idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/19/1999 16:39

Chinesische Delegation besucht die Hochschule für Technik Karlsruhe (FH)

Holger Gust M. A. Presse und Kommunikation
Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft

    Chinesische Delegation besucht die Hochschule für Technik Karlsruhe (FH), um sich über das satellitengestützte Kontroll- und Alarmsystem GOKA zu informieren

    Am 19. und 20. November besucht eine Delegation die Hochschule für Technik Karlsruhe (FH). Die siebenköpfige Expertenkommission mit Vertretern des chinesischen Ministeriums für Wasserwirtschaft sowie verschiedenen hydrologischen, geo- und energietechnischen Institutionen Chinas folgt der Einladung von Wirtschaftsförderung und Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Brandenburg. Im Gegenzug hatte eine entsprechende deutsche Delegation unter der Leitung von Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe bereits China bereist.

    Beim Besuch der Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik gilt das Interesse der Wasserbauexperten dem im Studiengang Vermessung und Geomatik und am Institut für Innovation und Transfer (IIT) unter der Leitung von Prof. Dr. Reiner Jäger und Prof. Dr. Rainer Schwäble sowie Dipl.-Ing. (FH) Simone Kälber entwickelten GPS-basierten Echtzeit-Kontroll- und Alarmsystem GOKA.

    Das Projekt GOKA wird vom Land Baden-Württemberg als "Innovatives Projekt" gefördert und realisiert den Einsatz des Satellitensystems GPS zur Online-Überwachung von Bewegungen der Erdoberfläche. Das GOKA-System besteht aus zentral steuerbaren GPS-Empfängern mit zugehöriger Telemetrieeinrichtung, die über eine Sensorsteuerungssoftware von einer Zentrale aus in vorgegebenem Zeittakt abgetastet werden. Aus den so resultierenden Baselinevektoren zwischen Basisstation(en) und Roverstation(en) werden die Bewegungen von Objekten errechnet und statistisch analysiert. Wird ein kritischer Zustand erreicht, löst GOKA sofort Alarm aus. Im Fernwartungsmodus kann das GOKA-System via Modem/Netzwerk/ISDN beliebig viele Projekte von einer übergeordneten Zentrale aus verwalten und gegebenenfalls global vernetzt arbeiten. Neben dem Einsatz im Naturkatastrophenschutz ist GOKA auch in der Online-Überwachung und Alarmierung sicherheitsempfindlicher Bauwerke und geotechnischer Anlagen aller Art - wie z.B. Dämme und Deiche - einsetzbar.

    Im "Age of Natural Desasters", in dem sich die Summe der durch Massenbewegungen an Hängen und Böschungen verursachten Schäden jährlich auf 15 bis 20 Milliarden US-Dollar beläuft, leistet die Ausschöpfung des Potentials der Satellitenvermessung für das "Online Monitoring" von Gefahrenherden einen wichtigen Beitrag im Katastrophenschutz.

    Heute gibt es in China rund 17.200 Dämme, die 15 bis 30 Meter hoch sind, 4.300 Dämme sind höher als 30 Meter. Unter den zahlreichen im Bau befindlichen Talsperren sind die Deichbauten zum Hochwasserschutz des Flusses Jangtze sowie des Dreischluchten-Dammprojekts gegenwärtig die bedeutendsten.

    Unter dem Titel "Flood Prevention Engineering - Technical Experimental Study on the Hidden Danger & Defect Detecting and Safety Monitoring of Yangtze Rivers's Main Dike" befasst sich die chinesische Delegation mit Maßnahmen zum Katastrophenschutz in dieser Region.

    Hierzu gehört auch die Anschaffung und Einrichtung eines Online-Überwachungssystems wie GOKA, auf das die Fachwelt mittlerweile international aufmerksam wurde. Zusammen mit seinem externen Kooperationspartner in der Satellitentechnologie, der Fa. GeoNav, hat sich das GOKA-Projektteam der Hochschule für Technik Karlsruhe (FH) zusammen mit der Fa. GI-Consult auf die Ausschreibung zur Einrichtung eines Katastrophenüberwachungssystem für die wasserbaulichen Anlagen und Dämme des Jangtze beworben. Während ihrer zehntägigen Deutschlandreise möchte sich die Expertenkommission aus China an zwei Tagen eingehend über GOKA informieren. Hierzu gehört auch eine Besichtigung bei der Deutschen Steinkohle AG (DSK) im Saarland, wo das GOKA-System seit längerem für die Überwachung eines Schulgebäudes in einem Bergsenkungsgebiet eingesetzt wird. Ferner steht eine halbtägige Vortragsveranstaltung am Studiengang Vermessung und Geomatik zur GOKA- und Katastrophenschutzthematik auf dem Programm der chinesischen Gäste.


    Images

    Criteria of this press release:
    Geosciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).