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Wissenschaft
Der Literaturpreis des Landes Sachsen-Anhalt wird im jährlichen Wechsel als Wilhelm-Müller-Preis und als Friedrich-Nietzsche-Preis vergeben. Der Literaturpreis des Landes Sachsen-Anhalt ist mit einer Ehrenurkunde und einer Preissumme von 15.000 Euro dotiert. Der Friedrich-Nietzsche-Preis wurde erstmals 1996, dann jeweils in den Jahren mit gerader Zahl, zu Ehren des Dichters und Philosophen Friedrich Nietzsche vergeben. Er wird verliehen für ein deutschsprachiges essayistisches oder wissenschaftliches Werk zu philosophischen Gegenständen und Fragen. Preisträger 2006 ist Prof. Dr. Silvio Vietta von der Universität Hildesheim.
Er begreift Denken als lustvollen Austausch mit der Sache, arbeitet lieber geistig als öffentlich und ist lieber mit seinen Publikationen präsent. Zudem ist die Lehre für ihn nicht nur Pflichtaufgabe. Wenn Prof. Dr. Silvio Vietta Vorlesungen über Europäische Kulturgeschichte, Nietzsche und Ästhetik oder Wissenschaftskritik in der Literatur hält, versteht er sich nicht nur als Vermittler von Wissen, sondern vielmehr als Impulsgeber. Über die Literatur entstehen neue Perspektiven und das Denken gewinnt an Dynamik. Sie verändert auch die Forschung. Der Hildesheimer Moderneforscher Vietta entwickelte ein neues Konzept zur europäischen Kulturgeschichte, das den bisherigen nationalen Blick auf Kultur erweitert. Seine neueste Veröffentlichung "Europäische Kulturgeschichte. Eine Einführung" (Fink-Verlag, Juni 2006) zeigt aktuelle Ansätze seiner Forschung auf.
Das Wirken Viettas, fand jetzt die Anerkennung des Landes Sachsen-Anhalt. Die Jurymitglieder Prof. Dr. Karl Pestalozzi, Germanist (Basel), Prof. Dr. Beatrix Himmelmann, Philosophin (Berlin), Prof. Dr. Rüdiger Görner, Germanist (London) sprachen sich für die Vergabe des Friedrich-Nietzsche-Preises an Prof. Dr. Silvio Vietta aus.
Die feierliche Preisverleihung findet am 26. August, im Tagungszentrum der Stadt Naumburg statt.
Bisherige Preisträger sind:
1996 - Prof. Wolfgang Müller-Lauter (Berlin), 1998 - Dr. phil. h.c. Curt Paul Janz (Basel), 2000 - Dr. Rüdiger Safranski (Berlin), 2002 - Marie-Luise Haase (Berlin) und Michael Kohlenbach (Basel), 2004 - Durs Grünbein (Berlin).
Zur Person:
Prof. Dr. Silvio Vietta (Jg. 41, geb. in Stade), lehrt seit 1982 im Institut für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Hildesheim. Stationen seiner Lehrtätigkeit waren die Universitäten in Heidelberg, Tübingen, Mannheim und Bamberg. Vietta hat in Hildesheim den Diplom-Studiengang "Kulturpädagogik" (heute: Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis) mit aufgebaut und die Hildesheimer Kulturwissenschaften nachhaltig geprägt. Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre ist die Ästhetikgeschichte der Moderne.
Ausgewählte Veröffentlichungen: Ästhetische Moderne in Europa (1997), Germanistik der 70er Jahre (2000), Das literarische Berlin im 20. Jahrhundert (2001), Ästhetik der Moderne (2001) und Europäische Kulturgeschichte (2006).
Für Oktober 2006 ist sein Buch "Der europäische Roman der Moderne" angekündigt. Hervorzuheben ist sein letztes Interview mit dem 2002 verstorbenen Philosophen Hans-Georg Gadamer, das unter dem Titel "Im Gespräch" 2002 veröffentlicht wurde.
Criteria of this press release:
Language / literature
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
German
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