idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die Schalke-Arena hat eine eigene Kapelle, nach Gewinn des Confederation Cup 2005 beteten die brasilianischen Spieler auf dem Fußballfeld, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stimmten die Zuschauer sich vor Cup-Finalspielen im Wembley-Stadion mit der christlichen Hymne "Abide with me" (Bleib bei mir, Herr) ein. Berührungspunkte zwischen Fußball und Religion gibt es viele - das zeigt die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "engagement", die von Erziehungswissenschaftlern der Universität Bonn herausgegeben wird. Das Themenhaft dokumentiert, wie vielfältig sich das Thema "Fußball" auch für den Unterricht nutzen lässt - in den Fächern Deutsch und Religion ebenso wie in Latein oder Musik.
Besonders zu schätzen schien der römische Philosoph Lucius Annaeus Seneca den "Ballkampf" (eine Vorform des Fußballspiels) nicht: "Ich denke darüber nach, was für einen Zulauf das belanglose und nur dem Freizeitvergnügen dienende Spektakel hat, wie einsam es aber dort wird, wo es um die guten und anspruchsvollen Künste geht", schrieb er vor knapp 2000 Jahren. Andererseits bewunderte er Kampfkraft und Durchhaltewillen der Sportler: Diese Tugenden könne man auch in der Bildung gut gebrauchen. "Ein schöner Text für den Lateinunterricht, zumal der Text in eine typisch Antike Vorstellung von Bildung einführt", erklärt der Herausgeber der Zeitschrift "engagement" Professor Dr. Volker Ladenthin.
"engagement" ist eine pädagogische Zeitschrift, die Lehrer und Erziehungswissenschaftler miteinander ins Gespräch bringen möchte. Sie wird von der Deutschen Bischofskonferenz finanziert. Das Themenheft "Werden wir Weltmeister? Fußball und Bildung" zeigt eine Reihe von Möglichkeiten auf, den Fußballsport im Unterricht zu thematisieren - ob durch die Analyse von Fangesängen im Musikunterricht oder die Behandlung der Frage, mit welchen Techniken Sportreportagen Spannung erzeugen. Ein Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe liegt dabei auf dem Themenkomplex "Fußball und Religion". Viele dieser Beiträge stammen von Mitgliedern des Zentrums für Religion und Gesellschaft (ZERG) an der Bonner Uni. "Fußball kann ein Anlass für Kirche und Gesellschaft sein, miteinander ins Gespräch zu kommen", sagt Ladenthin. "Das Thema interessiert die Schüler einfach."
Kontakt:
Professor Dr. Volker Ladenthin
Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Bonn
Telefon: 0228/73-5977
E-Mail: v.ladenthin@uni-bonn.de
Criteria of this press release:
Language / literature, Philosophy / ethics, Religion, Sport science, Teaching / education
transregional, national
Scientific Publications
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).