idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Sprachenwissenschaftler wollen neue Zeitschriftenreihe initiieren
Antworten auf die Frage "Stil ist überall - aber wie bekomme ich ihn zu fassen?" wollen Sprachwissenschaftler im Rahmen einer Internationalen Tagung vom 18. bis zum 21. Mai 2006 an der Universität Greifswald finden (siehe Programm). Die gemeinsam unter der Leitung von Prof. Volker Fuchs, Lehrstuhlinhaber für Französische und Italienische Sprachwissenschaft des Instituts für Romanistik der Universität Greifswald und Prof. Dr. Kerstin Störl-Stroyny vom Institut für Sprache und Kommunikation der Technischen Universität Berlin stehende Veranstaltung, möchte den facettenreichen Stilbegriff in der Sprachwissenschaft aus verschiedenen Perspektiven näher beleuchten (siehe Hintergrund). Zu den abwechslungsreichen Vorträgen sind alle Interessenten herzlich eingeladen.
Stil ist auf verschiedene Weise fassbar, unter anderem an der Satz- und Textgestaltung, am Wortschatz, an Klangbesonderheiten, an rhetorischen Figuren, an der Befolgung oder auch Nichtbefolgung von Normen und Konventionen der Sprache und des Sprachgebrauchs, an den kommunikativen Techniken und der Argumentationsstruktur. Mit welchen Verfahren das wissenschaftlich geleitete Erfassen geschehen kann, ist ein spannendes theoretisch-methodologisches Problem.
Mit der Tagung ist das Ziel verbunden, eine geplante Zeitschriftenreihe beim Peter Lang-Verlag zur Stil- und Variationsproblematik, vorrangig bezogen auf die romanischen Sprachen und ihre zahlreichen Varietäten zu initiieren. Die unter den Tagungsleitern stehende Redaktion möchte deshalb mit der Veranstaltung Forscherinnen und Forschern aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Polen für eine Mitarbeit an der geplanten Publikation gewinnen. Gleichzeitig soll der wissenschaftliche Meinungsaustausch zu dieser Thematik vorangebracht und ein Beitrag romanistischer Forschung zu einem der wichtigsten Probleme der Sprache überhaupt dokumentiert werden. Es besteht insbesondere darin herauszufinden, wie man sowohl unter historischen als auch gegenwärtigen sozial konkreten Kommunikationsbedingungen am zweckmäßigsten mit Sprache umgeht.
Hintergrund
Der Stilbegriff in der Sprachwissenschaft entzieht sich bisher einer einhelligen Definition. Letztlich geht es um die adäquate und kreative sprachliche Umsetzung der Mitteilungsabsichten und der Thematik, die den Sprecher oder Schreiber leiten. Dabei wird er aus der Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten einer Sprache auswählen und sich zwischen verschiedenen Konventionen und eigenen Gestaltungsvorstellungen bewegen. Die Sprachwissenschaft berücksichtigt gerade bei der Stilproblematik kommunikations- und literaturwissenschaftliche Ansätze und Forschungsergebnisse, wobei sie gleichzeitig eine eigene Sicht auf den Gegenstand ableitet.
TAGUNGSPROGRAMM "Stil ist überall - aber wie bekomme ich ihn zu fassen?"
