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Wissenschaft
Über 50 000 Euro für Forschung zu Detektorchips und Gesetzgebung zur Terrorismusbekämpfung
Die Landesstiftung Baden-Württemberg hat zwei Nachwuchswissenschaftler der Universität Mannheim in ihr Eliteprogramm für Postdoktoranden aufgenommen. Dr. Ivan Peric vom Institut für Technische Informatik (TI) und der Jurist Dr. Mark Zöller erhalten für zwei Jahre Forschungsgelder - Peric in Höhe von 39 000 Euro, Zöller 14 000 Euro. Beide Wissenschaftler werden zudem durch ein umfangreiches Betreuungsangebot auf eine Laufbahn als Hochschullehrer vorbereitet.
Der studierte Elektrotechniker und promovierte Physiker Ivan Peric forscht am TI-Lehrstuhl für Schaltungstechnik und Simulation von Professor Dr. Peter Fischer an der Entwicklung von Detektorchips. Das sind mikroelektronische Bausteine, die wie eine Art Kamera dazu dienen, Röntgenstrahlung und Elementarteilchen hoher Energie sichtbar zu machen. "Ich leiste dadurch einen Beitrag zur physikalischen Grundlagenforschung, weil solche Detektoren in Experimenten mit Elementarteilchen als Messinstrumente eingesetzt werden können", sagt der Nachwuchswissenschaftler Peric über seine Arbeit. Er kann sich jedoch auch vorstellen, dass seine Arbeiten später kommerziell genutzt werden. Die von Peric entwickelten Detektorchips wären beispielsweise für Röntgengeräte von Zahnärzten einsetzbar.
Das Hauptziel des Physikers ist es, die Produktion kostengünstiger zu machen. "Bisher ist die Herstellung solcher Chips sehr teuer und kann nur an speziellen Forschungseinrichtungen vorgenommen werden", erklärt Peric. Durch seine Arbeit will er die Fertigung der Detektorchips mit günstiger kommerzieller Technologie möglich machen.
Zum Thema Terrorismusbekämpfung forscht der Jurist Dr. Mark Zöller. Er ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtstheorie von Professor Dr. Jürgen Wolter. Im Rahmen des von der Landesstiftung finanzierten Projekts mit dem Titel "Möglichkeiten und Grenzen der Terrorismusbekämpfung" untersucht Zöller, in wie weit die Anti-Terror-Gesetze der siebziger Jahre auf aktuelle Phänomene wie die Anschläge der Al-Qaida anwendbar sind.
"Im deutschen Straf- und Strafprozessrecht hat insbesondere die Existenz der RAF ihre Spuren hinterlassen", sagt der Nachwuchswissenschaftler. "Zwischen dem Terrorismus der siebziger Jahre und den islamistisch motivierten Gewalttaten gibt es jedoch wichtige Unterschiede, daher können die alten Konzepte nicht einfach so in die Gegenwart übernommen werden." Einer dieser Unterschiede ist, dass sich RAF-Terroristen gezielt symbolische Opfer wie beispielsweise den Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer aussuchten, während Gruppen wie Al-Qaida darauf abzielen, unter medialer Beobachtung Anschläge zu inszenieren, die möglichst vielen unbeteiligten Menschen das Leben kosten. Zöller will aufgrund seiner Forschungsergebnisse Empfehlungen für neue, aktualisierte Gesetzesentwürfe geben.
"Die Unterstützung junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in ihrer Hochschullaufbahn nützt vielen - den Forschern selbst und den Hochschulen. Die Postdocs bearbeiten hochaktuelle Forschungsprojekte, die an der Spitze der jeweiligen Forschungsfelder liegen. Letztlich bereiten sie den Boden für die zukünftige Forschungslandschaft" sagte Dr. Andreas Weber, Leiter des Bereichs Bildung der Landesstiftung, zum Eliteprogramm. Zöller und Peric werden nicht nur von den Mitteln der Landesstiftung profitieren. In den nächsten zwei Jahren kommen beide auf zahlreichen Netzwerktreffen mit anderen Nachwuchswissenschaftlern in Kontakt. Der Erfahrungsaustausch auf diesen Treffen trägt dazu bei, dass die Nachwuchswissenschaftler ihre Kompetenzen in Lehre und Forschung, Personalführung und akademischer Selbstverwaltung im Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Land weiter entwickeln können. "Die Landesstiftung hilft ideal bei der Vorbereitung auf eine Laufbahn als Hochschullehrer", bestätigt auch Dr. Daniel Gembris. Der 32-jährige Postdoktorand ist ein Wissenschaftler der Mannheimer Technischen Informatik, der bereits 2004 in das Programm der Landesstiftung aufgenommen wurde. Er konnte durch die Unterstützung der Landesstiftung eine eigene Arbeitsgruppe am Institut für Computerunterstützte Medizin aufbauen, die sich mit der Entwicklung neuer Mess- und Auswertungsverfahren für die Magnetresonanz-Bildgebung beschäftigt.
Weitere Informationen:
Anfragen zu Dr. Ivan Peric oder zum Institut für Technische Informatik:
Michael Danzer
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Universität Mannheim
Institut für Technische Informatik
E-Mail: mdanzer@rumms.uni-mannheim.de
http://www.ti.uni-mannheim.de
Anfragen zu Dr. Mark Zöller:
Markus Mavany
Universität Mannheim
Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht
und Rechtstheorie
E-Mail: mmavany@rumms.uni-mannheim.de
Informationen zur Landesstiftung Baden-Württemberg:
http://www.landesstiftung-bw.de/index.php
Criteria of this press release:
Information technology, Law, Politics
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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