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VUD-Vertreter verlässt die Verhandlungen und verlangt Zuständigkeit der Uniklinika-Vorstände
Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) übt massive Kritik an der TdL. "Sie hat kein strategisches Konzept, ist nicht einigungsfähig und weitgehend führungslos" moniert der Vorsitzende des VUD, Rüdiger Strehl aus Tübingen. Der VUD hat deshalb am 5. Mai nach 4 Stunden die Verhandlungsrunde verlassen. "Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum sich die Universitätsklinika mit TdL-Vertretern aus Bremen und Brandenburg über die Rahmenbedingungen eines Tarifabschlusses abstimmen sollen, die überhaupt keine Universitätsklinika führen" legt Professor Rüdiger Siewert, der stellvertretende Vorsitzende des VUD nach. Beide Vorstände fordern die Länder auf, deshalb der TdL das Verhandlungsmandat zu entziehen und die Zuständigkeit an die Vorstände der Universitätsklinika zu übertragen, wie das in jedem Unternehmen üblich ist.
Nach Auffassung des VUD steht die TdL vor dem Scherbenhaufen ihrer Fehleinschätzungen der vergangenen Jahre. Zwei Jahre hat innerhalb der TdL jedes Land ohne Abstimmung an der Wochenarbeitszeit, dem Weihnachts- und Urlaubsgeld gekürzt und so zu extrem unterschiedlichen Tarifbedingungen der Ärzte in den Universitätsklinika beigetragen. Dies und nur dies hat erst die derzeitigen Streiks ermöglicht, weil Ärzte an Uniklinika teilweise mehr als 10% weniger verdienten als an kommunalen Krankenhäusern. Von diesen Einzelentscheidungen versucht die TdL nun seit Wochen ergebnislos, wieder auf eine einheitliche Linie zurückzufinden. Sie wird dabei intern insbesondere von den Ländervertretern blockiert, die bei den Kürzungen am deutlichsten agiert habe. Für diese Länder sind andiskutierte Kompromisse teilweise mehr als doppelt so teuer wie für die Länder, die etwa beim Weihnachtsgeld statt auf Null nur auf 65% zurückgegangen waren.
Zudem sind die Positionierungen der TdL bei den Ärzten im Zusammenhang zu sehen mit den ebenfalls ergebnislosen Verhandlungen zwischen TdL und ver.di zu den nichtärztlichen Landesbeschäftigten. Länder wie Baden-Württemberg haben dieses Problem nicht, weil hier die Uniklinika als Arbeitgeber sich schon längst von der TdL gelöst haben und bereits im Herbst 2005 mit ver.di abgeschlossen haben. Sie müssen gleichwohl bei den Ärzten auf die internen Konflikte der TdL an dieser Verhandlungsfront Rücksicht nehmen.
Schließlich hat sich dem VUD die TdL als Gebilde weitgehend als intern wenig konsens- und entscheidungsfähig dargestellt. Mal sondiert eine Gruppe unter der Leitung des Hauptgeschäftsführers, mal die TdL-Mitgliederversammlung unter der Leitung des Vertreters von Bremen, mal die Finanzministerkonferenz selbst. Teilweise werden die Verhandlungen weit zurückgeworfen, weil innerhalb der TdL-Hierarchie erreichte Zwischenstände wieder als nicht konsensfähig zurückgenommen werden.
So ist es nur zu leicht zu verstehen, dass seit Wochen die Verhandlungen zwischen TdL und Marburger Bund ohne greifbares Ergebnis verlaufen, zumal neben den internen Problemen der TdL auch die extremen Positionen innerhalb des Marburger Bundes es außerordentlich schwierig gestalten, überhaupt zu Kompromissen zu kommen. Eine Lösung kann nur darin liegen, die TdL sofort von der Aufgabe zu entbinden und die Tarifzuständigkeit an die Vorstände der Universitätsklinika zu übertragen.
Ansprechpartner für nähere Informationen:
VUD - Verband der Universitätsklinika Deutschlands
Rüdiger Strehl, Vorstandsvorsitzender des VUD
und Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Tübingen
Tel. 0 70 71/29 8 20 05 - Fax 0 70 71/29 39 66
Mobil: 0171/33 59 38 4
Prof. Jörg Rüdiger Siewert, Stv. Vorstandsvorsitzender des VUD
und Ärztlicher Direktor am Klinikum rechts der Isar, München
Tel. 0 89 / 41 40-21 20, Fax 089 / 41 40-48 70
Mobil: 0171/62 42 76 9
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Organisational matters
German
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