ukl.uni-freiburg.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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