idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/02/2006 08:31

Internationaler Master-Studiengang European Studies der Hochschule Bremen wurde "Export-Artikel"

Ulrich Berlin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Bremen

    Kooperationspartner: University of Rajasthan, Indien

    Es ging erstaunlich schnell, und Anfang Mai 2006 war es soweit: die Universität im indischen Rajasthan übernahm das Konzept des Aufbau-Studiengangs Master in European Studies M.A. (MES), den die Hochschule Bremen seit Wintersemester 1999/2000 im Programm hat. Die Besonderheit: die University of Rajasthan (RU) hat seit Jahrzehnten keine neuen Studiengänge mehr eingerichtet. So nimmt es nicht Wunder, dass die dortigen Studiengangsstrukturen wie die konventionelle Studiengänge im Europa der 60-er Jahre anmuten.

    Die Idee zur Anbahnung dieser Kooperation ist im Frühsommer des vergangenen Jahres vor dem aktuellen Hintergrund entstanden, dass Indien im wirtschaftlichen Bereich derzeit Zuwachsraten von jährlich acht Prozent verzeichnen kann. Der größte Teil des Außenhandels dieses aufstrebenden Landes wird mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union abgewickelt. Nicht nur der "Export" eines kompletten Studiengangs nach Indien ist in diesem Falle etwas Besonderes, auch bestimmte Inhalte des Curriculums sind in der Lehre an der RU absolute Neuheiten.

    Das Konzept für den Internationalen Master-Studiengangs wurde für das Angebot in Indien von Prof. Dr. Friedrich Lehmann, Konrektor für Internationales, überarbeitet. So entstand das für die RU erste interdisziplinäre Master-Studienangebot, mit dem den indischen Studierenden fundierte Einblicke in europäische Wirtschaft und Politik gegeben werden. Zudem weist der seit 04. Mai 2006 an der RU offiziell angebotene Studiengang MES noch ein einsemestrig angebotenes Modul mit dem Titel "Gender Studies" auf - für Indien ein beinahe schon revolutionäres Novum. Hinzu kommt, dass von den indischen Studierenden erwartet wird, dass sie neben der in Indien üblichen Verkehrssprache Englisch, noch mindestens eine zweite europäische Sprache erlernen müssen. Sie können sich hierzu für das Erlernen der deutschen oder der französischen Sprache entscheiden.

    Übernommen wurde auch das international übliche Europäische Credit-Transfer-System (ECTS). Damit werden der internationale Studierenden-Austausch und die gegenseitige Ankerkennung erbrachter Studienleistungen wesentlich erleichtert. Eine Förderung des Studienprogramms durch das von der EU neu aufgelegte Förderprogramm "Asia Link" ist möglich.

    Idee und Anbahnung dieses bislang einmaligen Exports eines Studiengangs an eine indische Universität geht auf die Initiative von Prof. Dr. Hans-Georg Jansen zurück, der bereits seit einigen Jahren im Ruhestand ist. Der ehemalige Dekan des Fachbereichs Allgemeinwissenschaftliche Grundlagenfächer begann seine akademische Karriere an der RU und trieb in seiner aktiven Zeit später an der Hochschule Bremen maßgeblich den Aufbau verschiedener Kooperationsprojekte mit Indien voran. Auf ihn geht auch die Verbindung zu dem den indischen Staatspräsidenten direkt unterstellten und weltweit anerkannten Indian Institute of Technologie, Madras, (IIT) zurück. Dessen Gründung war und ist Deutschlands bislang größtes Entwicklungshilfeprojekt in Indien. So wundert es nicht, dass der Rektor des IIT Madras davon zu berichten weiß, dass die Hochschule Bremen bisher zahlenmäßig die meisten indischen Studierenden aller deutschen Hochschulen während ihrer Auslandssemester aufgenommen hat. Von Seiten des IIT Madras pflegen zwei Professoren bereits lang währende Kontakte mit denen in den Fachbereichen Leitenden und Lehrenden, der an der Hochschule Bremen angebotenen internationalen Studiengänge Schiffbau und Meerestechnik sowie Politikmanagement. Unter anderem werden die Studierenden von der Hochschule Bremen während ihres Auslandsaufenthaltes in Indien von ihnen betreut.

    Da Jansens Frau als Medizinerin in der Nähe von Jaipur, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan, ein Entwicklungshilfeprojekt leitet, ist der Pensionär auch heute noch in Indien aktiv. Und so konnte er seine seit Mitte der sechziger Jahre bestehenden Verbindungen zur Schaffung dieser aktuellen Kooperation zwischen der RU und der Hochschule Bremen nutzen.


    Weitere Informationen:
    Der indische Bundesstaat Rajasthan erstreckt sich auf einer Fläche von 342.239 km² und hat 56,5 Mio. Einwohner (Stand 2001). In der Hauptstadt Jaipur leben rund 2,3 Mio. Menschen. Die Landessprachen sind Hindi und Englisch.
    Das Indian Institute of Technology, Madras, in Chennai ist das drittgrößte der sieben Indischen Institute für Technologie, einer der Hauptbildungseinrichtungen für Ingenieurwesen in Indien. Es wurde 1959 gegründet und hat heute fast 360 Fakultäten mit 4.000 Studenten und 1.250 Angestellten. Das Institut bietet Undergraduate, Postgraduate und Forschungs-Diplome in 15 Disziplinen in Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und Management an.


    Hinweise für Redaktionen:
    Für Rückfragen: Prof. Dr. Friedrich Lehmann, 0421-5905-2153, lehmann@verw.hs-bremen.de ; Prof. Dr. Hans-Georg Jansen, hjansen@fbawg.hs-bremen.de .


    Images

    Criteria of this press release:
    Law, Politics
    transregional, national
    Studies and teaching, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).