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Prof. Dr. Andreas Hasenclever, Tübingen, spricht über "Rivalitätsmanagement zwischen Demokratien - Eine institutionalistische Analyse des Demokratischen Friedens"
Die Abschlussveranstaltung der Ringvorlesung des JLU-Präsidenten zum Thema "60 Jahre Vereinte Nationen" findet am Montag, 8. Mai 2006 um 19 Uhr im Großen Biologischen Hörsaal im Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität, Ludwigstraße 23, statt. Im Rahmen der gemeinsam mit dem Franz von Liszt-Institut für internationales Recht und Rechtsvergleichung durchgeführten Veranstaltungsreihe wird Prof. Dr. Andreas Hasenclever, Politikwissenschaftler an der Universität Tübingen, über "Rivalitätsmanagement zwischen Demokratien - Eine institutionalistische Analyse des Demokratischen Friedens" sprechen.
Nach wie vor umstritten ist die Frage, ob Demokratien generell weniger Bereitschaft zum Krieg zeigen als Nichtdemokratien oder ob sich die Präferenz für friedliche Konfliktbeilegung nur im Verhältnis zu anderen Demokratien äußert, was gegenwärtig herrschende Meinung ist. Darüber hinaus gilt es zu klären, ob Demokratien und Nichtdemokratien sich dichotomisch klassifizieren lassen oder ob die Kriegsabneigung kontinuierlich mit dem Grad an Demokratisierung zunimmt. Doch hat die Erforschung der Faktoren und Prozesse, die von der spezifischen Beziehung zwischen Gesellschaft und politischem System zum für Demokratien charakteristischen Außenverhalten führen, bislang zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt. Als mögliche Ursachen hierfür sind die utilitaristischen Kalkulationen der Staatsbürger, das kriegshemmende institutionelle Gefüge sowie normative Orientierungen genannt worden. Ob diese unabhängig voneinander oder nur synergetisch wirken, ist jedoch unklar. Prof. Dr. Andreas Hasenclever wird sich vor allem mit dem Verhältnis demokratischer Staaten untereinander und der Austragung dabei auftretender Rivalitäten auseinander setzen.
Prof. Dr. Andreas Hasenclever hat seit Oktober 2004 eine neu eingerichtete C3-Professur für Friedensforschung und Internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Tübingen inne. 1962 in Düsseldorf geboren, studierte er von 1983 bis 1992 katholische Theologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Tübingen, München und Paris. In den Jahren 1993 bis 2000 war Andreas Hasenclever als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft in Tübingen tätig und promovierte im Jahr 2000 mit einer Arbeit über die Macht der Moral in den Internationalen Beziehungen. Bis zu seiner Berufung arbeitete er als wissenschaftlicher Projektleiter bei der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt. 2003 wurde Hasenclever mit dem Helmuth-James-von-Moltke-Preis ausgezeichnet, der von der Deutschen Gesellschaft für Wehrrecht und humanitäres Völkerrecht vergeben wird. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Analyse von militärischen Interventionen, Religionskonflikten und der Theorie des Demokratischen Friedens.
Kontakt:
Prof. Dr. Thilo Marauhn
Öffentliches Recht IV
Licher Straße 76
35394 Gießen
Telefon: 0641/99-21150/1
Fax: 0641/99-21159
E-Mail: Thilo.Marauh@recht.uni-giesssen.de
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Media and communication sciences, Politics, Psychology, Social studies
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