vom 18. bis 21. Mai 2006 an der Universität Greifswald
Donnerstag, 18. Mai 2006
Tagungsort: Hauptgebäude der Universität, Domstr. 10, 17489 Greifswald, Eingang 3, Konzilsaal
14.00 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Walter Werbeck, Studiendekan der Philosophischen Fakultät
14.30-15.30 Uhr
Stilistik und Sprachkritik. Historische und gegenwärtige Positionen
Jürgen Schiewe, Greifswald
Stilkonzepte im Epochenumbruch. Zwischen Sprachphilosophie der Aufklärung und Kunstverständnis der Romantik
Reinhard Bach, Greifswald
15.30-16.00 Uhr
Kaffeepause
16.00-18.00 Uhr
Der Stilbegriff zwischen normativer Poetik und literaturkritischem Diskurs
Renate Schlüter, Rostock
Stilvariationen des französischen Symbolismus
Stefanie Petzold, Greifswald
El siglo de las abreviaciones: los libros de estilo y la norma ante su invasión
Isabel Gil, Stuttgart
Freitag, 19. Mai 2006
Tagungsort: Hauptgebäude der Universität, Domstr. 10, 17489 Greifswald, Eingang 3, Konzilsaal
09.00-10.30 Uhr
Grammatik und Stilistik. Zu Ursprung und Rezeption der Stilistikkonzeption von Charles Bally Klaus Hunnius, Berlin
Was kann eine Mikrofunktionsanalyse leisten?
Gerd Wotjak, Leipzig
Les " Exercices de style ". R. Queneau : l'affaire des styles
Virginie Brager, Bamberg
10.30-11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr-12.30 Uhr
Stil und Variation - Versuch einer Abgrenzung. Mit Beispielen aus romanischen Sprachen
Kerstin Störl-Stroyny, Berlin
Sprachstil und Varietäten in Mauritius
D.W. Jean-François Burmeister, Berlin
Le style polyphonique, fruit du contact des langues dans l'espace transfrontalier du Rhin supérieur. Illustration : littérature et langue quotidienne
Albert Hudlett, Mulhouse
12.30 Uhr-15.00 Uhr
Mittagspause
15.00 Uhr-17.30 Uhr
Zur Instrumentalisierung kindersprachlicher Varietäten in Texten für Erwachsene
Christian Schmitt, Bonn
Paraphrasierungen: die Periphrase als Stilmittel
Volker Fuchs, Greifswald
Tropen als Stilmittel: kognitive Erklärung und pragmatische Funktionen
Gerda Hassler, Potsdam
Bilder- und Registerproblematik in der vergleichenden Phraseologie Spanisch-Deutsch
Emilio Toledo, Warschau
19.00 Uhr
Gemeinsames Abendessen im Restaurant "Der Alte Fritz", Am Markt
Sonnabend, 20. Mai 2006
Tagungsort: Institut für Romanistik, Robert-Blum-Str. 13, 17487 Greifswald
09.00-10.30 Uhr
Der gefühlsbesetzte Stil
Silke Jahr, Greifswald
Zur sprachlichen Gestaltung deutscher und englischer Diskussionsbeiträge in öffentlichen Internetforen
Sonja Kleinke, Berlin
Stil unter interkultureller Perspektive in der Textsorte "Wissenschaftlicher Artikel"
Nadine Rentel, Duisburg
10.30-11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr-13.00 Uhr
Interkulturelle Aspekte des Stils in den Text-Bild-Beziehungen in der Zeitschriftenwerbung
Nadine Borowicki, Düsseldorf
Stilphänomene in der Wortbildung
Peter Handler, Wien
Un aspect du style de Pascal : l'emploi des verbes savoir et connaître dans les Pensées
Hugues Picavez, Szczecin
Les ateliers littéraires comme lieu de travail du style de l'expression écrite chez les apprenants du français langue étrangère
Beata Klebeko, Szczecin
15.00 Uhr
Stadtrundgang/Klosterruine/Wiecker Hafen
Sonntag, 21. Mai 2006
Ausfahrt auf den Greifswalder Bodden mit einem Traditionssegler
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Philosophische Fakultät
Institut für Romanistik
Lehrstuhl für Französische und Italienische Sprachwissenschaft
Prof. Dr. Volker Fuchs
Robert-Blum-Straße 13, 17487 Greifswald
T +49 3834 86-31 36
F +49 3834 86-31 34
E fuchs@uni-greifswald.de
http://www.uni-greifswald.de/~romanist/
http://www.uni-greifswald.de
Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies
regional
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).